Tigst Assefa aus Äthiopien hat am Sonntag beim London-Marathon den Weltrekord für reine Frauenrennen gebrochen. Bei den Männern hielt Amanal Petros lange gut mit. Am Ende musste er dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und wurde Achter.
Die Olympia-Zweite Tigst Assefa hat beim London-Marathon wieder für Schlagzeilen gesorgt. Die Äthiopierin, die ihren Marathon-Weltrekord für gemischte Rennen im vergangenen Jahr in Chicago (USA) an Kenias Ruth Chepngetich verloren hatte, trug sich am Sonntag in die Rekordlisten für reine Frauenrennen ein. In 2:15:50 Stunden unterbot sie die Marke von Peres Jepchirchir ((Kenia) aus dem Vorjahr um 26 Sekunden. In Rennen mit männlichen Tempomachern war Assefa nur zweimal in ihrer Karriere schneller.
Eine Spitzengruppe, bestehend aus Assefa, Joyciline Jepkosgei (Kenia), Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande) und Megertu Alemu (Äthiopien) folgte den Tempomacherinnen auf den ersten fünf Kilometern in pfeilschnellen 15:34 Minuten. Die 10-Kilometer-Marke erreichte das Quartett in 31:16 Minuten. Assefa und Jepchirchir erarbeiteten sich bis zur Hälfte des Rennens ab, die sie in 1:06:40 Stunden passierten, zehn Sekunden Vorsprung auf Hassan. Nach 35 Kilometern konnte sich schließlich Assefa von ihrer kenianischen Kontrahentin absetzen, die in 2:18:44 Stunden vor Hassan (2:19:00 h) Zweite wurde.
Amanal Petros mischt lange vorne mit
Amanal Petros (Hannover 96) hatte sich vorgenommen, in London den deutschen Rekord von Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier; 2:04:56 h) anzugreifen. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, lief er mutig los und sortierte sich in der Spitzengruppe ein. In 1:01:30 Stunden durcheilte er die Halbmarathondistanz als Führender, nur rund zwei Minuten langsamer als bei seinem deutschen Rekord auf dieser Strecke, den er erst am 6. April in Berlin aufgestellt hatte.
Doch in der zweiten Rennhälfte musste der 29-Jährige dem hohen Tempo Tribut zollen. Vor der 35-Kilometer-Marke hatte er den Kontakt zur Spitze verloren und kam schließlich als Achter ins Ziel. In 2:06:30 Stunden lief er immer noch seine viertbeste Marathonzeit, verfehlte aber knapp die deutsche Jahresbestzeit von Samuel Fitwi (2:06:29 h).
Die beste zweite Hälfte lief der Kenianer Sabastian Sawe, der mit 2:02:27 Stunden die zweitbeste Zeit in der Geschichte des London-Marathons rannte. Platz zwei ging bei seinem Debüt an Halbmarathon-Weltrekordler Jacob Kiplimo (Uganda; 2:03:37 h), das Podium komplettierte Alexander Mutiso Munyao (Kenia; 2:04:20 h).
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