| Vorschau

Erfurt: Debüt, Comeback und viele Stars der Leichtathletik-Szene

© Theo Kiefner
Vom Kurzsprint über Hürdensprint bis zur Mittelstrecke: Beim 12. Erfurt-Leichtathletik-Meeting „Sparkassen Indoor“ kommen Sprint- und Lauf-Enthusiasten am Freitag in der Hartwig-Gauder-Halle voll auf ihre Kosten. Die Leichtathletik-Fans können sich zudem auf die Rückkehr des Stabhochsprungs bei den Männern freuen.
Sandra Arm

Start frei für das 12. Erfurter Leichtathletik-Meeting: Aktuell haben 256 Athletinnen und Athleten aus 15 Nationen für die jeweils sechs Disziplinen bei Frauen und Männern gemeldet. „Besonders die Laufdisziplinen haben einen enormen Meldeeingang, wir mussten bereits letzte Woche die Meldungen schließen. Trotzdem gibt es immer noch Nachfragen“, berichtet Meeting-Chef Thomas Gentzel. Die inzwischen bekannte Pyro- und Lichtshow garantiert eine einmalige Atmosphäre. Zudem sind beim Sparkassen Indoor die Fans ganz nah dran an den Sportlern. Diese familiäre Stimmung trifft auf die nationale Elite und internationale Topstars der Leichtathletik-Szene.

Ein Highlight werden die 60 Meter der Frauen sein – hier sind mit Lisa Mayer, Rebekka Haase (beide Sprintteam Wetzlar), Alexandra Burghardt (SV Wacker Burghausen) sowie der im Vorlauf eingesetzten Sophia Junk (LG Rhein-Wied) gleich vier Mitglieder der 4x100-Meter-Bronzestaffel bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich) am Start. Haase und Junk lieferten sich zuletzt in Chemnitz ein enges Duell. Dazu kommen Sprint-Hoffnungen wie Sherin Kimuanga (SC DHfK Leipzig) oder Nele Jaworski (VfL Wolfsburg).

Langsprinterin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) steht vor ihrem Comeback über 400 Meter. Nachdem sie im Sommer aufgrund von mehreren Corona-Infektionen die internationalen Höhepunkte wie EM und Olympische Spiele verpasste, will die 25-Jährige wieder angreifen. In Paris zur deutschen 4x400-Meter-Staffel gehörten die zweimalige Deutsche Meisterin Skadi Schier (SCC Berlin) und Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Nach Tests über 60 Meter steht Skadi Schier vor ihrem ersten400-Meter-Start der Saison, Mona Mayer hat bereits eine Zeit von 53,46 Sekunden stehen.

Einstieg für Majtie Kolberg, Premiere für Alica Schmidt

Novum für Zweifach-Olympionikin: Nach ihren Staffelstarts bei den Olympischen Spielen in Paris hatte sich Alica Schmidt (SCC Berlin) von der 400-Meter-Distanz verabschiedet und tritt nun erstmals in der Halle über 800 Meter an. Für ihr Hallen-Debüt quälte sie sich zuletzt im Trainingslager in Südafrika. „Dieses Camp war herausfordernd und eine neue Erfahrung für mich. Ich bin jetzt aufgeregt, die neue Strecke anzugehen und zu sehen, wo ich stehe. Es ist noch ein weiter Weg, aber ich genieße diese Reise so sehr“, schrieb die 26-Jährige auf ihrem Instagram-Account.

Mit ihr ist die aktuell beste Deutsche über diese Strecke, die Olympia-Halbfinalistin und EM-Fünften Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) gemeldet. Zu den jüngeren Läuferinnen zählen U20-Athletin Jana Becker (Königsteiner LV) sowie die Dritte der U20-WM Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), die in ihr erstes U23-Jahr startet. Vorn mit dabei in der Meldeliste sind die finnische Rekordhalterin Eveliina Maatanen und die dreifache niederländische Meisterin Bregje Sloot.

