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U20-WM Tag 5 | Bronze über 1.500 Meter: Jolanda Kallabis verblüfft sich selbst

© Jan Papenfuß
Jolanda Kallabis hat am Samstagabend (Ortszeit) bei der U20-WM in Lima die Bronzemedaille über 1.500 Meter gewonnen. Nach einer von gesundheitlichen Rückschlägen geprägten Saison war ihr Erfolg für sie schon fast ein kleines Wunder. Es war die erste deutsche 1.500-Meter-Medaille in der Geschichte der U20-WM.
Svenja Sapper

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Nach dem Zieleinlauf über 1.500 Meter schlug Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) am Samstagabend ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen. Gewiss, die 19-Jährige war als Nummer zwei der Meldeliste zur U20-WM nach Lima (Peru) gereist. Doch ihre starke Bestzeit von 4:07,44 Minuten stammte aus dem Mai, seither war die junge Läuferin von mehreren Krankheiten ausgebremst worden und erst in buchstäblich letzter Sekunde auf den Flieger nach Lima aufgesprungen. Und noch im Vorlauf hatte sie festgestellt, dass sich ihre Beine auf den letzten Metern gar nicht mehr gut anfühlten. 

Doch die Freiburgerin trotzte allen Widrigkeiten. Das 1.500-Meter-Finale startete gemächlich, was ihr in die Karten spielte. Jolanda Kallabis hielt sich stets im vorderen Bereich des Feldes an der Innenkante der Bahn auf, um nicht zu viele Extrameter zu machen. Als die Glocke zur letzten Runde schrillte, machte Favoritin Saron Berhe (Äthiopien) ernst. Folgen konnten einzig die Kanadierin Rachel Forsyth und Jolanda Kallabis. Auf der Gegengeraden hatten die Top Drei schon eine kleine Lücke zu den Verfolgerinnen gerissen. 

Erste 1.500-Meter-Medaille bei U20-WM

Afrikameisterin Saron Berhe setzte sich erwartungsgemäß in 4:16,64 Minuten durch, Forsyth verteidigte mit 4:17,94 Minuten den Silberrang und Jolanda Kallabis lief in 4:19,34 Minuten zu Bronze. Es war die erste 1.500-Meter-Medaille für eine deutsche Läuferin in der 38-jährigen Geschichte der U20-WM und die erste Lauf-Medaille seit 2016, als Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) Bronze über 3.000 Meter gewann. 

Einen Platz hinter Jolanda Kallabis kam die Deutsche Meisterin ins Ziel – im Trikot der Schweiz erreichte Shirin Kerber (LC Rehlingen; 4:20,30 min) Rang vier. Auf Platz elf machte ein weiteres deutsches Lauftalent auf sich aufmerksam: Lera Miller (VfL Löningen), die als U18-Athletin bereits ins U20-WM-Finale eingezogen war und dort eine gute Figur machte, wenngleich sie über weite Teile des Rennens außen laufen musste. 

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