Hammerwerferin Kathrin Klaas und Speerwerfer Julian Weber haben am ersten Tag des Winterwurf-Europacups in Las Palmas (Spanien) einen starken Auftakt in die Saison erwischt. Beide Athleten konnten in ihren Wettbewerben direkt die WM-Norm für London übertreffen. Der Mainzer sorgte außerdem für einen von zwei deutschen Siegen.
Nach dem Wettbewerb strahlten Kathrin Klaas und die Sonne um die Wette. Die Frankfurterin konnte sich über ihr Resultat aber wirklich freuen. Zum Auftakt in die Saison glückte ihr im fünften Durchgang ein starker Wurf auf 71,06 Meter. Die Norm für die Weltmeisterschaften im August in London (Großbritannien) übertraf die 33-Jährige um sechs Zentimeter. Der Start in den Wettkampf war mit zwei ungültigen Versuchen und Weiten um 62 und 65 Meter nicht rund verlaufen. "Es war ein harter Kampf, mehr mit mir und meiner Technik als mit allem anderen", erklärt die Olympia-Vierte von 2012.
Kathrin Klaas belegte mit ihrer Leistung den zweiten Platz, nur knapp hinter der WM-Dritten Alexandra Tavernier. Die Französin ließ den Hammer bereits in der zweiten Runde deutlich über die 70-Meter-Marke fliegen. Für sie wurden 71,71 Meter gemessen. Der dritte Rang ging mit 70,97 Metern an die Schwedin Ida Storm, die in der früheren Gruppe die beste Weite vorgelegt hatte. Diese Podestplatzierung würde Kathrin Klaas auch bei der WM gefallen. Dort will sie im Sommer nach überstandenem Leistenbruch alles für eine Medaille geben.
Julian Weber dominiert den Speerwurf
Mindestens genauso gut lief es für Julian Weber. Der Olympiafinalist schleuderte seinen Speer in Runde zwei auf 85,85 Meter (<link https: www.facebook.com throwholics posts _blank>zum Facebook-Video des Wurfs). Die bislang beste Weite auf der Welt in diesem noch jungen Jahr nach Johannes Vetter (LG Offenburg; 84,36 m) und natürlich die WM-Norm. Diese liegt bei den Männern in einem heißen Kampf um die drei Startplätze bei 83 Metern. Damit dominierte der 22-Jährige den Wettbewerb klar und gewann mit sieben Metern Vorsprung vor dem Italiener Roberto Bertolini (78,78 m). Auch im dritten (84,73 m) und fünften Versuch (84,37 m) bestätigte der Mainzer seine starke Frühform. Zum Vergleich: 2016 war er zum selben Zeitpunkt mit 81,24 Metern eingestiegen. "Was für ein Beginn der Saison, ich bin sehr froh und freue mich auf die kommenden Wettkämpfe. Das war nur der Anfang", sagte Julian Weber dazu.
Im Diskuswurf der Männer vertrat Markus Münch die deutschen Farben. Der Potsdamer kratzte mit 59,44 Metern im ersten Saison-Wettkampf an der 60-Meter-Marke und verpasste als Elfter knapp die Top Ten. Der Sieg ging an den Österreicher Lukas Weißhaidinger, der mit 65,73 Metern auftrumpfte. In der U23-Konkurrenz war sein Vereinskollege Henning Prüfer mit 57,03 Metern, Rang sechs und seiner Technik noch nicht zufrieden. "Leider lief der Wettkampf nicht so, wie ich es erhofft hatte", meinte der U20-EM-Dritte von 2015.
Sieg, Bestleistung und U23-EM-Norm für Alexej Mikhailov
In der U23-Konkurrenz der Hammerwerfer konnte hingegen Alexej Mikhailov (Hannover 96) trotz eines Infekts ganz oben auf dem Podest landen. Im letzten Durchgang schob sich der 20-Jährige mit neuer Bestleistung am bis dahin führenden Ungarn Bence Halász (71,56 m) noch um fünf Zentimeter vorbei. Sein Wurfgerät schlug bei starken 71,56 Meter ein – eine Verbesserung von rund einem Meter für den U20-WM-Vierten von 2014. Und außerdem die Norm für die U23-EM (70,50 m) in Bydgoszcz (Polen).
Knapp an den Medaillenrängen vorbei rutschte die Hallen-DM-Dritte Katharina Maisch (TuS Metzingen) bei den U23-Kugelstoßerinnen. Mit 15,93 Metern blieb die 17-Meter-Stoßerin beim Sieg der Schwedin Fanny Roos (17,53 m) als Vierte ein wenig unter ihren Möglichkeiten. Hallen-EM-Teilnehmerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) schaffte bei den Frauen die 17 Meter glatt und reihte sich beim Sieg der ungarischen Hallen-Europameisterin Anita Márton (18,05 m) mit U23-EM-Norm auf Rang sieben ein. Den U23-Speerwurf gewann die kroatische Olympiasiergerin Sara Kolak mit 61,01 Metern und wird bei den Frauen daher nicht mehr am Start sein. Gesamt-Platz zehn erreichte Christine Winkler (SC DHfK Leipzig; 51,80 m).
Das Fazit des Leitenden Bundestrainers Wurf fiel nach dem ersten Tag positiv aus. "Das Wetter war mit 28 Grad traumhaft, die Organisation gut", berichtete Jürgen Schult, der die Leistungen der drei Normerfüller heraushob. Eine gelungene Standortbestimmung für die Werfer nach den Wintermonaten. "Zu diesem Zeitpunkt bin ich mit den Resultaten zufrieden." Am Sonntag hat das deutsche Team, in dem gute Stimmung herrscht, mit den Speerwerferinnen Katharina Molitor und Christin Hussong sowie Diskuswerferin Claudine Vita wieder starke Athletinnen am Start.
Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...
Mehr:
<link news:55110>Europacup Tag 2: Team-Siege, Medaillensatz und Normen für U23-Athleten