| DM 2021

Jacqueline Otchere holt ersten Meistertitel von Braunschweig

Die Stabhochspringerinnen eröffneten bereits am Freitag das Wochenende der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften von Braunschweig. In einem Wettbewerb, in dem viele der Protagonistinnen der vergangenen Jahre passen mussten, wurde Jacqueline Otchere ihrer neuen Favoritenrolle gerecht.
Silke Bernhart

Mit einem stark dezimierten Feld ging am Freitag der Stabhochsprung der Frauen im Eintracht Stadion von Braunschweig über die Bühne: Nachdem die beiden Titelträgerinnen des Vorjahres Stefanie Berndorfer aus Ulm und Ria Möllers aus Leverkusen verletzt absagen mussten, verkündete auch die vielfache Deutsche Meisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) am Tag des Wettbewerbs ihren DM-Verzicht.

Umso mehr rückte am Freitag Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) in den Fokus. Mit Sprüngen über 4,40 und 4,45 Metern ist sie bisher Deutschlands Jahresbeste – und auch bei den Deutschen Meisterschaften kam niemand an der EM-Teilnehmerin von 2018 vorbei: Lediglich dreimal musste sie Anlauf nehmen, schon nach einem Satz über 4,30 Meter war das zweite DM-Gold nach 2018 perfekt. Die Konkurrenz mühte sich vergeblich an dieser Höhe.

So war die Mannheimerin kaum gefordert und schnell Alleinunterhalterin, an 4,40 Metern scheiterte sie dreimal. Man muss 23 Jahre in den Meisterlisten zurückblättern, bis man eine niedrigere Siegerhöhe findet: 1998 siegte Sabine Schulte mit 4,25 Metern. Die Plätze zwei und drei gingen an zwei Nachwuchstalente aus Potsdam: Die einstige U18-Vize-Weltmeisterin Leni Freyja Wildgrube, immer noch erst 19 Jahre jung, und die 20-Jährige Ella Buchner überwanden beide 4,20 Meter.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Jacqueline Otchere (MTG Mannheim)
"Ich bin sehr zufrieden, dass ich den Titel geholt habe, auch wenn ich mit der Höhe nicht ganz glücklich bin. Ich bin heute einen härteren Stab als sonst gesprungen, von daher kann ich schon zufrieden sein. Grundsätzlich weiß ich, dass ich die Höhe draufhabe. Es war natürlich schade, dass das Teilnehmerfeld so klein war. Es ging dann alles ziemlich schnell. Man muss sich auf sich selbst konzentrieren und dann ist es letztlich egal, wie viele Springerinnen dabei sind. Die Pappfiguren im Publikum haben mich auf jeden Fall gepusht. Ich habe da immer draufgeschaut und wurde auch noch von einer kleinen Gruppe oben auf den Rängen angefeuert. Das war cool. Aber ich bin froh, wenn endlich Menschen wieder im Stadion sind und es laut wird. Ich springe nächste Woche in Gräfelfing und dann die Woche darauf in Zweibrücken. Die Olympischen Spiele habe ich noch nicht abgehakt, ich weiß, dass ich es draufhabe. Jetzt müssen wir von Wettkampf zu Wettkampf schauen."

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