| Kelsterbach

Drei auf einen Streich für Christopher Linke – Titelsolo von Jonathan Hilbert

© Kai Peters
Christopher Linke hat am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften im Straßengehen in Kelsterbach mit einem Start gleich drei Titel abgeräumt. Jonathan Hilbert feierte sein erstes DM-Gold über 35 Kilometer.
Silke Bernhart

Drei Wochen nach seinem deutschen Rekord über 35 Kilometer untermauerte Christopher Linke (SC Potsdam) am Sonntag bei der DM im Straßengehen auch über 20 Kilometer seine nationale Vormachtstellung. Der 36-Jährige konnte dabei in Kelsterbach sogar drei Titel auf einen Streich abräumen – einen davon im "Vorbeigehen": Nach 1:22:48 Stunden waren im Ziel sowohl die Goldmedaille in der Männerklasse als auch die in der M35-Wertung perfekt. Die M35-Wertung über 10 Kilometer, die bei den Masters als eigener Meisterschaftswettbewerb ausgeschrieben sind, gewann er in 40:32 Minuten ebenfalls.

Einen Spaziergang konnte sich Christopher Linke jedoch auf dem Weg zu seinem sage und schreibe 21. deutschen Meistertitel bei angenehmen Temperaturen, aber unangenehmen Windverhältnissen nicht erlauben. Denn mit Leo Köpp (LG Nord Berlin) war ihm am Sonntag der EM-Achte auf den Fersen: In 1:22:58 Stunden holte sich der Berliner DM-Silber, dahinter wurde Johannes Frenzl (SC Potsdam) für eine neue Bestzeit von 1:23:58 Stunden mit der Bronzemedaille belohnt. Seinen zwei Jahre alten Hausrekord steigerte er um 22 Sekunden.

Gleich zwei Minuten unter Hausrekord blieb der beste U23-Geher Frederick Weigel (OSC Potsdam; 1:24:34 h). Der 19-Jährige, der gerade erst in die U23- und Aktivenklasse aufgestiegen ist, unterbot damit die U23-Normzeit für die Team-Europameisterschaften der Geher in Podebrady (Tschechien; 18. Mai). Hinter ihm steigerte sich auch der 20-jährige Jassam Abu El Wafa (SV Halle) deutlich: In 1:25:55 Stunden war er fast zweieinhalb Minuten schneller als im Vorjahr auf selber Strecke.

Jonathan Hilbert erstmals über 35 Kilometer vorn

Der Olympia-Zweite von 2021 Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) brauchte drei Anläufe, bis nach den 50-Kilometer-Titeln 2018 und 2021 auch über 35 Kilometer die DM-Goldmedaille um seinen Hals hing: 2022 und 2023 noch ohne Podestplatz, dominierte er den Wettbewerb am Sonntag nach dem Ausstieg von Karl Junghannß (LC Top Team Thüringen) mit einem Solo, das ihn nach 3:36:03 Stunden ganz oben aufs Podest brachte. Nur etwa dreieinhalb Minuten fehlten zur Bestmarke. Zum dritten Mal DM-Silber auf dieser Strecke ging mit deutlichem Abstand an Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden; 2:52:41 h).

U23-Geherin Lena Sonntag (SC Potsdam) war in 1:40:50 Stunden die schnellste Frau über 20 Kilometer und siegte damit in beiden Kategorien. Während sich Tabea Kiefer (Eintracht Frankfurt), jüngst in Dudince auf 1:37:35 Stunden verbessert, dieses Mal schwer tat und nicht ins Ziel kam, war es Ada Junghannß (Erfurter LAC; 1:41:34 h), die eine neue Bestzeit erzielte und lange um Gold mitging. Bronze ging an Anna-Maria Gabriel (OSC Potsdam; 1:45:12 h). Alle vier Genannten gehören der U23-Altersklasse an. Die 35 Kilometer der Frauen fanden mit nur einer Athletin statt, W50-Geherin Bianca Schenker (LG Vogtland). Ihr beachtliches Leistungsvermögen bewies die 50-Jährige mit einer Zeit von 3:24:04 Stunden.

Nick Joel Richardt bereit für internationale Aufgaben

Die Athletinnen und Athleten der U20-Altersklasse mussten in Kelsterbach 10 Kilometer absolvieren. Die beste Leistung ging dabei auf das Konto von Nick Joel Richardt (SV Halle), der in 43:55 Minuten den U20-Richtwert für eine Teilnahme an der Team-EM der Geher unterbot. Für einen Start bei der U20-EM in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August) im 10.000 Meter Bahngehen muss es noch ein bisschen schneller werden, hier sind 42:30,00 Minuten gefordert. Nika Helene Illing (LSV 1971 Ilmenau) setzte sich in der weiblichen U20 in 52:04 Minuten durch.

In der männlichen U18 war es Jakob Kellen (Diezer TSK Oranien), der über 10 Kilometer in 58:28 Minuten am schnellsten im Ziel war. Die Entscheidung über 5 Kilometer der weiblichen U18 führte in 25:06 Minuten Maria-Lena Carniel (Eisenacher LV) an.

In den Masters-Wettbewerben über 10 Kilometer gingen weitere starke Resultate zum Beispiel auf das Konto von Brit Schröter (LG Vogtland), Zwillingsschwester von Bianca Schenker, die als W50-Siegerin in 57:20 Minuten die beste Zeit aller Masters-Geherinnen auf die Straße brachte. In der W60 beeindruckte Sigute Brönnecke (Eintracht Hildesheim) in 58:29 Minuten. Mit Andreas Janker (LG Röthenbach a.d.Pegnitz; 48:46 min), Sieger in der Altersklasse M40, absolvierte neben Christopher Linke ein weiterer Masters-Geher die 10 Kilometer in unter 50 Minuten. M65-Sieger Herbert Klaus (TV Kaufbeuren; 58:46 min) ließ die schnellsten Geher der M55 und M60 hinter sich.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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