Zwei Vorrunden mit deutscher Beteiligung fanden am dritten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, Oregon (USA) statt! Wie die DLV-Athletinnen und -Athleten abgeschnitten haben und wie sie ihre Leistungen einschätzen, lesen Sie hier.
WM 2022 Eugene
FRAUEN
100 METER | Halbfinale
DLV-Ergebnis:
Gina Lückenkemper (SCC Berlin): 11,08 sec | 4. Platz HF 3
Stimme zum Wettbewerb:
Gina Lückenkemper:
11,08 Sekunden sind nicht das, was ich mir vorgenommen habe, aber eine solide Leistung. Am Ende bin ich 13. geworden und als 15. angereist. Nach dem Drama kann man auch mit der 11,08 zufrieden sein. Dreimal in den Startblock, dann die Unruhe im Stadion, das war schwierig. Das Rennen hat mir aber besser gefallen als das von gestern. Das hat sich definitiv besser angefühlt. Insofern bin ich im Großen und Ganzen, wenn man alles zusammen nimmt, doch zufrieden. Für mich ging es die ganze Zeit nur um den Einzelstart, deswegen habe ich mich erstmal auch nur damit beschäftigt. Jetzt geht der Fokus auf die Staffel. Alex [Alexandra Burghardt] kommt nach der Verletzung und dem Norovirus immer besser zu Kräften, das hat man gestern schon gesehen. Daher bin ich sehr gespannt auf die Staffel, ich denke, wir können mitreden, das traue ich uns auf jeden Fall zu.
MÄNNER
DISKUSWURF | Qualifikation
DLV-Ergebnis:
Torben Brandt (SCC Berlin): 54,11 m | 29. Platz
Martin Wierig (SC Magdeburg): 62,28 m | 17. Platz
Henrik Janssenn (SC Magdeburg): 61,85 m | 19. Platz
Stimmen zum Wettbewerb:
Torben Brandt:
Das stimmt, das war leider nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war elf Tage, bevor wir angereist sind, noch in Quarantäne. Da kam ich einen Tag vor Abflug raus, dann hatte ich sechs Tage Zeit zum Trainieren. Das war okay. Aber da hätte vielleicht einer von 80 Würfen hier gereicht. Die Weite sieht besch... aus, das tut schon weh. Was die vorne geworfen haben, war schon ganz schön gut für eine Quali. Mir fehlt insgesamt die Frische, die Beine sind zu langsam, dann übernimmt der Arm. Ich werde jetzt aufarbeiten: Was war Form, was war der Einfluss von außen, wie sehr hat mich das beeindruckt? Ich fand mich eigentlich ganz gut bei mir, beim Einwerfen bin ich auch ganz gut reingekommen. Aber dann sind es nur drei Würfe, dann fehlen zwischen den Versuchen die Glücksgefühle, dann wird es schwer. Das sind die Meisterschaftserfahrungen, ich hoffe, ich werde daran wachsen.
Martin Wierig:
Es ist mega schade. Natürlich weiß man, wenn man in der B-Gruppe wirft, ein bisschen, wie die A-Gruppe wirft. Und was die da vorgelegt haben, war eine ordentliche Hausnummer. Da weiß man, das Vieles stimmen muss. Bei mir kam noch ein bisschen dazu, dass die meinen Diskus nicht durchgewunken haben und man auf einmal anfängt, in der Qualifikation einen Diskus zu suchen. Aber darauf will ich es nicht schieben, die Bedingungen waren gut. Ich denke, ich muss mit einem 62er anfangen, dann weiß man auch, dass ein bisschen was geht. Es ist unglaublich schade, weil es so einen Spaß macht hier zu werfen. Es ist so ein geiles Stadion, und da wären wir glaube ich alle gerne im Finale gewesen. Ich finde, für Weltmeisterschaften braucht man gar nicht in diese ganz riesigen Stadien zu gehen, hier ist eine tolle Atmosphäre und man merkt, dass die Amerikaner richtig heiß sind auf diese Weltmeisterschaft. Wir werden jetzt ein paar Tage traurig sein, und dann gibt es noch was ganz, ganz Schönes im August – die Heim-EM in München
Henrik Janssen:
Ich habe eine ganz gute Saison gemacht und dann auch gedacht oder erwartet, dass ich hier auch ein bisschen besser werfen kann, als ich es jetzt getan habe. Meine Erwartungen waren höher, es ist mega schade, dass ich das überhaupt nicht abrufen konnte. Kein Wurf war vernünftig, beim letzten Wurf hatte ich auch noch mal ganz gute Bedingungen, die konnte ich gar nicht nutzen und hab den total verrissen. Ich bin jetzt ganz schön traurig. 66 Meter habe ich zweimal geworfen, ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich hier jetzt direkt eine 66 werfe, aber ich dachte schon, dass ich 64 abrufen kann. Technisch nicht sauber genug, zu viel gewollt, oben zu viel gezogen, unten zu wenig gemacht.
WM 2022 Eugene
