| Budapest 2023

WM Tag 9 | Olivia Gürth läuft deutsche U23-Bestleistung und Olympia-Norm

Schon im Vorlauf hatte sie eine neue Bestzeit aufgestellt, im Hindernis-Finale von Budapest konnte sich Olivia Gürth noch einmal deutlich steigern: In 9:20,08 Minuten unterbot sie die Norm für die Olympischen Spiele um fast drei Sekunden und blieb dabei auch unter der deutschen U23-Bestleistung von Gesa Krause.
Svenja Sapper

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Bereits im Vorlauf der WM in Budapest (Ungarn) hatte Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) mit neuem Hausrekord von 9:24,28 Minuten überzeugt und sich für ihr erstes WM-Finale über 3.000 Meter Hindernis qualifiziert. Und dort packte die U23-Europameisterin am Sonntag noch eine Schippe drauf. Wie nach ihrem Vorlauf-Coup angekündigt, lief sie ihr eigenes Rennen und ließ sich von der hochkarätigen Konkurrenz nicht beirren. Auf den ersten Kilometern sortierte sie sich hinten im Feld ein und hatte drei Runden vor dem Ziel bereits etwas Rückstand auf die anderen Läuferinnen. 

Doch die 21-Jährige weiß um ihre große Stärke, den Schlussspurt. Auch diesmal konnte sie auf den letzten 400 Metern noch eine Athletin abfangen und rannte als 14. ins Ziel. Bemerkenswerter als die Platzierung war jedoch die Zeit von Olivia Gürth: In 9:20,08 Minuten schraubte sie ihre Bestleistung noch einmal um mehr als vier Sekunden nach unten. Damit unterbot sie die deutsche U23-Bestleistung (9:23,52 min), die die zweimalige Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 2012 bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) erzielt hatte. 

Olympia-Norm abgehakt

Zu Olympia soll auch die Reise von Olivia Gürth, die wie Krause in der Trainingsgruppe von Wolfgang Heinig trainiert, bald führen. Mit ihrem Lauf von Budapest hat sie sich den Weg nach Paris (Frankreich geebnet) und die Olympia-Norm von 9:23,00 Minuten geknackt. 

Gold ging an eine Athletin im Trikot von Bahrain: Winfred Mutile Yavi schob sich auf der Schlussrunde am kenianischen „Chepkoech“-Duo vorbei und siegte in 8:54,29 Minuten. Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech blieb in 8:58,98 Minuten Silber, Jackline Chepkoech fiel noch auf Platz neun zurück. Bronze holte sich mit Faith Cherotich (9:00,69 min) eine weitere Kenianerin. Auf den Rängen fünf und sechs feierten Alice Finot (Frankreich; 9:06,15 min) und Marusa Mismas (Slowenien; 9:06,37 min), die ebenfalls der Gruppe von Wolfgang Heinig angehört, neue Landesrekorde. 

Stimme zum Wettbewerb: 

Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien)
Ich war von Anfang an hinten im Feld, das war auch der Plan. Ich habe nur aus dem Augenwinkel gesehen, dass die Uhr auf dem ersten Kilometer bei der vorderen Gruppe bei unter drei Minuten angehalten hat. Auf dem zweiten Kilometer hat mir die Zwischenzeit dann die Bestätigung gegeben: Es lohnt sich, weiterzukämpfen, auch wenn man gerade auf dem letzten Platz ist. Ich habe die letzte Uhr auf der Zielgeraden gesehen. Die hatte gerade die neun Minuten überschritten. In dem Moment habe ich im Kopf überflogen: Geht das noch, 100 Meter in ungefähr 20 Sekunden? Diesmal war es nicht die 23, die gerade vorbeigetickt ist im Ziel. Dass ich die deutsche U23-Bestleistung von Gesa gebrochen habe, wurde mir gerade schon gesagt. Das zeigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Bei Gesa ging es danach ja ein paar Jahre noch weiter, daher hoffe ich, dass ich auch bald den nächsten Schritt gehen kann und irgendwann in so einem Finale auch mehr mitreden kann als nur meine eigene Zeit zu laufen. Die EM in Rom ist auch eines meiner Ziele für nächstes Jahr. Ich war zwar letztes Jahr schon in München dabei, aber die Ausgangslage ist jetzt eine andere. 

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