Speerwurf-Europameister Julian Weber hat bei der WM in Budapest die erhoffte Medaille verpasst. Der Athlet des USC Mainz wurde zum dritten Mal nacheinander in einem Finale auf Weltebene Vierter.
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Er hatte so sehr auf eine Medaille gehofft. Bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) 2021 sowie bei der WM in Eugene (USA) im vergangenen Jahr war Julian Weber (USC Mainz) als Vierter knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Und leider setzte sich der Trend der vierten Plätze auch am Sonntag bei der WM in Budapest (Ungarn) fort. Im zweiten Durchgang erwischte der Europameister mit 85,79 Metern einen guten Wurf, mit dem er sich zunächst auf Rang zwei katapultierte. In Führung war zu diesem Zeitpunkt bereits Olympiasieger Neeraj Chopra mit 88,17 Metern. Eine ähnliche Weite hatte der Inder bereits in der Qualifikation abgerufen.
Julian Weber lag zur "Halbzeit" des Wettkampfes auf Platz drei, der ebenfalls in der Qualifikation überzeugende Arshad Nadeem aus Pakistan bot in Runde drei 87,82 Meter an. Und während sich der Deutsche Meister nicht mehr steigern konnte, feuerte in Runde fünf Jakub Vadlejch aus Tschechien sein Wurfgerät auf 86,67 Meter und verdrängte Julian Weber damit aus den Medaillenrängen. Bereits in Tokio (2.) und Eugene (3.) war er knapp vor Julian Weber gelandet, hatte dann aber bei der EM in München hinter dem Mainzer Silber gewonnen.
So blieb Julian Weber auch diesmal der "verflixte" vierte Platz, den ihm wohl niemand gewünscht hatte. Zu seinem 29. Geburtstag am Dienstag hätte er sich gern mit einer WM-Medaille beschenkt. Dementsprechend enttäuscht vergrub er im Anschluss sein Gesicht in den Händen. Die Siegweite von Neeraj Chopra hat er in diesem Jahr bereits in zwei Wettkämpfen übertroffen. Nicht jedoch in Budapest, wo er sich im Finale zumindest im Vergleich zur Qualifikation um rund drei Meter steigern konnte.
Stimme zum Wettbewerb:
Julian Weber (USC Mainz)
Ich bin schon enttäuscht gerade. Ich ärgere mich auf jeden Fall. Ich wusste, dass ich mehr draufhabe. Es bringt ja jetzt auch nichts, das zu sagen. Mir hat einfach das Feeling heute gefehlt, wie auch schon in der Quali. Es ist mir nicht gelungen, groß zu bleiben im Abwurf, eine schöne Länge reinzukriegen. Die Abwurflinie ist so weit weg vom Rasen, es fühlt sich einfach so an, als würde man in der Mitte vom Tartan abwerfen. Das ist für mich einfach Horror. Ich habe versucht, den Kopf auszuschalten und da gar nicht hinzugucken. Einfach draufzulaufen und das so umzusetzen, wie ich es draufhabe. Ich habe es eher mit Gewalt probiert, das hat aber auch nicht so gut geklappt. Die Speere sind nicht so schön geflogen, wie ich es gerne hätte. Ich hätte natürlich gern eine Medaille geholt, vielleicht hat das unterbewusst mit reingespielt. Aber eigentlich war ich einfach nur motiviert und hatte Bock. Wie bei den letzten vierten Plätzen werde ich auch diesmal daraus Motivation schöpfen. Ich habe alles reingelegt und alles gegeben, aber man zerlegt sich dann schon ein bisschen und der Körper spielt nicht mehr so mit.