Mit einer Steigerung ihrer Saison-Bestleistung um elf Zentimeter und Platz acht hat sich Christina Honsel bei den Weltmeisterschaften in Budapest pünktlich zum Saison-Höhepunkt wieder in Topform zurückgemeldet. Den ersten WM-Titel im Freien konnte nach zwei Silbermedaillen Yaroslava Mahuchikh feiern.
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Schon als 18-Jährige hatte Yaroslava Mahuchikh mit WM-Silber und U20-Weltrekord ihr Potenzial untermauert, spätestens da war klar: Ihr gehört die Zukunft. Für ihren ersten Weltmeistertitel im Freien musste sich die Ukrainerin jedoch noch etwas gedulden. Dazwischen kam auch der Krieg in ihrem Heimatland, der das Training für den großen Traum erschwerte und für die junge Ukrainerin zugleich zur Verpflichtung wurde, ihren Landsleuten mit sportlichen Erfolgen Zuversicht zu geben.
Am Sonntag nun fügte sich all das zum bisher größten Triumph in der Karriere der immer noch erst 21-Jährigen zusammen: In Budapest überwand sie als einzige Athletin 2,01 Meter und krönte sich nach zwei WM-Titeln in der Halle und zwei WM-Silbermedaillen erstmals zur Weltmeisterin im Freien. In einem Wettbewerb, in dem anders als in vielen weiteren der WM von Budapest vergleichsweise moderate Leistungen für das Podium reichten, gingen Silber und Bronze für 1,99 Meter weg. Und zwar an die Australierinnen Eleanor Patterson und Nicola Olyslagers.
Einen starken Eindruck hinterließ in diesem Finale Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), und das war nach einer Saison, in der sie im Freien bisher nicht über 1,83 Meter hinausgekommen war, nicht unbedingt zu erwarten. Fußbeschwerden hatten im gesamten Saisonverlauf dafür gesorgt, dass Höhenflüge wie der in der Halle über 1,98 Meter nicht in Reichweite waren. In Budapest aber hob sie wieder ab: Nachdem in der Qualifikation schon eine Steigerung auf 1,89 Meter gelang, flog Christina Honsel im Finale erst über 1,90 und dann auch noch über 1,94 Meter – Freiluft-Bestleistung. Und mit Platz acht der bisher größte Erfolg ihrer Karriere.
Stimme zum Wettbewerb:
Christina Honsel (TV Wattenscheid 01):
Nach den Deutschen Meisterschaften hätten ich niemals geglaubt, dass ich hier überhaupt im Finale stehe, und dass ich dann auch noch Bestleistung springe. Es war hart, ich habe viel mit meiner Psychologin gearbeitet, weil es ein Auf und Ab der Gefühle war. Und jetzt ist es so schön, dass es funktioniert hat, und ich bin sehr, sehr glücklich. Ich bin einigermaßen schmerzfrei in den Wettkampf gegangen und wollte einfach noch mal alles geben. Es war gut, dass wir nach der DM die Reißleine gezogen haben und gesagt haben: Wir probieren jetzt alles, damit ich hier an den Start gehen kann. Meine Trainerin [Brigitte Kurschilgen] hat mir von Anfang an das Gefühl gegeben, dass sie an mich glaubt, das ist sehr, sehr wichtig, weil ich manchmal gezweifelt habe. Ich hatte letzte Woche in Erding noch eine sehr gutes Technik-Einheit, und wir haben schon gemerkt: Da geht was. Und dass ich das jetzt nur noch unter Beweis stellen muss auf so einer großen Bühne. Ich habe mir vorgenommen: Wenn ich im Finale stehe, möchte ich in die Top Acht, und ich möchte Bestleistung springen. Und das habe ich erreicht. Ich bin einfach froh, dass ich in so einem Wettkampf meine Leistung abrufen konnte.
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