Henrik Janssen hat am Montag bei der WM in Budapest sein großes Ziel erreicht und mit einem Top-Acht-Platz den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Im Kampf um die Medaillen gab es einen Showdown, der das Publikum zum Toben brachte – und Daniel Ståhl wieder zurück auf den Diskus-Thron.
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Am Samstag war er in sein erstes WM-Finale eingezogen. Am Montag zählte Henrik Janssen (SC Magdeburg) zu den Top Acht der Welt: Der 25 Jahre junge Diskuswerfer konnte bei den Weltmeisterschaften von Budapest seinen größten persönlichen Erfolg feiern – auch wenn der ihn Nerven und vielleicht damit später eine bessere Weite kostete. Denn der Deutsche Meister war schon mit 63,80 Metern auf Platz acht in den dritten Versuch gestartet und musste dann lange zittern, ob ihn noch ein Konkurrent übertrumpfen kann. Das konnte keiner, aber anschließend fiel die Anspannung von ihm ab und er brachte keinen weiteren guten Versuch zustande.
Anders als die Athleten an der Spitze, die erst in den letzten Versuchen so richtig aufdrehten und damit das Stadion zum Toben brachten. Allen voran: Titelverteidiger Kristjan Čeh (Slowenien) und Olympiasieger Daniel Ståhl (Schweden). Ihnen gehörte in der letzten Runde die große Bühne. Erst schleuderte der Slowene den Diskus exakt auf die 70-Meter-Marke und eroberte mit 70,02 Metern die Spitze. Dann kam der große Moment von Daniel Ståhl, der keine Miene verzog, sich viel Zeit nahm, in den Ring marschierte und schließlich seinen Diskus ein letztes Mal in den Abendhimmel feuerte. 71,46 Meter – Meisterschaftsrekord. Und das zweite WM-Gold nach 2019!
Es war erst das dritte Mal in der Geschichte von Weltmeisterschaften, dass Diskuswerfer im WM-Finale die 70-Meter-Marke überbieten konnten. Zuletzt war das Kristjan Čeh 2022 in Eugene (USA) gelungen, als Daniel Ståhl überraschend mit Platz vier vorliebnehmen musste. Jetzt hat der Schweden dem Slowenen also sowohl den Meisterschafstrekord als auch den Titel wieder entrissen. Bronze ging an Europameister Mykolas Alekna, dem mit 68,86 Metern ebenfalls eine Top-Weite gelang.
Stimme zum Wettbewerb:
Henrik Janssen (SC Magdeburg):
Das war in dem Moment ganz schön viel: Ich musste zittern, ich war früh dran im dritten Versuch, da kamen noch ein paar hinter mir. Ich habe dann mit meinem Trainer Jörg Schulte gebangt, und anschließend musste ich direkt wieder in den Ring für den vierten Versuch – der ging sehr schnell rum, da ist die Anspannung abgefallen, auch im fünften Versuch, den habe ich nicht gut getroffen und ungültig gemacht. Das waren dann alles nicht mehr die Top-Versuche. Aber ich bin trotzdem total happy! Ich habe voll und ganz erreicht, was ich wollte. Das sind Erfahrungswerte auch für das nächste Jahr und die Olympischen Spiele, wo ich dann hoffentlich auch weiter werfe, wenn ich denn die Chance kriege. Die Leistungen an der Spitze waren wahnsinn. Da hat sich der Čeh schon über die 70 Meter gefreut, alle Fotografen sind zu ihm hingestürmt, und dann lässt sich der Ståhl seine Zeit und wirft noch weiter. Ich habe das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen.
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