Olivia Gürth auf der Unterdistanz

Hochkarätig besetzt sind die 1.500 Meter mit einer der besten deutschen Hindernis- und Crossläuferinnen Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) an der Spitze, Hindernis-Ass Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) sowie Verena Meisl (TV Wattenscheid 01). Dahinter drängen Hoffnungsträgerinnen wie Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach), Carolin Hinrichs (VfL Löningen) und Adia Budde (LAV Stadtwere Tübingen) ins Rampenlicht. Mit dem dänischen Lauftalent Sofia Thøgersen kommt die U20-Vize-Europameisterin von 2023 über diese Strecke.

Es könnte recht schnell werden im Hürdensprint mit den deutschen Assen wie Franziska Schuster Marlene Meier (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01), Ricarda Lobe (MTG Mannheim), Lia Flotow (1. LAV Rostock) sowie Hawa Jalloh (Wiesbadener LV), die einen Vorgeschmack geben dürften auf die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund (21. bis 23. Februar).

Hallenrekorde in Gefahr

Zu den Höhepunkten bei den Männern zählt der Stabhochsprung. Als Favoriten auf dem Papier gelten Austin Miller (USA, Bestleistung 5,90 Meter) und der EM-Dritte Oleg Zernikel (ASV Landau, Bestleistung 5,81 Meter). „Wir erhoffen einen Angriff auf den Hallenrekord von 5,85 Metern“, sagt Thomas Gentzel. Starten wird zudem der U20-Weltmeister Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Ein riesiges Starterfeld hat sich bei den 800 Metern der Männer angemeldet – 34 Athleten gehen auf die Rundbahn, angeführt vom Spanier Mohamed Attaoui. Der Landesrekordhalter im Freien (1:42,04 min) gewann EM-Silber und wurde Fünfter in Paris. Er will den Hallenrekord von Marc Reuther angreifen. Nach einem gelungenen Saisonstart über 1.500 Meter will Marius Probst (TV Wattenscheid 01) auf der kürzeren Mittelstrecke das nächste Top-Resultat anbieten. Darauf hoffen auch der Deutsche Hallenmeister Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen), Luis Oberbeck (LG Göttingen), Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Tim Holzapfel (LV Pliezhausen).

Nicht minder attraktiv das Feld über 1.500 Meter mit dem EM-Dritten über 3.000 Meter Hindernis Karl Bebendorf (Dresdner SC). An der Spitze der Meldeliste stehen internationale Starter wie der Schweizer Silas Zurfluh, der Brite Alex Melloy und Bram Anderiessen aus den Niederlanden. Mit dem Briten Davey Lewis startet über 400 Meter der Olympia-Dritte mit der 4x400 Meter-Staffel. Mit der schnellsten Zeit gemeldet ist Clifton Meshack aus Botswana. Diese „Zugpferde“ könnten die deutschen Langsprinter wie Kevin Joite (Dresdner SC), Lukas Krappe (SCC Berlin) oder Olympia-Teilnehmer Fabian Dammermann (LG Osnabrück) zu schnellen Zeiten ziehen.

Nächstes Kräftemessen der Top-Sprinter

Rückkehr ins „Wohnzimmer“ für den Erfurter Sprinter Julian Wagner (TV Wattscheid 01), der sich nach den Olympischen Spielen in Paris der Trainingsgruppe um Sebastian Bayer in Mannheim angeschlossen hat. Sein Auftakt über 60 Meter solide mit 6,72 Sekunden. Die deutsche Sprint-Elite ist bereits gut drauf: Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar) trommelte vor wenigen Tagen in Frankfurt eine Topzeit von 6,58 Sekunden auf die Bahn. Dicht gefolgt von seinem Vereinskollegen Kevin Kranz (6,59 sec).

Einer, der ebenfalls vorn mitmischen kann, ist Deniz Almas (LG Olympia Dortmund). Sie erhalten mit den Briten Andrew Robertson und Ojie Edoburun schnelle Konkurrenz. Der Hürdensprint ist fast eine deutsche Angelegenheit mit dem zweimaligen Deutschen Hallenmeister Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) an der Spitze.

Einen Livestream finden Sie am Freitag ab 17:45 Uhr bei YouTube und Twitch, zu den Live-Ergebnissen gelangen Sie hier...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024