Bis in die späten Abendstunden hinein ermittelten die M15-Zehnkämpfer am Freitag bei der Mehrkampf-DM in Hannover ihren Besten. 3,80 Meter bescherten dem Hallenser Phil Matthias die Führung vor einigen höher eingeschätzten Mehrkämpfern. In den weiteren U16-Wettbewerben haben sich die Favoritinnen und Favoriten in aussrichtsreiche Position gebracht.
Ein Trio bestimmte am Freitag bei den Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf den ersten Tag eines spannenden Siebenkampfes in der W15. Für den Höhepunkt sorgte Charlotte Görz (TV Werne) in den abschließenden 100 Metern. Sie stürmte zu einer neuen Bestzeit von 12,01 Sekunden, eine starke Zeit, mit der sie sich zugleich auf dem geteilten zweiten Platz in der deutschen W15-Bestenliste einreihte. Mit 11,57 Sekunden hatte sie zuvor auch schon eine neue Bestleistung über 80 Meter Hürden aufgestellt. Mit 2.326 Punkten geht sie als Führende in den zweiten Wettkampftag.
Der schnellste Start in den Tag war über 80 Meter Hürden der weiteren Medaillenkandidatin Svea Funck (2.279 pt) gelungen. Die Athletin vom TV Jahn Walsrode sprintete 11,54 Sekunden. Im Hochsprung war die Niedersächsin vor rund einem Monat mit 1,71 Metern Deutsche U16-Meisterin geworden. Am Freitag wollte die Latte bei 1,64 Metern nicht liegen bleiben. So gingen nur 1,61 Meter in die Ergebnisliste ein, wodurch wichtige Punkte liegen blieben – Platz drei nach vier Disziplinen.
Zwölf Punkte vor ihr reihte sich am ersten Tag Wanda Schmidt (Turnkblub Grevenbroich) als Zweitplatzierte in den Ergebnislisten ein. Im Kugelstoßen gelang ihr mit der siebtbesten Weite und 10,68 Metern das beste Ergebnis der Top Drei. Wichtige Zähler sammelte sie zum Tagesabschluss auch in 12,48 Sekunden über 100 Meter.
Langer Tag für M15-Athleten
Ein großes Starterfeld mit 51 Athleten stellte die Ausrichter der Meisterschaften im Neunkampf der M15 vor organisatorische Herausforderungen. So wurden die Sprungdisziplinen parallel auf drei Anlagen durchgeführt. Und der Stabhochsprung zum Abschluss des Tages ging bis in die späten Abendstunden hinein. Mit eindrucksvollen 4,20 Metern konnte sich Jonathan Hummel (Spvgg Weil der Stadt; 2.366 pt) in die Top Ten des Feldes nach vorne arbeiten – die Favoriten im Kampf um die Medaillen aber sind andere.
Zum Beispiel spätestens nach den ersten vier Disziplinen von Hannover Phil Matthias (SV Halle). Er zählte mit 3,80 Metern ebenfalls zu den besten Stabhochspringern im Feld und war in 11,30 Sekunden der schnellste Sprinter. Im Kugelstoßen (14,56 m) kam er fast einen Meter weiter hinaus als bei seinem bisher besten Neunkampf, in Summe 2.569 Punkte bescheren ihm die Halbzeit-Führung.
Auf den Fersen sind ihm der beste Kugelstoßer des Tages Phil Janitz (TV Angermund; 15,51 m; 2.480 pt) und Magnus Vieth (MTV Heide; 2.464 pt). Beide liegen in der deutschen Jahresbeste vor Phil Matthias, auch, weil sie im Normalfall eine besseren zweiten Tag haben. Das gilt auch für die Nummer eins des Jahres Vincent Armstroff (RTSV Mellensee 08; 2.427 pt), der auf Platz fünf übernachtet, und für den starken Speerwerfer Patrick Hüsken (LG Brillux Münster; 2.418 pt) auf Platz sieben.
Victor Agbo Anih auf Bestleistungsjagd
Im Neunkampf der M14 gab es gleich zu Beginn des Wettkampfes ein Highlight: Favorit Timur Ilik (TSV Zirndorf), einziger Athlet im Feld mit einer Bestleistung jenseits der 5.000 Punkte, sprintete die 100 Meter in 11,22 Sekunden. Damit verbesserte er seine Bestleistung um zwei Zehntel und schob sich in der deutschen Jahresbestenliste auf den zweiten Rang. Insgesamt war es ein pfeilschneller Start in den Tag. 20 von 25 Startern erreichten neue Hausrekorde
Auch Victor Agbo Anih (SV Halle) gelang in 11,69 Sekunden ein guter Auftakt, bevor er mit zwei Disziplinsiegen die Führung eroberte: 6,33 Meter im Weitsprung und 14,99 Meter im Kugelstoßen, anderthalb Meter weiter als der zweitbeste Stoßer, katapultierten ihn an die Spitze des Feldes und spätestens dann auch in den Fokus der Konkurrenz. Mit 4.186 Punkten liegt der 14-Jährige zwar nur auf Platz 14 der Meldeliste – allerdings mit einem Neunkampf ohne 1.000 Meter.
Im Hochsprung musste der Athlet vom SV Halle dann zwar etwas Federn lassen: Hier gingen 1,59 Meter in die Ergebnisliste ein. Dennoch übernachtet er mit 2.431 Punkten auf der Führungsposition. Hoch hinaus ging es im Hochsprung dagegen für Timur Ilik, der 1,71 Meter übersprang und somit mit 2.344 Punkten in Schlagdistanz zu Victor Agbo Anih bleibt. Auf dem Bronzerang liegt nach dem ersten Tag Julius Malte Schreiber (SC DHfK Leipzig) mit 2.234 Punkten.
Amelie Giese fordert Julia Malcharek
Mit starken 11,58 Sekunden über 80 Meter Hürden und ebenso überzeugenden 12,48 Sekunden über 100 Meter konnte Amelie Giese (TSV Zirndorf) im Siebenkampf der W14 ihre Schwäche im Kugelstoßen (8,62 m) ausgleichen. Mit 2.211 Punkten hat sie die Halbzeit-Führung vor Athletinnen erobert, die in Deutschlands Jahresbestenliste bisher vor ihr platziert sind: Die Nummer eins des Jahres Julia Malcharek (SC DHfK Leipzig; 2.159 pt) und die Nummer vier des Jahres Giséle Grosser (SV Halle; 2.143 pt).
Die Leipzigerin trumpfte am Freitag besonders im Kugelstoßen auf: Sie ließ die Kugel im ersten Versuch auf 11,04 Meter fliegen und blieb damit 60 Zentimeter vor der Konkurrenz. Am Samstag muss sie ebenfalls auf ihre Wurfstärke vertrauen, um noch ihre Chance auf den Titel zu ergreifen, denn mit 31,91 Metern hat sie in ihrem besten Siebenkampf des Jahres zwölf Meter weiter geworfen als Amelie Giese, die jedoch mit einer Bestleistung von 5,42 Metern die bessere Weitspringerin ist.
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Im Bild: Die Führende der W15 Charlotte Görz.