Sophie Weißenberg hat das 25. Stadtwerke Mehrkampf Meeting gewonnen. Die Leverkusenerin zeigte eine stabile Leistung und sammelte 6.273 Punkte. Die Olympia-Siebte Carolin Schäfer belegte mit 6.170 Punkten Rang zwei.
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SIEBENKAMPF TAG 2
800 Meter | Carolin Schäfer kämpferisch, Gesamtsieg für Sophie Weißenberg
Auf den finalen 800 Metern mobilisierte Carolin Schäfer noch einmal alle Reserven. Auf der letzten Runde übernahm die Frankfurterin die Spitze, kämpfte um jede Zehntel und kam völlig erschöpft mit neuer Bestleistung nach 2:13,95 Minuten ins Ziel. Ein versöhnlicher Abschluss für die 30-Jährige, die in der Endabrechnung 6.170 Punkte sammelte.
Sophie Weißenberg ließ den Vorsprung auf der Schlussrunde nicht zu groß werden und kam nach 2:18,72 Minuten als Vierte ins Ziel. Mit 6.273 Punkten gewann die Leverkusenerin nicht nur erstmals in Ratingen, sondern blieb auch 23 Punkte über der EM-Norm für München. Gleichzeitig war es der zweitbeste Siebenkampf der Karriere, ihre Bestleistung verpasste die Leverkusenerin nur um 20 Punkte. Rang drei in der Gesamtwertung ging an die Hallen-WM-Siebte Leonie Cambours (Frankreich; 5.933 Punkte). Dahinter folgten mit Bestleistung Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg; 5.745 Punkte) und die US-Amerikanerin Shaina Burns (5.716 Punkte).
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen):
„Ich bin unglaublich happy. Denn ich hätte nicht gedacht, dass ich in Ratingen gewinne. Die Stimmung in Ratingen war unheimlich schön, ich hatte schon bei der Vorstellung der Athleten Gänsehaut. Es waren solide Ergebnisse ohne den Ausreißer nach oben. Wenn es die gibt, kann ich in Götzis die WM-Norm angreifen. Die EM-Norm habe ich ja überboten und ich freue mich über den ersten Start bei den Großen.“
Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt):
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich zum Schluss die 800 Meter gewinne. Aber der Sieg mit Bestleistung war noch einmal gut für den Kopf. Die Leistungen waren natürlich nicht das, was ich auch von mir selbst erwarte. Aber wichtig ist, im Sommer abzuliefern. Aktuell läuft es in den Sprüngen und Sprint noch nicht rund. Aber das ist zu diesem Saisonzeitpunkt ja normal. Ob ich in Götzis starte, entscheidet sich erst kurzfristig.“
Speerwurf | Sophie Weißenberg kontert Wurf von Carolin Schäfer
Gleich im ersten Versuch jubelte Sophie Weißenberg über 45,84 Meter. Nach einem verunglückten zweiten Versuch legte die Leverkusenerin im finalen Speerwurf-Durchgang noch einmal nach und beförderte das 600-Gramm-Gerät auf glatte 48,00 Meter. Damit warf die 24-Jährige fast fünf Meter weiter als in ihrem besten Siebenkampf und sammelte wichtige Punkte in der Gesamtwertung.
Nicht zufrieden war Carolin Schäfer. Die 54-Meter-Werferin kam in ihrem besten Versuch auf 47,81 Meter. Drittbeste Speerwerferin des Nachmittags war Anna-Lena Obermaier. Die Regensburgerin kam auf 41,81 Meter.
In der Gesamtwertung geht Sophie Weißenberg mit 5.432 Punkten und einer 170-Punkte-Führung auf Carolin Schäfer in den abschließenden 800-Meter-Lauf. Was umgerechnet etwa zwölf Sekunden entspricht. Mit einer Zeit um 2:17 Minuten würde Sophie Weißenberg eine neue Bestleistung aufstellen. Die Französin Leonie Cambours verlor trotz neuer Speerwurf-Bestleistung (35,05 m) Rang zwei in der Gesamtwertung. Sie liegt nach sechs Disziplinen mit 5.033 Punkten auf Rang drei.
Weitsprung | Lovisa Karlsson siegt mit Bestleistung
Vor ihrer Siebenkampf-Karriere feierte Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) in der Jugendklasse als Weitspringerin Erfolge. So sprang sie 2016 bei der U20-WM zu Silber. Natürlich zählt diese Disziplin noch immer zu ihren absoluten Stärken im Siebenkampf. Das bewies sie zum Auftakt des zweiten Tags beim 25. Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meetings. Gleich im ersten Versuch sprang Sophie Weißenberg auf 6,21 Meter, obwohl sie am Brett etwa 25 Zentimeter verschenkte.
Im dritten Versuch traf sie das Brett, doch technisch war der Sprung nicht rund. 6,15 Meter bedeuteten keine Steigerung. Über eine neue Bestleistung jubelte Lovisa Karlsson. Die Schwedin flog im dritten Versuch auf 6,27 Meter und war damit beste Weitspringerin. Auch die Belgierin Hanne Maudens (6,09 m) übertraf als dritte Athletin die Sechs-Meter-Marke.
In ihrem ersten Weitsprung-Wettkampf des Jahres verpasste Carolin Schäfer die Sechs-Meter-Marke. Der beste Versuch der Frankfurterin landete bei 5,84 Metern. Damit verlor die 30-Jährige wichtige Zähler, um in den Bereich der WM-Norm für Eugene von 6.420 Punkten zu kommen. Die Norm hatte sie als Siebte der Olympischen Spiele in Tokio lediglich um die Winzigkeit von einem Zähler verpasst.
