Dieser Mann springt momentan allen davon: Armand Duplantis steigerte am Samstag in Glasgow seinen eigenen Stabhochsprung-Weltrekord auf 6,18 Meter – und hatte dabei noch jede Menge Platz zur Latte!
Er hat es schon wieder getan! Stabhochspringer Armand Duplantis hat seinen erst eine Woche alten Weltrekord um einen Zentimeter auf 6,18 Meter verbessert. Der 20-jährige Schwede katapultierte sich am Samstagnachmittag bei der World Indoor Tour in Glasgow (Schottland) gleich im ersten Versuch über die neue Rekordmarke. Der Rekord-Sprung im Video.
Wenn es den perfekten Sprung gibt, dann zeigte ihn Armand Duplantis in Glasgow. Denn bei der Überquerung der Latte hatte er noch etwa 10-15 Zentimeter Platz zu seinem Rumpf. Auf weitere Sprünge verzichtete der Europameister anschließend. Für den neuen Weltrekord strich Armand Duplantis neben der Siegprämie 30.000 US-Dollar für die neue Bestmarke ein.
Nur ein Fehlversuch bis zum Weltrekord
„Das war ein großartiger Wettkampf. Das Publikum war riesig! Diese Energie hat sich übertragen und hat mir einen Kick gegeben“, erzählte der Stabhochsprung-Überflieger. In seinem ganzen Wettbewerb leistete sich Armand Duplantis nur einen Fehlversuch bei 5,75 Metern. Seine Einstiegshöhe von 5,50 Metern, 5,84 Meter, 6,00 Meter und die neue Rekordmarke meisterte der Vize-Weltmeister gleich im ersten Anlauf. Man darf nicht vergessen: Sein erster Sechs-Meter-Wettkampf unterm Hallendach war Armand Duplantis erst vor elf Tagen beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf gelungen.
Sein zweiter Weltrekord muss für den Schweden noch lange nicht das Ende der Höhenjagd sein. Zu konstant, zu routiniert, zu gut präsentiert sich der wohl beste Stabhochspringer der Geschichte. Das musste auch Sam Kendricks anerkennen. Der Weltmeister aus den USA war in Glasgow als Zweiter mit 5,75 Metern chancenlos. Aber Armand Duplantis springt momentan in seiner eigenen Liga. Rang drei sicherte sich Ben Broeders (Belgien, 5,75 m).
Weltrekord könnte bald jenseits der 6,20 Meter stehen
Trotz seiner „Rekordwochen“ ist die Hallensaison für Armand Duplantis nur eine Durchgangsstation. „Es geht darum, bei den Olympischen Spielen in Top-Form zu sein und die besten Sprünge zu zeigen“, sagte der 20-Jährige. In dieser Form geht Olympiagold in Tokio nur über Armand Duplantis. Nicht ausgeschlossen, dass dann der Weltrekord schon jenseits der 6,20 Meter steht.
Bereits als kleiner Junge sprang der Sohn des ehemaligen US-Stabhochspringers Greg Duplantis (Bestleistung: 5,80 m) und einer schwedischen Mutter im Wohnzimmer mit einem kleinen Stab, schon mit sieben Jahren stellte er eine inoffizielle Weltbestleistung in seiner Altersgruppe auf. Am 12. August 2018 meisterte der Teenager – damals 18 Jahre alt – zum ersten Mal die magische Sechs-Meter-Marke: Mit 6,05 Metern schnappte er der Konkurrenz im Berliner Olympiastadion EM-Gold weg.
Katharina Trost mit starkem 1.000-Meter-Rennen
Der Weltrekord durch Überflieger Armand Duplantis überstrahlte natürlich das gesamte Meeting. Doch auch in anderen Disziplinen wurden Top-Leistungen erzielt. So egalisierte Ronnie Baker (USA) mit 6,50 Sekunden die Weltjahresbestleistung über 60 Meter. Auch über 1.500 Meter gab es durch Bethwell Birgen (Kenia) mit 3:36,22 Minuten eine neue Weltjahresbestzeit. Marcin Lewandowski (Polen) folgte als Zweiter in 3:37,13 Minuten.
Bei den Frauen entschied die neunmalige Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) die 60 Meter in 7,16 Sekunden für sich. Heimsiege bejubelten die britischen Fans über 400 Meter, 1.000 Meter und 1.500 Meter der Frauen durch Jessie Knight (51,57 sec), Laura Muir (2:33,47 min) und Jemma Reekie (4:04,07 min). Stark präsentierte sich zudem Weitsprung-Siegerin Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine) mit 6,90 Metern. Als einzige deutsche Starterin in Glasgow überzeugte über 1.000 Meter als Dritte Katharina Trost (LG Stadtwerke München) mit 2:37,96 Minuten. Damit blieb die Deutsche Hallenmeisterin über 800 Meter erstmals in ihrer Karriere unter 2:40 Minuten.
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