Marathon + X: In den Ultramarathon-Wettbewerben ist Durchhaltevermögen gefragt! Am Sonntag ging’s in Ebershausen über 50 Kilometer um deutsche Titel. Es setzten sich eine große Favoritin und ein Überraschungskandidat durch.
In Ebershausen südöstlich von Ulm machten sich am Sonntag einige der besten deutschen Ultraläufer auf die Strecke: Die Deutsche Ultramarathon-Vereinigung (DUV) hatte gemeinsam mit dem ausrichtenden FC Ebershausen zu den Deutschen Meisterschaften im 50-Kilometer-Lauf eingeladen.
Eine Überraschung gab es dabei im Wettbewerb der Männer: Nicht der von vielen favorisierte Marco Bscheidl (LG Passau) setzte sich durch, sondern Frank Merrbach (LG Nord Berlin; 3:03:27 h). Der WM-Medaillengewinner aus Passau übernahm zwar zwischenzeitlich die Spitze und überholte dabei Robert Kubisch (Kimbia Sports; 3:07:20 h), der lange Führungsarbeit geleistet hatte. Doch Frank Merrbach war schon an seinen Fersen und schüttelte schließlich nach rund 25 Kilometern mit einer schnellen Runde die gesamte Konkurrenz ab.
Marco Bscheidl (3:13:21 h) musste schließlich auch wieder Robert Kubisch und zudem Tobias Babel (MTV Freiheit; 3:11:25 h) vorbei lassen und sich diesmal mit Rang vier der nationalen Titelkämpfe zufrieden geben. Auf dem welligen, aber gut zu laufenden 5-Kilometer-Rundkurs purzelten bei gutem Wetter sowohl beim Sieger als auch bei zahlreichen weiteren Läufern die Bestzeiten – im Vorteil war, wer gerne bei hohen Temperaturen läuft.
Nele Alder-Baerens nicht zu schlagen
Im Wettbewerb der Frauen hatte Nele Alder-Baerens (Ultrasportclub Marburg) nur drei Runden lang Gesellschaft: Die später zweitplatzierte Susanne Gölz (LC Breisgau; 3:44:23 h) ging zunächst mutig das hohe Tempo der Favoritin mit, was sie wohl am Ende eine noch bessere Zeit kostete, denn sie musste nach der rasanten Anfangsphase deutlich vom Gas gehen. Ihr Vorsprung vor der drittplatzierten Birgit Fauser (LG Bad Waldseer Lauffieber; 3:56:47 h) war dennoch groß.
Unbeirrt zog Nele Alder-Baerens weiter ihren schnellen Schritt und holte nur vier Wochen nach ihrem DUV-Sieg bei den Titelkämpfen über 100 Kilometer die nächste Goldmedaille. Ihre Zeit von 3:25:39 Stunden: Weltklasse! Nur eine Athletin weltweit war bisher in diesem Jahr noch schneller unterwegs, in Ebershausen musst sie lediglich sechs Männern den Vortritt lassen.
„Die guten Leistungen sprechen für sich“, lobte Norbert Madry, Ultramarathon-Berater im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und DUV-Sportwart, die Bedingungen vor Ort. Die Teilnehmerzahlen schätzte er als „nur zufriedenstellend“ ein: 160 Läuferinnen und Läufer waren gemeldet, 30 von ihnen standen am Sonntag jedoch nicht an der Startlinie.
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