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Boston-Marathon mit beiden Titelverteidigern und Johannes Motschmann

© Gladys Chai von der Laage
Die Vorjahressieger Hellen Obiri aus Kenia und Sisay Lemma aus Äthiopien wollen am Montag beim prestigeträchtigen Boston Marathon ihre Erfolge aus 2024 wiederholen, für die Olympia-Dritte Obiri ist sogar der Hattrick möglich. Johannes Motschmann ist bei seinem Boston-Debüt der einzige deutsche Topläufer auf der Startliste.
Jörg Wenig

Hellen Obiri könnte als erste Frau seit gut 25 Jahren einen Hattrick beim legendären Boston-Marathon (USA) erreichen. Die Kenianerin hatte das Rennen in den beiden vergangenen Jahren gewonnen und gehört am Montag (21. April) bei der 129. Auflage des Klassikers zu den Top-Favoritinnen. Zuletzt gelangen der Äthiopierin Fatuma Roba von 1997 bis 1999 drei Siege in Folge in Boston, nachdem sie 1996 in Atlanta Marathon-Olympiasiegerin wurde. Von 1994 bis 1996 hatte die Berlinerin Uta Pippig einen Hattrick beim Boston-Marathon geschafft.

Auch im Männerrennen ist mit Sisay Lemma (Äthiopien) der Titelverteidiger am Start. Johannes Motschmann (SCC Berlin) ist der einzige deutsche Topläufer, der am Ostermontag in Boston dabei ist. Für ihn ist es der erste Marathon in den USA.

Titelverteidigerin auf Platz elf der Startliste

„Einen Titel zu verteidigen, ist nie einfach. Den Boston-Marathon zweimal in Folge zu gewinnen, war hart. Ich bin froh, es geschafft zu haben und werde nun versuchen, sogar ein drittes Mal zu gewinnen“, sagte Hellen Obiri, die bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer in Paris (Frankreich) die Bronzemedaille im Marathon gewann. Trotz der großen Erfolge ist der persönliche Rekord der Kenianerin mit 2:21:38 Stunden noch keine Zeit der absoluten Weltspitze: Mit dieser PB ist sie auf der Boston-Startliste nur auf Position elf.

Amane Beriso ist die schnellste Frau im Elitefeld des Boston-Marathons. Die aktuelle Marathon-Weltmeisterin aus Äthiopien hat bereits eine absolute Weltklasse-Zeit von 2:14:58 Stunden erreicht. Ihre Landsfrau Yalemzerf Yehualaw, die frühere 10-Kilometer--Weltrekordlerin, geht mit einer Bestzeit von 2:16:52 Stunden ins Rennen, und die Kenianerin Irene Cheptai ist mit 2:17:51 Stunden die drittschnellste Läuferin auf der Startliste.

Sisay Lemma: Für Boston "100-prozentig bereit"

Sisay Lemma hatte das Rennen vor einem Jahr mit einem famosen Sololauf gewonnen und galt aufgrund dieser Leistung als einer der großen Favoriten für den olympischen Marathon in Paris, der ebenfalls ein hügeliges Streckenprofil hatte. Doch der Äthiopier konnte aufgrund einer Verletzung bei Olympia nicht starten.

„Ich hatte nach dem Boston-Sieg Pech, weil ich in Paris nicht laufen konnte. Auch beim Valencia-Marathon im Dezember war ich noch nicht richtig fit, aber für den Boston-Marathon bin ich 100-prozentig bereit. Das ist ein besonderes Rennen“, sagte Sisay Lemma. „Ich weiß, dass es eine sehr große Herausforderung ist, nochmals zu gewinnen.“

Mit seiner Bestzeit von 2:01:48 Stunden ist Sisay Lemma der schnellste Läufer im Feld. Vier weitere Athleten gehen mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 2:04:00 Stunden ins Rennen: Die Kenianer John Korir (Bestzeit: 2:02:44 h), Evans Chebet (2:03:00 h) und Cybrian Kotut (2:03:22 h) sowie der Äthiopier Haymanot Alew (2:03:31 h).

Johannes Motschmann „guter Dinge“

„Ich bin guter Dinge“, sagte Johannes Motschmann (SCC Berlin) vor seinem Start beim Boston-Marathon. In Flagstaff (USA) hatte der Berliner in der Höhe das Gros seines Trainings absolviert. „Es war auch einiges Hügeltraining dabei“, erzählte Motschmann bezüglich der sehr welligen Strecke in Boston, die einer besonderen Vorbereitung bedarf.

Der 30-Jährige, der vor einem Jahr beim London-Marathon mit Platz neun in einer persönlichen Bestzeit von 2:10:39 Stunden überrascht hatte, startete vor knapp zwei Wochen beim Berliner Halbmarathon. Bei sehr kalten und windigen Wetterbedingungen lief er dort ein solides Rennen in 62:21 Minuten. Im Januar hatte er sich in Houston über die „halbe Distanz“ auf 61:03 Minuten verbessert.

Für Johannes Motschmann wird es der erste Marathon in den USA sein, wo er mehrere Jahre studierte und sich nach wie vor regelmäßig aufhält. „In Boston geht es darum, einen guten Wettkampf zu zeigen und eine möglichst gute Platzierung zu erreichen“, sagte Johannes Motschmann, der in der Startliste mit seiner Bestzeit auf Position 26 steht.

Die Topathlet:innen und ihre Bestzeiten

Männer

Sisay Lemma | ETH | 2:01:48 h
John Korir | KEN | 2:02:44 h
Evans Chebet | KEN | 2:03:00 h
Cybrian Kotut | KEN | 2:03:22 h
Haymanot Alew | ETH | 2:03:31 h
Daniel Mateiko | KEN | 2:04:24 h
Alphonce Simbu | TAN | 2:04:38 h
Lelisa Desisa | ETH | 2:04:45 h
Victor Kiplangat | UGA | 2:05:09 h
Asefa Boki | ETH | 2:05:40 h
Tebello Ramakongoana | LES | 2:06:18 h
Abel Kipchumba | KEN | 2:06:49 h
Tsegay Weldlibanos | ERI | 2:07:25 h
Patrick Tiernan | AUS | 2:07:45 h
Conner Mantz | USA | 2:07:47 h
Clayton Young | USA | 2:08:00 h
Johannes Motschmann | GER | 2:10:39 h
Muktar Edris | ETH | Debüt h

Frauen

Amane Beriso | ETH | 2:14:58
Yalemzerf Yehualaw | ETH | 2:16:52
Irene Cheptai | KEN | 2:17:51
Keira D’Amato | USA | 2:19:12
Rahma Tusa | ETH | 2:19:33
Edna Kiplagat | KEN | 2:19:50
Buze Diriba | ETH | 2:20:22
Mary Ngugi | KEN | 2:20:22
Sara Hall | USA | 2:20:32
Calli Hauger-Thackery | GBR | 2:21:34
Hellen Obiri | KEN | 2:21:38
Emma Bates | USA | 2:22:10
Sharon Cherop | KEN | 2:22:28
Desiree Linden | USA |  2:22:38
Sharon Lokedi | KEN | 2:22:45

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