Weiter geht's am Donnerstag mit dem sechsten Tag der WM in Budapest und einer Vorrunde mit deutscher Beteiligung. Wie Sam Parsons im 5.000-Meter-Vorlauf abgeschnitten hat und wie er selbst seinen Auftritt einordnet, das lesen Sie hier.
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MÄNNER
5.000 Meter Vorläufe
Ein Sturz lässt alle Träume platzen
Das Jahr vom Sam Parsons (SCC Berlin) war schon bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Leider sollte sich das auch am Donnerstag nicht ändern. Nachdem er bei gemächlichem Tempo etwa 4.000 Meter mal mehr, mal weniger weiter vorne mitgeschwommen war und das dicht gedrängte Feld gerade auf der Zielgerade die nächste Runde in Angriff nahm, lag er plötzlich auf der Nase. Er hatte einen Tritt verspürt, geriet aus dem Gleichgewicht und hatte Chance, den Sturz abzufangen – unglücklicherweise fiel auch noch der Neuseeländer Stewart McSweyn über ihn. Und als sich beide aufgerappelt hatten, war das Feld enteilt.
Voller Adrenalin setzte Sam Parsons zunächst zur Aufholgjagd an, doch da hatte die Spitze längst einen Gang hochgeschaltet. Abgeschlagen und niedergeschlagen brachte er das Rennen nach 14:03,14 Minuten zu Ende. Nachdem er im Vorjahr in Eugene noch im WM-Finale stand, findet es in diesem Jahr ohne ihn statt. Mit Nicholas Kipkorir (Kenia) verabschiedete sich auch der Olympia-Vierte überraschend. Die weiteren Medaillenkandidaten um Yomif Kejelcha, Berihu Aregawi (beide Äthiopien) oder auch einen Tag nach seiner Niederlage über 1.500 Meter Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) machten auf den Top-Acht-Plätzen von zwei Vorläufen dagegen problemlos das Finale klar. Dort darf auch Stewart McSweyn noch einmal starten: Ein Protest der Australier aufgrund des unverschuldeten Sturzes war erfolgreich.
Stimme zum Wettbewerb:
Sam Parsons (SCC Berlin):
Ich habe einen Tritt gespürt, da war jemand hinter mir. Normalerweise bin ich stark genug, um auf den Beinen zu bleiben, aber dieses Mal bin ich sofort gefallen. Ich ärgere mich so sehr! Du musst auf den Füßen bleiben in so einem Rennen. Es war recht langsam, und ich hatte ein gutes Gefühl, dachte mir die ganze Zeit: "Bleib ruhig, auf den letzten 600 Metern passiert es, da musst du alles geben." Aber das ist Sport. Das ist jetzt sehr emotional für mich, ich zittere noch. Wir haben so wenige deutsche Läufer hier, ich weiß, alle anderen haben zuhause zugeschaut, Max [Thorwirth], Aaron [Bienenfeld], es ist so schwer, sich zu qualifizieren, die Norm ist so hoch, und über das World Ranking ist es so viel mehr Stress. Als ich den Anruf bekommen habe, dass ich dabei bin, war das einer der schönsten Momente meiner Karriere. Ob wir Protest einlegen? Ich würde den DLV nicht darum bitten. In meinem Rennen fightet der Schwede Andreas Algrem bis zum Schluss und wird Neunter und ist nicht dabei. Und ich jogge die letzten zwei Runden. Das würde sich irgendwie nicht richtig anfühlen.
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