| Olympische Spiele 2021

Tokio Tag 2 | Jamaikanischer Sweep und schwedischer Doppelsieg

Am zweiten Tag der Olympischen Spiele in Tokio haben am Samstag die Sprinterinnen aus Jamaika die 100 Meter bestimmt, vorne weg Elaine Thompson-Herah. Im Diskuswerfen landeten Daniel Stahl und Simon Pettersson einen Doppelsieg für Schweden. Für die DLV-Mixedstaffel endete das Finale mit einer unglücklichen Disqualifikation.
Jan-Henner Reitze

Olympische Spiele 2021 kompakt

Im Sprint der Frauen dominiert Jamaika. Das hat Samstag in Tokio (Japan) das Finale über 100 Meter gezeigt. Die Frage war eigentlich nur, ob mit Shelly-Ann Fraser-Pryce die wieder in Topform gekommene Olympiasiegerin von 2008 und 2012 diesmal wieder zu Gold greift oder Elaine Thompson-Herah ihren Triumph von 2016 wiederholen kann. Die Antwort gab Elaine Thompson-Herah nach etwa der Hälfte der Distanz, als die 29-Jährige wie entfesselt davonstürmte. In 10,61 Sekunden verbesserte sie den olympischen Rekord auf dem Jahr 1988. Nur Weltrekordlerin Florence Griffith-Joyner (10,49 sec) war jemals schneller.

Shelly-Ann Fraser-Pryce holte nach Bronze in Rio de Janeiro (Brasilien) im Alter von 34 Jahren diesmal Silber (10,74 sec). Als Dritte mit Bestleistung von 10,76 Sekunden machte Shericka Jackson den jamaikanischen Dreifach-Erfolg perfekt, die vor fünf Jahren noch Bronze über 400 Meter gewonnen hatte. Mit Ajla del Ponte (10,97 sec) auf Platz fünf und Mujinga Kambundji (10,99 sec) auf Platz sechs standen zwei Schweizerinnen im Finale. Das hatten Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen; 11,07 sec) als Vierte und Tatjana Pinto (LC Paderborn; 11,35 sec) als Siebte ihrer Halbfinals jeweils verpasst.

Daniel Stahl und Simon Pettersson feiern schwedischen Doppelsieg

Doppelten Jubel einer Nation gab es auch im Diskuswerfen der Männer. Mit Daniel Stahl (68,90 m) als Olympiasieger war ein Schwede vorn erwartet worden. Dass hinter auch Silber an Landsmann Simon Pettersson (67,39 m) ging, kommt dagegen überraschend. Um seine Bronzemedaille (67,07 m) musste Lukas Weißhaidinger (Österreich) im sechsten Durchgang noch einmal zittern. Aber für den Australier Matthew Denny wurden zum Abschluss 67,02 Meter gemessen, der damit Vierter wurde.

Nach seinem Bronze-Coup 2016 konnte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) diesmal nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Als Zehnter (62,44 m) bekam er dafür keine weiteren drei Möglichkeiten im Endkampf. Wie schon in der Qualifikation belegte Clemens Prüfer (SC Potsdam; 61,75 m) bei seinen ersten Olympischen Spielen den elften Rang.

DLV-Mixed-Staffel disqualifiziert

Für die DLV-Mixed-Staffel stand wegen eines Hin und Hers um eine zurückgenommene Vorlauf-Disqualifikation der USA lange gar nicht fest, ob sie im Finale dabei ist. Am Ende waren neun Mannschaften am Start. Beim zweiten Wechsel setzte sich aus deutscher Sicht das Drama um diesen erstmals ins Programm aufgenommenen Wettbewerb fort. Corinna Schwab hatte das Staffelholz von Startläufer Marvin Schlegel (beide LAC Erdgas Chemnitz) noch problemlos übernommen. Die Übergabe an Nadine Gonska (MTG Mannheim) ging dann schief, als die Linie des DLV-Teams die des irischen Quartetts kreuzte.

Corinna Schwab stürzte, das Staffelholz fiel zu Boden und die Mannschaft wurde nahc dem Rennen disqualifiziert. Nadine Gonska war dem Feld noch hinterhergelaufen und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) hatte das Holz ins Ziel getragen.

Die Goldmedaille sicherte sich Polen (3:09,87 Minuten) mit neuem Europarekord vor der dominikanischen Republik (3:10,21 min) und den USA (3:10,22 min). Die Niederlande (3:10,36 min) liefen nur knapp an Edelmetall vorbei.

Diskus-Trio, Stabhochsprung-Duo und Fabian Heinle im Finale

In den Vorentscheidungen waren vor allem die DLV-Diskuswerferinnen erfolgreich. Kristin Pudenz (SC Potsdam; 63,73), Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 63,22 m) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 62,46 m) zogen als Vierte, Sechste und Zehnte geschlossen ins Finale am Montag (2. August) ein.

Mit Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,75 m) und Oleg Zernikel (ASV Landau; 5,65 m) stehen auch zwei DLV-Stabhochspringer im Finale am Dienstag (3. August). Für Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) waren 5,30 Meter dagegen nicht genug. Der Sprung ins Weitsprung-Finale am Montag glückte Fabian Heinle (VfB Stuttgart; 7,96 m).

Mit Bestzeit (54,72 sec) und der fünfschnellsten Zeit aller Vorläufe startete Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) im Vorlauf über 400 Meter Hürden stark in ihre Olympia-Premiere. Katharina Trost (LG Stadtwerke München; 2:02,14 min) beendete ihr 800-Meter-Halbfinale auf Rang acht. Dort landete auch Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 13,43 sec) in ihrem Vorlauf über 100 Meter Hürden.

Olympische Spiele 2021 kompakt

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