Das ZDF hat Stabhochsprung-Talent Sarah Vogel für eine Langzeit-Dokumentation mit der Kamera begleitet. Der erste Teil ist jetzt in der Mediathek abrufbar. Er zeigt ihr Jahr 2022, in dem sie geplagt von Fußbeschwerden keinen Wettkampf bestreiten konnte – aber dennoch nie das große Ziel Paris 2024 aus den Augen verlor.
Deutsche U16-Meisterin im Jahr 2017. Schon im Jahr darauf der vierte Platz bei der U18-EM. 2019 der Titel beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF). Und 2021 Gold bei den U20-Europameisterschaften. Ein Triumph, der ihr später im Jahr auch die Auszeichnung als Deutschlands „Juniorsportlerin des Jahres“ einbringt: Die sportliche Vita von Stabhochspringerin Sarah Vogel liest sich wie ein Durchmarsch auf ganzer Linie. Doch der Schein trügt.
Filmemacher Tim Schroedter hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Sarah Vogel über ein Jahr mit der Kamera begleitet. Er erzählt ihre Geschichte, die geprägt ist von Ehrgeiz und Resilienz sowie der Leidenschaft für den Sport, die Bewegung – und ihre Disziplin, den Stabhochsprung. Aber auch von Rückschlägen schon in jungen Jahren, einem Körper, der den hohen Belastungen nicht standhält, und Verletzungen, die sie immer wieder zurückwerfen.
Persönliche Einblicke
Der erste Teil der Dokumentation, 50 Minuten lang, ist jetzt in der ZDF-Mediathek abrufbar. Sowohl Sarah Vogel selbst kommt zu Wort als auch ihre Mutter Ute, ihr Vater Michael – mit dem sie das Grundlagentraining absolviert – und Trainerin Nastja Steinbeck, geb. Ryzih, einst selbst eine Weltklasse-Athletin. „Sarah ist extrem präsent, aber nicht egoistisch, sondern trotzdem sehr empathisch“, beschreibt Ute Vogel ihre Tochter. „Ich bewundere, wie sie die vielen Sachen, die sie zu bewältigen hat, mental schafft.“
Bewältigen musste Sarah Vogel im Jahr 2022 fortwährende Fußprobleme, die schließlich im Herbst ohne einen einzigen Wettkampf in einer Operation mündeten. In dieser schwierigen Phase gibt die 20-Jährige Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und lässt die Zuschauer auch teilhaben an dem Einzug in ihre erste eigene Wohnung sowie in die Entscheidung vom Wechsel von der LG Seligenstadt zur Eintracht Frankfurt.
„Es ist schon Liebe“
„Ich kenne sie, seit sie elf ist“, sagt Nastja Steinbeck über ihre Athletin. „Sie wusste immer schon ganz genau, was sie will, und konnte sich immer sehr gut selbst einschätzen. Ihre allergrößte Stärke ist es, im entscheidenden Moment die nötige Leistung abrufen zu können.“ Diesen „Killerinstinkt“ bestätigt auch Vater Michael: „Ich möchte im Wettkampf nicht ihre Gegnerin sein, sie ist da ein ganz andere Mensch als sonst, sie kann da komplett umschalten.“
„Es ist schon Liebe“, sagt Sarah Vogel selbst über ihre Beziehung zum Stabhochsprung. „Vom Stab getragen, gezogen zu werden, hat schon immer mein Herz aufleben lassen.“ Trotz der vielen Rückschläge ist ihr Kampfgeist ungebrochen und das Ziel Olympische Spiele 2024 in Paris (Frankreich) der Fixpunkt, an dem sie sich festhält. Da verwundert es nicht, wenn auch ihr größter Wunsch für das neue Jahr um ihren Sport kreist: „Am allermeisten freue ich mich wirklich, wenn ich wieder Stabhochspringen kann.“
In der ZDF-Mediathek
Unbeugsam - Sarahs Weg zu Olympia | Episode 1