Was für ein Jahr 2024: Deutsche Meisterin in der Halle und im Freien, Vizeweltmeisterin im Kugelstoßen in der Halle, Bronze bei der EM in Rom und Olympiasieg in Paris mit 20 Meter im letzten Versuch. Yemisi Ogunleye hat 2024 die beste Saison ihrer Karriere absolviert und landete bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres in Baden-Baden auf Platz zwei knapp hinter Darja Varfolomeev (Rhythmische Sportgymnastik). Leichtathletik.de hat bei der Ehrung mit ihr gesprochen.
Yemisi Ogunleye, Gratulation zu Platz zwei bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres. Wie ordnen Sie selbst die Auszeichnung ein – haben Sie damit gerechnet, dass Sie bei so vielen tollen Athletinnen so weit vorne landen?
Yemisi Ogunleye:
Ich bin in diesem Jahr das erste Mal in Baden-Baden und lande gleich auf Platz zwei. Ich bin ganz schön überwältigt von der Auszeichnung und von einer Saison, die traumhaft war.
Plötzlich stand heute der Gospelchor auf der Bühne, in dem Sie singen, und hat mächtig Stimmung im Benazet-Saal im Kurhaus gemacht ...
Yemisi Ogunleye:
Das war eine Riesen-Überraschung für mich. Kurz zuvor hatten wir noch zusammen ein Konzert gegeben. Ich habe zwar bei allen drei Konzerten vor Weihnachten mitgesungen, war aber bei keiner Probe dabei, weil ich immer durch mein Training gebunden war. Der Chor und die Musik geben mir sehr viel.
Und der Glaube, der Sie stark macht, oder?
Yemisi Ogunleye:
Ja, der Glaube ist sehr wichtig für mich. Er ist mein ständiger Wegbegleiter und gibt mir Kraft. Der Glaube hat mir auch bei meinem Kampf um die Goldmedaille sehr geholfen. Bis zuletzt habe ich an die 20 Meter geglaubt, was dann ja geklappt hat.
Sie waren zuletzt im Trainingslager in Südafrika, um sich auf die neue Saison mit dem Saisonhighlight WM in Tokio |Japan; 13. bis 21. September; Anm. d. Red.] vorzubereiten. Haben Sie jetzt über Weihnachten wenigstens ein bisschen Zeit, den Akku aufzuladen?
Yemisi Ogunleye:
Auf alle Fälle. Ich werde Weihnachten mit meiner Familie und in der Kirchen-Gemeinde verbringen, denn Weihnachten ist ein ganz besonderes Fest, auf das ich mich sehr freue.
Was wird es an Weihnachten zu Essen geben?
Yemisi Ogunleye:
Traditionell gibt es einen Rinderbraten bei meiner Oma.
Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2025?
Yemisi Ogunleye:
Ich möchte die Lockerheit und Freude im Training beibehalten und hoffe, dass ich durch meine Erfolge in diesem Jahr dem Druck im kommenden Jahr gewachsen bin. Es ist eine ganz besondere Herausforderung, als Olympiasiegerin in die Wettkämpfe zu gehen.
Haben Sie eigentlich schon mal Christina Schwanitz getroffen, die vor Ihnen das Kugelstoßen über Jahre dominiert hat und die heute über Ihre Leistung gesagt hat: "Mega. Einfach spitze."? In ihrer aktiven Zeit holte Christina Schwanitz neben zahlreichen DM-Titeln unter anderem den WM Titel sowie zwei EM-Titel.
Yemisi Ogunleye:
Ich habe sie noch nicht getroffen, aber sie ist ebenfalls bei der Sportlerwahl in Baden-Baden und ich hoffe, dass ich mit ihr ein paar Takte reden kann. Das würde mich sehr freuen.
Um ein Haar wäre Ihre Karriere aufgrund von zwei Kreuzbandrissen frühzeitig beendet worden, aber Ihre Trainerin Iris Manke-Reimers, die in diesem Jahr als Trainerin des Jahres vom DLV ausgezeichnet wurde, und Ihre Eltern haben Sie immer unterstützt ...
Yemisi Ogunleye:
Ich habe sowohl meiner Trainerin als auch meinen Eltern sehr viel zu verdanken und habe im Laufe der Zeit eines gelernt: Nie aufgeben und immer an den Erfolg glauben.
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