Richard Ringer gehört am Sonntag (22. November) beim traditionell top besetzten Cross im niederländischen Tilburg zu den Anwärtern auf einen Podestplatz. Auch Florian Orth, Simret Restle-Apel und Maya Rehberg stellen sich der internationalen Konkurrenz. Sie wollen sich für die Cross-EM in Toulon (Frankreich; 13. Dezember) qualifizieren.
Richard Ringer will wissen, wo er steht. Deshalb unterzieht sich der 26-Jährige vom VfB LC Friedrichshafen acht Tage nach seinem locker herausgelaufenen Sieg beim Olympia-Alm-Cross in München einer Standortbestimmung auf internationalem Parkett. Im Vorjahr erkämpfte der WM-Finalist beim kaum 100 Kilometer von der Bundesgrenze entfernten Klassiker immerhin Rang vier.
Zwischenzeitlich gar in Führung liegend, heimste er nicht nur Zuschauer-Sympathien ein, sondern verschaffte sich auch bei den Mitbewerbern gehörig Respekt. Auf einen Start bei der Cross-EM verzichtete der Schützling von Eckhardt Sperlich damals. Jetzt plant der Betriebswirt indes mit einem Start bei den kontinentalen Querfeldein-Titelkämpfen, die drei Wochen später in Toulon-Hyères an der französischen Mittelmeerküste stattfinden. Richtwert dort: der siebte Platz von vor zwei Jahren.
Florian Orth will zur Cross-EM
Auch Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) möchte in Toulon starten. „Ich bin erst sehr spät in die neue Saison eingestiegen, glaube aber, dass ich die Qualifikation hinbringe“, sagt der Zahnarzt, der jüngst daheim in Treysa südlich von Kassel seine Assistenz-Zeit begonnen hat. Um für die Cross-EM nominiert zu werden, muss am Sonntag auf dem sechs Runden bzw. ein bisschen mehr als 10.000 Meter langen Parcours eine Platzierung unter den ersten Acht her.
Weitere DLV-Starter wollen beweisen, dass unebener Boden, kräftezehrende Anstiege und hohes Tempo für sie keine Hindernisse sind. Darunter Julian Flügel (TSG 08 Roth), der den Berlin-Marathon in neuer Bestzeit von 2:13:57 Stunden finishte. Und auch Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen), in diesem Sommer über 1.500 (3:37,81 min) und 5.000 Meter (13:29,54 min) verbessert, schnürt die Cross-Spikes.
Mit der Startnummer eins ins Rennen geht der sechsfache niederländische Crossmeister Khalid Choukoud, der nach drei zweiten Plätzen im Vorjahr ganz vorn lag.
Simret Restle-Apel plant mit Toulon
Im Acht-Kilometer-Lauf der Frauen trifft 1.500-Meter-Europameisterin und Diamond-League-Siegerin Sifan Hassan (Niederlande) auf Meraf Bahta (Schweden), bei der EM in Zürich (Schweiz) über 5.000 Meter vorn. Simret Restle-Apel (PSV Grün-Weiß Kassel) hofft auf einen positiven Fingerzeig Richtung Cross-EM. Vor Jahresfrist agierte sie vom Start weg offensiv und erkämpfte schließlich den sechsten Platz. 2011 preschte die 31-Jährige in Tilburg gar auf Platz zwei vor.
U23-Athletin Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB), in der Hauptklasse Deutsche Vizemeisterin über 3.000 Meter Hindernis und hier auf starke 9:49,88 Minuten verbessert, stellt sich bei der renommierten Querfeldein-Leistungsschau ebenfalls dem internationalen Feld. Kommt sie unter die besten zwölf Europäerinnen, darf die Sechste der U23-EM wohl mit ihrem sechsten Auftritt bei einer Europameisterschaft im Gelände in Folge planen.
Allmählich wieder ins Rollen kommt die vorjährige DM-Dritte über 800 Meter Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg). Im April durch einen Fersenbruch gestoppt, hielt sie sich vergangenen Samstag in Pforzheim als Dritte recht achtbar. Auch Regina Neumeyer (VfB LC Friedrichshafen) möchte in Tilburg wieder den Anschluss an die deutsche Spitze herstellen. In Pforzheim wurde sie Vierte.
