Am Sonntag haben sich in Ludwigshafen Athleten aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Luxemburg sowie den französischen Regionen Lothringen, Champagne und Elsass getroffen, um die neuen Hallenmeister der Großregion+ zu ermitteln. Bei seinem Sieg über 60 Meter stellte Thanusanth Balasubramaniam (LAZ Saar 05 Saarbrücken) in 6,69 Sekunden einen neuen Saarlandrekord auf.
Insgesamt litt die Beteiligung im Spitzenbereich ein wenig unter dem parallel stattfindenden Indoor Meeting in Dortmund. Auch der Saarbrücker Thanusanth Balasubramaniam hatte dies ins Auge gefasst, sich dann aber für die Titelkämpfe in Ludwigshafen entschieden. Nachdem er den Start im Vorlauf (6,86 sec) gar nicht gut getroffen hatte, war er sich zunächst nicht sicher, ob es mit der angestrebten 6,70er Zeit klappen würde. Im Finale übersprang er diesen Zeitenbereich dann gleich ganz und verbesserte sich auf starke 6,69 Sekunden.
„Da hat sich der Start super angefühlt, ich bin locker geblieben und habe danach meinen Schritt schön durchgezogen“, analysierte er überglücklich. Mit seiner neuen Bestzeit (bisher 6,73 sec) darf er sich nun alleiniger Saarlandrekordler nennen, einen Großteil seiner Ziele für diese Hallensaison hat er bereits erreicht. Einzig das Finale bei der Hallen-DM in Dortmund (17./18. Februar) ist auf dieser Liste noch abzuarbeiten.
Drehstoßer Denis Lukas gewinnt mit der Kugel
Im Kugelstoßen sicherte sich Dennis Lukas (Rheinland-Pfalz/LG Idar-Oberstein) mit 18,11 Metern den Titel. „Mit der Weite bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich habe erst Ende Oktober auf die Drehstoßtechnik umgestellt. Nach der kurzen Zeit heute zweimal über 18 Meter war daher sehr gut“, bilanzierte er. Der ehemalige Hallen-EM-Fünfte Bob Bertemes (Luxemburg) kam mit seiner neuen Drehstoßtechnik dagegen noch überhaupt nicht zurecht und blieb ohne gültigen Versuch.
Auch der U20-EM-Elfte Valentin Moll (Saarland/LC Rehlingen) haderte in Ludwigshafen mit seiner Technik. Der 18-Jährige blieb mehr als einen Meter unter seiner Bestleistung mit der Männerkugel und wurde mit 15,82 Metern Vierter. Bei den Frauen konnte Aline Hessel (Rheinland-Pfalz/TSV Schott Mainz) ihren Vorjahrestitel verteidigen. In ihrem ersten Saison-Wettkampf gelang ihr dabei auf Anhieb mit 14,68 Metern eine neue Bestleistung. „Nach einer dreimonatigen Schulterverletzung gleich 13 Zentimeter auf die alte Bestleistung draufzupacken ist natürlich super“, freute sie sich.
Joana Staub im Fotofinish geschlagen
In der spannendsten Laufentscheidung des Tages musste sich Mittelstrecklerin Joana Staub (Saarland/LC Rehlingen) über 1.500 Meter in 4:24,85 Minuten der Luxemburgerin Vera Hoffmann um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben. „Wir hatten beide etwa das gleiche Niveau. Von daher wusste ich vorher schon, dass es spannend wird. Es war toll, dass Vera das Tempo gemacht hat. Am Schluss wollte ich dann eigentlich vorbeigehen, das hat aber leider nicht mehr ganz geklappt“, beschreibt sie die letzten Meter auf der Zielgerade.
Mit ihrer Zeit war die U20-EM-Fünfte für das erste Saisonrennen über 1.500 Meter aber dennoch zufrieden. „Das war glaube ich zehn Sekunden schneller als beim Einstieg im Vorjahr.“ Im weiteren Verlauf der Hallensaison wird sie sich in ihrem ersten Aktivenjahr vermutlich auf die 800 Meter konzentrieren. Bei den Männern verteidigte Abdi Uya Hundessa (Rheinland-Pfalz/TSV Schott Mainz) in 3:55,40 Minuten seinen Titel.
Hürden-Bestzeit für Felix Schulze
Einen deutschen Dreifacherfolg gab es über 60 Meter Hürden bei den Frauen. Für die Siegerin Gianina Gartmann (Rheinland-Pfalz/USC Mainz) stoppte die Uhr nach 8,52 Sekunden. „Damit war ich ganz nah dran an meiner Bestzeit von 8,50 Sekunden. Der Lauf war viel besser als bei meinem ersten Saisonwettkampf“, freute sie sich. Dahinter belegte Mehrkämpferin Celina Leffler (Rheinland-Pfalz/SSC Koblenz-Karthause), die keine Hallensaison plant, in 8,56 Sekunden den zweiten Platz und verwies die jahresschnellste U20-Athletin Hanna Schopper (Saarland/TV St. Wendel) in 8,60 Sekunden auf Rang drei.
Auch bei den Männern gab es durch Felix Schulze (Rheinland-Pfalz/1. FC Kaiserslautern) in 8,14 Sekunden einen deutschen Sieger. „Von vorne weg war der Lauf die ersten drei Hürden sehr gut. Hinten hatte ich zwar leichte Probleme, bin aber trotzdem Bestzeit gelaufen und super zufrieden“, verriet er nach der Siegerehrung. Nach 8,39 Sekunden im Vorlauf landete Zehnkämpfer Niklas Kaul im Finale in 8,41 Sekunden vor seinem Mehrkampf-Kollegen Marvin Bollinger (Saarland/LAZ Saar 05 Saarbrücken, 8,43 sec) auf dem Bronzerang.
Laura Müller verzichtet auf 60 Meter
Über 60 Meter hatte Langsprinterin Laura Müller in Ludwigshafen eigentlich ihren einzigen Hallen-Wettkampf des Jahres geplant. Beim Aufwärmen verspürte die Athletin vom LC Rehlingen aber ein leichtes Ziehen im Oberschenkel und verzichtete, um keine Verletzung zu riskieren. Weitere deutsche Siege gab es durch Dennis Schober (Rheinland-Pfalz/ASV Landau) mit 5,05 Metern im Stabhochsprung und Meike Reimer (Rheinland-Pfalz/ABC Ludwigshafen) mit 1,75 Metern im Hochsprung.
Über 400 Meter steigerte Langhürden-Spezialistin Luisa Valeske (Saarland/LAZ Saar 05) beim Sieg der Französin Laurine Xailly (Lothringen, 54,94 sec) ihre Saisonbestleistung als Zweite auf 55,65 Sekunden. Im Weitsprung wurde U20-Athlet Jan Bieler (Rheinland-Pfalz/TSV Freinsheim) mit 7,06 Metern ebenfalls Vizemeister, blieb aber vier Zentimeter unter seiner Weite von den Pfalzmeisterschaften in der Vorwoche an gleicher Stelle.
Die Teamwertung war dank acht von 15 möglichen Einzelsiegen eine klare Angelegenheit für die Gastgeber aus Rheinland-Pfalz. Mit 76 Punkten setzte sich die Mannschaft wie im Vorjahr vor dem Saarland mit 56 Punkten durch.