In der Gesamtwertung baute Sophie Weißenberg mit 4.611 Punkten ihre Führung aus. Dahinter tauschten die Französin Leonie Cambours (4.460 Punkte) und Carolin Schäfer (4.444 Punkte) die Plätze. Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen) trat zum zweiten Siebenkampf-Tag nicht mehr an.
SIEBENKAMPF TAG 1
200 Meter | Sophie Weißenberg siegt und baut Führung aus
Mit einem starken Rennen zum Abschluss des ersten Siebenkampf-Tages hat Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) die Siebenkampf-Führung ausgebaut. Bei Gegenwind setzte sie sich im schnellsten 200-Meter-Rennen in 24,03 Sekunden durch. Dahinter folgten Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) in 24,40 Sekunden und die Französin Leonie Cambours (24,44 sec). Über eine neue Bestleistung im zweiten Rennen jubelte Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg; 25,42 sec).
In der Gesamtwertung sammelte Sophie Weißenberg zur Halbzeit 3.696 Punkte. Carolin Schäfer kommt auf 3.643 Punkte, Leonie Cambours auf 3.620 Zähler. Dahinter folgen Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen; 3.431 Punkte) und Anna-Lena Obermaier, die mit 3.391 Punkten auf Bestleistungskurs liegt.
Kugelstoßen | Carolin Schäfer zufrieden, Shaina Burns vorn
Nach einem ungültigen ersten Versuch ballte Carolin Schäfer nach dem zweiten Durchgang im Kugelstoßen die Faust und klatschte mit ihrem Trainer Michael Kaul ab. Auf der 14-Meter-Marke war die Vier-Kilo-Kugel gelandet, gemessen wurden exakt 13,98 Meter und damit nur ein Zentimeter weniger als bei ihrem siebten Platz bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio.
Noch besser lief es für Shaina Burns. Die US-Amerikanerin jubelte im dritten Versuch über die neue Bestleistung von 14,70 Metern. Damit übertraf sie als einzige Siebenkämpferin die 14-Meter-Marke. Hinter Carolin Schäfer folgten Anna Maiwald (13,81 m) und Sophie Weißenberg (13,59 m).
In der Gesamtwertung schob sich das Spitzen-Quartett nach dem Kugelstoßen enger zusammen. Die Führung übernahm Sophie Weißenberg mit 2.718 Punkten, 18 Zähler dahinter folgt Carolin Schäfer vor Leonie Cambours (2.681 Punkte) und Kugelstoß-Gewinnerin Shaina Burns (2.679 Punkte).
Hochsprung | Leonie Cambours mit 1,80 Metern stärkste Siebenkämpferin
Leonie Cambours läuft beim Hochsprung mit hohem Tempo Richtung Latte. Kann die Französin diesen Speed im Absprung umsetzen, geht’s hoch hinaus. Schließlich hat sie eine beachtliche Bestleistung von 1,86 Metern aufzuweisen. Dass sie die Disziplin beherrscht, zeigte die 21-Jährige auch in Ratingen. Mit 1,80 Metern war die Siebte der Hallen-WM beste Siebenkämpferin im Hochsprung. An 1,83 Metern scheiterte sie dreimal knapp.
Zu gern wäre auch Sophie Weißenberg in Ratingen 1,80 Meter gesprungen. Doch bei dieser Höhe fiel die Latte dreimal. So blieb es bei 1,77 Metern für die Leverkusenerin. Exakt diese Höhe war die Zweiter der U23-EM von 2019 auch bei ihrem bisher besten Siebenkampf der Karriere mit 6.293 Punkten gesprungen.
Nicht zufrieden war Carolin Schäfer. Die Frankfurterin verließ nach dem ungültigen dritten Versuch über 1,74 Meter kopfschüttelnd die Matte. So gingen nur 1,71 Meter für die 30-Jährige in die Wertung ein. Drei Zentimeter höher ging es für Mareike Rösing. In der Gesamtwertung übernahm Leonie Cambours mit 2.017 Punkten die Führung vor Sophie Weißenberg (1.951 Punkte) und Carolin Schäfer (1.907 Punkte).
100 Meter Hürden: Carolin Schäfer macht in 13,57 Sekunden das Rennen
Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) hat einen guten Start in den Siebenkampf von Ratingen erwischt. Die 30-Jährige setzte sich mit 13,57 Sekunden über 100 Meter Hürden bei Gegenwind durch und war damit die schnellste Mehrkämpferin. Die Vize-Weltmeisterin von 2017 steigerte damit ihre Saisonbestleistung um 13 Hundertstel. Eine Hundertstel dahinter belegte Leonie Cambours (Frankreich) mit Bestleistung Rang zwei.
Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) blieb mit 13,78 Sekunden ebenfalls deutlich unter der 14-Sekunden-Marke. Für die Leverkusenerin wäre sogar eine neue Bestzeit (13,65 sec) möglich gewesen. Doch ein technischer Fehler an der achten Hürde kostete Tempo. Im ersten Rennen kratzte Lauf-Siegerin Lovisa Karlsson (Schweden) mit 14,02 Sekunden an der 14-Sekunden-Marke. Über eine neue Bestzeit jubelte Anna-Lena Obermaier. Die Regensburgerin verbesserte sich um eine Hundertstel auf 14,24 Sekunden.
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