| Apeldoorn 2025

Yemisi Ogunleye gewinnt zum Abschluss Silber

© Stefan Mayer
Sie war die letzte deutsche Starterin bei der Hallen-EM, die im Einsatz war, und beendete die Titelkämpfe standesgemäß mit einer Medaille: Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye musste sich mit 19,56 Metern nur der überragenden Jessica Schilder geschlagen geben, die mit Weltjahresbestleistung (20,69 m) triumphierte. Alina Kenzel jubelte gleich über zwei Bestleistungen.
Martin Neumann

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Die Medaillensammlung von Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) ist um ein weiteres Exemplar reicher. Am Sonntagabend kam mit Silber bei der Hallen-EM in Apeldoorn erneut Edelmetall hinzu. Mit 19,56 Metern zeigte die Olympiasiegerin eine gute Leistung, musste sich allerdings einer an diesem Tag besseren Athletin geschlagen geben: Lokalmatadorin Jessica Schilder beförderte einen Versuch nach dem anderen an die 20-Meter-Marke.

Der beste Durchgang wurde mit 20,69 Metern gemessen. Weiter hat in diesem Jahr in der Welt keine andere Athletin gestoßen. Bronze gewann Titelverteidigerin Auriol Dongmo. Die Portugiesin steigerte ihre Saisonbestleistung auf 19,26 Meter. Damit sicherte sie sich de dritten Platz auf dem Podest.

Erst 18,70, dann 18,89 Meter: Zwei Bestleistungen für Alina Kenzel

Nur einen knappen halben Meter trennten Alina Kenzel (VfB Stuttgart) und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) vom Bronzerang. Die Stuttgarterin stieß die Vier-Kilo-Kugel im fünften Versuch auf 18,70 Meter und damit weiter als jemals zuvor in ihrer Karriere. Im finalen Versuch legte die Olympia-Neunte sogar noch 18,89 Meter nach. Ihre Hallen-Bestleistung stand bis dato bei 18,50 Metern.

Damit belegte Alina Kenzel Rang fünf. Ihr gelang dabei eine äußerst starke Serie mit sechs gültigen Versuchen zwischen 18,18 und 18,89 Metern – ein hohes Niveau gepaart mit sicherer Technik. Zwei Plätze dahinter komplettierte Katharina Maisch mit 18,67 Metern das deutsche Trio.

Stimmen zum Wettkampf

Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim):
„Ich habe auf jeden Fall Silber gewonnen. Man darf niemals vergessen, wo man herkommt. Es gab viele Jahre, da bin ich als Ersatz zu Hause geblieben. Dass zu tun, was man liebt, daran kann man sich erfreuen. Es war eine unfassbare Leistung von ihr [Jessica Schilder]. Ich freue mich für sie, weil sie schwere Jahre hatte und nun konstant über 20 Meter stößt. Das bringt das Kugelstoßen voran, und ich bin ein Teil davon. Ich bin sehr gespannt, was das Jahr bringt und wer als Erstes über 21 Meter stößt. Bei Meisterschaften geht es darum, sich vorn zu platzieren, da ist die Weite zunächst nicht so wichtig. Heute war nicht mehr drin. Ich sage immer: Man muss jeden Arbeitstag so nehmen, wie er kommt. Dann kann man zeigen, wer ein wahrer Kämpfer ist. Meine Familie war heute da, das war mir sehr wichtig. Meine Mutter war jetzt bei jedem Wettkampf dabei, das hat mich unglaublich gefreut. Es war so laut, da konnte ich gar nicht mit meinen Trainern kommunizieren. Aber wir verständigen uns mit Zeichensprache. Jetzt heißt es Kräfte sammeln und dann geht’s im Sommer weiter.“

Alina Kenzel (VfB Stuttgart):
„Die Serie war superstabil, das macht mich überglücklich, natürlich auch die Bestleistung. Ich habe gut in Wettkampf reingefunden und hatte einen guten Rhythmus, da der Wettkampf mit ja nur acht Athletinnen sehr schnell ging. Die Stimmung war extrem gut, das hat man aufgesaugt. Um Ruhe zu finden, habe ich mir sogar ab und zu die Ohren zugehalten. Die Hallensaison hat mir gezeigt, was alles möglich ist und dass Veränderungen Zeit brauchen. Aber das muss sein, um andere Weiten anzugreifen. Und klar muss man auf seine Trainer vertrauen, denn die haben im Endeffekt recht.“

Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge):
„Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Mit 18,67 Metern kann ich zufrieden sein, es war mein zweitbester Wettkampf der Saison. Leider bin ich schwer in den Wettkampf gekommen und habe die Kugel nicht optimal getroffen. Mit dem Ring hatte ich kein Problem. Insgesamt bin ich glücklich, dass ich mich bei 18,50 Metern stabilisieren konnte, weil die letzten beiden Jahre nicht so rund liefen.“

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