Etwa 800 Läuferinnen und Läufer werden am Sonntag zum 31. Darmstadt-Cross erwartet. Auf dem Freizeitgelände in der Heimstättensiedlung geht es für die U20- und U23-Klassen um die Qualifikation für die Cross-EM in drei Wochen, in den Männer- und Frauenrennen um prestigeträchtige Siege. Der erste Startschuss fällt um 11:05 Uhr. Als letztes Rennen wird die Männer-Langstrecke um 15 Uhr auf die Reise geschickt.
Große und leistungsstarke Felder gehen am Sonntag beim 31. Darmstadt-Cross auf die Strecke. Die Veranstalter erwarten auf der Männer- und U23-Langstrecke etwa 150 Starter, bei den Frauen und U23-Läuferinnen sind es etwa 100. In beide Rennen sind die Deutschen Hochschulmeisterschaften integriert. „Eine tolle Beteiligung, diese entspricht aber auch unseren Erwartungen“, zeigt sich Organisator Wilfried Raatz mit der Resonanz sehr zufrieden. Wie immer sind in Darmstadt auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland am Start. So ermitteln die Schweiz und Österreich ihre Starter für die Cross-EM am 13. Dezember in Toulon (Frankreich). Dazu könnten auch noch kurzfristig viele Top-Läufer aus der Ukraine kommen.
Für die besten deutschen U20- und U23-Läufer wird der Darmstadt-Cross ebenfalls Sprungbrett Richtung Toulon. Bei den U23-Junioren ist ein Platz unter den besten vier Läufern im großen Feld über 9.000 Meter nötig. Nach seinem deutschen U23-Rekord im Halbmarathon (63:40 min) darf man besonders auf die Vorstellung von Hendrik Pfeiffer gespannt sein.
Test in Herne verlief vielversprechend
Die Form seines Rekordlaufes von Anfang Oktober in Köln scheint der Wattenscheider konserviert zu haben. „Das war ein solider Test für Darmstadt. Dort geht es dann zur Sache. In Herne musste ich noch nicht an meine Grenzen gehen“, sagte der 22-Jährige nach den westfälischen Cross-Meisterschaften vergangenes Wochenende in Herne. Auf der DM-Strecke des kommenden Jahres hatte sich Pfeiffer auf der Mittelstrecke über 4.500 Meter in 14:12 Minuten durchgesetzt.
Der Frontläufer trifft in Darmstadt auf starke Konkurrenz: Philipp Reinhardt (SV Einheit Worbis), Amanal Petros (TSV Eintracht Bielefeld), Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth), Lukas Motschmann (SC Magdeburg) und Eyob Solomun (Eritrea) lauten die Namen seiner aussichtsreichsten Konkurrenten. Die U23-Läufer müssen sich gegen starke Männer-Konkurrenz beweisen.
Timo Benitz meldet sich zurück
Erster Sieganwärter ist Patrick Ereng (Kenia), der schon 2014 und 2013 beim Darmstadt-Cross nicht zu schlagen war. Mit Solomon Merne Eshete (Eritrea), Dixon Kurui (Kenia), Mitku Seboka Tulu (Äthiopien) sind weitere starke Ausländer gemeldet, gegen die sich die DLV-Läufer um den Deutschen 10.000-Meter-Vizemeister Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe) behaupten müssen.
Gespannt darf man auf den Auftritt von Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) sein. Der 1.500-Meter-Aufsteiger des Vorjahres meldet sich nach Achillessehnenproblemen im Wettkampfgeschäft zurück. „Meine Verletzungen sind alle wieder auskuriert. Ich laufe wieder und das ganz ordentlich“, schrieb der Deutsche Meister von 2014 auf Facebook. Für Benitz werden die 9.000 Meter natürlich deutlich zu lang sein.
Jackie Baumann im Crosssprint dabei
Ebenfalls auf die „Langstrecke“ wagt sich Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen). Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden ist im Cross-Sprint über 600 Meter dabei. Tipps fürs Laufen im Gelände wird sie aus erster Hand erhalten. Schließlich war Vater Dieter vor 20 Jahren Stammgast beim Darmstadt-Cross. Jackie Baumann trifft unter anderem auf 800-Meter-Spezialistin Daniela Ferenz (LG Neckar-Enz).
Ein starkes Spitzenfeld mit Addisalem Mekonnen, Yemane Mealat (beide Äthiopien), Gladys Kiprotich (Kenia), Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe), Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) und Sanaa Koubaa (TSV Bayer Leverkusen) dürfte das Frauenrennen über 6.600 Meter dominieren. Für die schnellsten deutschen Frauen und Männer zählt der Darmstadt-Cross allerdings nicht als EM-Qualifikation. Sie müssen sich bei einem internationalen Rennen für Toulon empfehlen. So werden viele deutsche Top-Läufer zeitgleich in Tilburg (Niederlande) ihre EM-Chance suchen.
Starkes U20-Feld
Zum Showdown kommt es in Darmstadt bei den U20-Junioren, denn hier sind die Ausscheidungen um die begehrten EM-Tickets besonders hart umkämpft. Die auch schon international erfolgreichen DLV-Asse wie Patrick Karl (TV Ochsenfurt), Markus Görger (LC Breisgau), Sarah Kistner (MTV Kronberg), Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) und Anna Gehring (SC Itzehoe) treffen dabei nicht nur auf die nationale Konkurrenz, sondern auch auf die Nachwuchsspitze aus Österreich und der Schweiz mit Lena Millonig und Julien Wanders.
Gemeldet ist auch Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer Leverkusen). Die 18-Jährige ist nach ihrem Sieg beim Sparkassen-Cross in Pforzheim am Sonntag aber schon genauso für die EM qualifiziert wie die Deutsche 5.000-Meter-Meisterin Alina Reh (TSV Erbach).