Bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires, die am Donnerstag mit der Abschlusszeremonie feierlich zu Ende gehen werden, waren 20 deutsche Leichtathleten am Start. Rund zwei Drittel von ihnen erreichte eine Top Acht-Platzierung. Herausragend waren die beiden Medaillengewinnerinnen Leni Freyja Wildgrube und Marie Scheppan.
Es war für die U18-Leichtathleten der krönende Abschluss einer sehr langen Saison – die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires (Argentinien). Als Teil der 75-köpfigen deutschen Mannschaft trafen sie mit Nachwuchssportlern aus aller Welt zusammen und konnten zum ersten Mal als Athleten olympisches Flair tanken. Im Mittelpunkt standen die Wettkämpfe, die für die Leichtathleten an sechs Tagen im 4.000 Zuschauer fassenden Stadion stattfanden.
Der Weg nach Buenos Aires war für die DLV-Talente lang. "Man hat gesehen, dass es unheimlich schwierig war, so eine lange Saison zu gestalten. Das war eine große Herausforderung", sagte U18-Bundestrainer Jörg Peter.
Die U18-Gala in Schweinfurt entschied im Juni über die Teilnahme an der U18-EM in Györ (Ungarn), bei der im Juli die wenigen Startplätze für die Olympischen Jugendspiele vergeben wurden. Im August wollten sich die U18-Talente bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock ihre Meistertitel holen. Und erst im Herbst, wenn andere eine Trainingspause einlegen oder schon mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnen, stand in Argentinien für die jungen Olympia-Teilnehmer das Fest der fünf Ringe auf dem Programm.
Leni Freyja Wildgrube sticht mit Gold heraus
Dazu kam ein neues Wettkampf-Format, das von den Athleten verlangte, zweimal auf den Punkt ihre beste Leistung abzurufen. Für das Endresultat wurden die Ergebnisse aus zwei gleichwertigen Events addiert. "Bei diesem Format mit zwei vollen Wettkämpfen ist aufgefallen, dass der zweite Wettbewerb nicht bei jedem nochmal richtig gut gelaufen ist, einige waren dann schon ganz schön müde", berichtet Jörg Peter.
Zwei vollkommen unterschiedliche Wettbewerbe erlebte Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) im Stabhochsprung: Das erste Event fand bei Regen und Kälte statt, das zweite bei Sonnenschein. Beide Male war die U18-Europameisterin aber nicht zu schlagen und gewann Gold. Besonders bei den guten Bedingungen zeigte sich mit 4,17 Metern ihre Überlegenheit gegenüber der internationalen Konkurrenz. Dies fand auch beim deutschen Team Anerkennung: Bei der Abschlussfeier darf die Leichtathletin am Donnerstag die schwarz-rot-goldene Fahne tragen.
Sophia Volkmer erkämpft sich Bestzeit
Eine starke Vorstellung bot auch die zweite DLV-Medaillengewinnerin Marie Scheppan (LC Cottbus). In beiden 400-Meter-Läufen rannte die Cottbuserin die zweitschnellste Zeit und musste wie schon bei der U18-EM nur der tschechischen U18-Weltmeisterin Barbora Malikova Vortritt lassen.
Von einer Medaille hatte über 800 Meter auch Sophia Volkmer (TV Wetzlar) geträumt. Doch der Sturz einer Konkurrentin im finalen Lauf brachte die 16-Jährige aus dem Tritt. Platz vier im ersten Lauf mit Bestzeit (2:06:92 min) war dennoch bemerkenswert – auch, weil sie als einzige DLV-Athletin in Argentinien eine neue Bestmarke aufstellen konnte. Den Sprung in die Top Fünf schafften zudem der U18-Europameister im Weitsprung Nick Schmahl (TSV Heiligenhafen) mit seinem besten Versuch auf 7,27 Meter und Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) mit Saisonbestleistung (1,79 m) im Hochsprung.
"Wir können mit den Ergebnissen der Leichtathleten sehr zufrieden sein, wir haben sehr viele Top Acht-Platzierungen erreicht und zwei Medaillen geholt", bilanzierte Jörg Peter. Zwei Drittel der Athleten haben sich auf Weltniveau unter den besten Acht platziert. "Es waren tolle Olympische Spiele." Die Abschlussfeier steht noch bevor und dann auch endlich das Saisonende. Viele DLV-Talente werden sicher den Traum einer Olympia-Teilnahme bei den Erwachsenen mit nach Hause nehmen.
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