| Straßenlauf

Starke Elitefelder beim London-Marathon mit drei deutschen Läufern

In London steigt auch im Jahr 2020 ein Marathon der Extraklasse – allerdings nicht wie sonst im Frühjahr, sondern am 4. Oktober, und ausschließlich mit Elite-Läufern. In den hochkarätigen Feldern mit beiden Weltrekordlern kämpfen Arne Gabius sowie Anna und Lisa Hahner um die Olympia-Qualifikation.
Jörg Wenig

Mit einem starken Elitefeld, das jenen Rennen unter normalen Bedingungen kaum nachsteht, wird am 4. Oktober der 40. London-Marathon gestartet. Während das Massenrennen aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausfallen muss, findet auf einem Rundkurs um den St. James’ Park im Stadtzentrum ein reiner Elitelauf statt. Gut 85 Athleten stehen inklusive der Tempomacher auf der Startliste, die die Organisatoren jetzt veröffentlich haben. Darunter sind auch drei deutsche Athleten: Der Deutsche Marathon-Rekordhalter Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) sowie die Olympia-Teilnehmerinnen Anna und Lisa Hahner (beide SCC Events Pro Team).

Das Rennen der Männer wird angeführt vom Marathon-Superstar Eliud Kipchoge. Der Weltrekordler (2:01:39 h) und Olympiasieger aus Kenia erreichte bei einem nicht ganz regelkonformen Rennen in Wien (Österreich) vor knapp einem Jahr als erster Läufer eine Zeit von unter zwei Stunden (1:59:40,2 h). Sein Start wurde ebenso wie der seines Herausforderers Kenenisa Bekele bereits zuvor bekannt gegeben. Der Äthiopier hatte vor einem Jahr in den Berlin-Marathon in 2:01:41 Stunden gewonnen und damit den Weltrekord um nur zwei Sekunden verpasst.

Drei weitere Läufer mit Bestzeiten von unter 2:04 Stunden stehen auf der Londoner Startliste: die Äthiopier Mosinet Geremew (2:02:55 h), Mule Wasihun (2:03:16 h) und Sisay Lemma (2:03:36 g). Während Sondre Moen (Norwegen) mit seiner Bestzeit von 2:05:48 Stunde der schnellste Europäer auf der Londoner Liste ist, wird Großbritanniens Lauf-Star Mo Farah als Tempomacher an den Start gehen.

Arne Gabius jagt die 2:11:30 Stunden

Deutschlands Marathon-Rekordler Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal), der 2015 in Frankfurt den 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jörg Peter auf 2:08:33 Stunden verbessert hatte, wird in London seinen ersten Marathon seit seinem elften Platz in New York (USA) im November 2019 laufen. Einen Wettkampf konnte er in diesem Jahr immerhin absolvieren, bevor die Pandemie alles lahm legte: In Verona erreichte er im Februar im Halbmarathon 63:25 Minuten.

„Die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden ist natürlich mein Ziel in London, aber es ist auch schön, überhaupt wieder einen Wettkampf laufen zu können“, sagte Arne Gabius, der 2016 schon einmal in London am Start war, damals aber aufgrund von Seitenstechen und Bauchschmerzen das Rennen vorzeitig beenden musste. „Mein Ziel in London wird es auch sein, auf der gut zwei Kilometer langen Runde nicht von Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele überrundet zu werden“, erklärte der 39-Jährige. Wenn ihm dies gelingt, sollte er die Qualifikationszeit für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 sicherlich erreicht haben.

Hahner-Zwillinge erstmals seit Rio wieder gemeinsam

Den Start der Marathon-Weltrekordlerin und Titelverteidigerin Brigid Kosgei (Kenia; 2:14:04 h) hatten die Veranstalter bereits bekannt gegeben. Im Feld der Frauen finden sich nun drei weitere Athletinnen, die bereits Zeiten von unter 2:19 Stunden erreicht haben: Marathon-Weltmeisterin Ruth Chepngetich (Kenia; 2:17:08 h), Roza Dereje (Äthiopien; 2:18:30 h) und Vivian Cheruiyot (Kenia; 2:18:31 h), die den London-Marathon bereits 2018 gewann.

Zu dem Topfeld gehören mit Anna und Lisa Hahner auch zwei deutsche Läuferinnen. Beide streben wie Gabius die Olympia-Qualifikation an. Da bereits drei deutsche Läuferinnen die Norm unterboten haben, ist hier zumindest eine Zeit von unter 2:28:25 Stunden nötig, um derzeit den dritten Olympia-Startplatz zu blocken.

Lisa Hahner ist aufgrund von Verletzungs- und Krankheitsproblemen seit Olympia im Sommer 2016 keinen Marathon mehr gelaufen. Anna Hahner erreichte vor einem Jahr in Berlin 2:36:34 Stunden. Die Bestzeiten der Zwillinge stehen bei 2:26:44 (Anna | 2014) und 2:28:39 Stunden (Lisa | 2015). Der Marathon-Start in London wäre ihr erster gemeinsamer seit den Olympischen Spielen 2016.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024