| Doha 2019

WM Tag 1 – Ruth Chepngetich läuft zu Gold bei Nacht- und Hitze-Marathon

Hindernisläuferin Gesa Krause hat am Freitag, dem ersten Tag der Leichtathletik-WM in Doha, das Finale erreicht. US-Sprint-Ass Christian Coleman bestätigte seine Favoritenrolle mit Vorlauf-Bestzeit. Die ersten Medaille der WM holte beim Nacht- und Hitze-Marathon der Frauen die Kenianerin Ruth Chepngetich.
dpa/alex

Die Kenianerin Ruth Chepngetich hat beim ersten Nacht-Marathon bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Hitze getrotzt und Gold gewonnen. Die 25-Jährige setzte sich in der Nacht zu Samstag in Doha bei mehr als 30 Grad Celsius nach 2:32:43 Stunden durch. Es war die langsamste Siegeszeit der WM-Geschichte. Nur 40 der 68 gestarteten Teilnehmerinnen kamen in Katars Hauptstadt ins Ziel.

„Es war ein hartes Rennen. Ich bin sehr glücklich über den Sieg und darüber, Gold nach Kenia zu bringen. Ich möchte eine weitere in Tokio gewinnen“, sagte Chepngetich nach der Tortur über 42,195 Kilometer und mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020.

Als Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, das Staatsoberhaupt des Emirats, um Mitternacht den Startschuss gab, wurden 32,7 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 73,3 Prozent gemessen.

Mitten in der Nacht

Auf dem Kurs über sechs Runden á 7 Kilometer an der Strandpromenade Corniche verschärfte Chepngetich bei einer Verpflegungsstation nach 35 Kilometern entscheidend das Tempo und setzte sich ab. Silber ging an Bahrain und Titelverteidigerin Rose Chelimo: Die gebürtige Kenianerin kam nach 2:33:46 Stunden ins Ziel vor Helalia Johannes aus Namibia (2:34:15 h). Eine deutsche Teilnehmerin auf der klassischen 42,195-Kilometer-Strecke war nicht am Start.

Die Marathon- und Geher-Wettbewerbe finden erstmals in der WM-Geschichte mitten in der Nacht statt. Nur am Anfang standen noch zahlreiche Zuschauer an der Strecke. Bei Chepngetich Zieleinlauf war kaum Jubel zu hören. Immerhin bekam die Siegerin ein Küsschen von Weltverbandspräsident Sebastian Coe.

Gesa Krause steht im Finale

Ab Abend war zuvor im gut gekühlten Stadion Hindernis-Europameisterin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) zum Auftakt der WM ins Finale gerannt und kämpft am Montag in einem Weltklassefeld wieder mal um eine Medaille.

800-Meter-Läuferin Christina Hering musste als erste der 71 deutschen Athleten ran. Die 24-Jährige aus München wurde in ihrem Vorlauf auf der Zielgeraden noch überspurtet und in 2:03,15 Minuten nur Vierte - das reichte bei 41 Läuferinnen nicht zum Halbfinale. Dagegen kam Katharina Trost, Herings Vereinskollegin von der LG Stadtwerke München, als Vorlauf-Zweite in 2:01,45 Minuten eine Runde weiter.

Lisa Ryzih beschenkt sich

Über 400 Meter Hürden ereilte den Deutschen Meister Constantin Preis ein ähnliches Schicksal wie Hering. Während der Sindelfinger in den Vorläufen ausschied, zog Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) ins Halbfinale ein.

Grund zum Feiern hatte Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigsburg) an ihrem 31. Geburtstag. Die EM-Zweite von 2016 meisterte die Saisonbestleistung von 4,60 Meter und steht am kommenden Sonntag im Finale. Katharina Bauer aus Leverkusen scheiterte dreimal an ihrer Anfangshöhe von 4,20 Metern. Auch 5.000-Meter-Routinier Richard Ringer aus Rehlingen war im Vorlauf chancenlos und schied, genau wie Sam Parson (LG Eintracht Frankfurt) aus.

Freudentränen vergoss indes die Hannoveranerin Imke Onnen. Die Deutsche Hallenmeisterin erfüllte sich mit übersprungenen 1,94 Metern den Traum vom Finale, während WM-Debütantin Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) das Finale zwar verpasste, jedoch wertvolle Erfahrungen sammelte.

Schnellster 100-Meter-Sprinter war schon in den Vorläufen der Top-Favorit auf Gold: Christian Coleman trudelte aus - und wurde trotzdem noch mit 9,98 Sekunden gestoppt. „Es fühlte sich großartig an“, sagte der 23 Jahre alte Amerikaner, der vor zwei Jahren in London (Großbritannien) vor Superstar Usain Bolt (Jamaika) WM-Silber erkämpft hatte.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

WM 2019 Doha

 

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