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Vier EM-Normen für Geher in Naumburg

Die Team-Taktik ist aufgegangen: Gleich vier deutsche Geher haben am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften in Naumburg die EM-Norm über 20 Kilometer abgehakt. DM-Gold holte sich der Potsdamer Christopher Linke (1:21:18 h). Der Tagessieg ging an den Weltmeister im 50 Kilometer Gehen Robert Heffernan (Irland; 1:21:07 h), der sich erst auf dem letzten Kilometer von seinen deutschen Mitstreitern absetzte.
Silke Morrissey

„Das war ein Top-Wettkampf, da hat alles gestimmt!“ Bundestrainer Ron Weigel kam nach dem Auftritt seiner Schützlinge regelrecht ins Schwärmen. „Das war eine Demonstration fürs Gehen! Wer den Wettkampf hier verfolgt hat, der hat Spaß gehabt!“ Mit vier erfüllten Normen für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) zeigte sich am Sonntag: „Wir haben alles richtig gemacht!“

17 Kilometer lang machten die deutschen Athleten gemeinsame Sache und absolvierten Runde um Runde auf EM-Kurs. Erst drei Kilometer vor Schluss wurde die Jagd nach der EM-Norm von der Jagd um den deutschen Meistertitel abgelöst. Und den holte sich mit Christopher Linke der erfahrenste Athlet. Nach einer schwierigen Vorbereitung mit gesundheitlichen Problemen präsentierte er sich in Naumburg auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

Bestleistungen am laufenden Band

Für die Athleten dahinter hagelte es Bestleistungen: Hagen Pohle (SC Postdam) wurde in 1:21:29 Stunden Zweiter, Bronze ging an Carl Dohmann (SC Heel Baden-Baden; 1:21:42 h), und auf Rang vier konnte mit Nils Gloger (1:21:49 h) ein weiterer Potsdamer über einen Hausrekord und die Norm für Zürich (1:22:15 h) jubeln.

„Christopher Linke hat aus wenig Training viel gemacht“, bilanzierte der Bundestrainer. „Hagen Pohle geht hier nach fünf Monaten Trainingsausfall Bestleistung. Und unser Trainingsweltmeister Nils Gloger hat heute bewiesen, dass er es auch im Wettkampf kann.“ Beeindruckt zeigte sich Ron Weigel auch von Carl Dohmann, der nun als einziger Athlet sowohl die EM-Norm über 50 als auch über 20 Kilometer in der Tasche hat.

Deutsche Bestleistung für den SC Potsdam

Zur Einordnung der Leistungen: Es ist das erste Mal in diesem Jahrtausend, dass innerhalb eines Jahres vier deutsche Athleten unter der Marke von 1:22 Stunden bleiben. Zuletzt gab es in Deutschland 2004 mit Andreas Erm und André Höhne zwei deutsche Geher, die in einem Kalenderjahr Zeiten von unter 1:22 Stunden anbieten konnten.

In 4:04:36 Stunden stellte der SC Potsdam mit Linke, Pohle und Gloger zudem eine neue Deutsche Mannschafts-Bestleistung auf. Das Trio verdrängte damit Trainer Ron Weigel aus der Rekordliste. Als Mitglied des ASK Potsdam hatte der 1987 gemeinsam mit Andre Rubarth und Bernd Gummelt eine Zeit von 4:09:45 Stunden erzielt.

Hilbert knapp vor Seiler

Im Wettbewerb über 10 Kilometer der männlichen Jugend U20 ging der Sieg nach Erfurt: Jonathan Hilbert vom Erfurter LAC konnte sich in 43:25 Minuten knapp gegen Nathaniel Seiler (TV Bühlertal; 43:25 min) durchsetzen. Die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli), bei denen die Athleten sich allerdings im Bahngehen messen, hatten beide schon zuvor in der Tasche.

Schnellste Frau war am Sonntag Bianca Schenker (LG Vogtland). Die 39-Jährige holte sich in 1:43:39 Stunden sowohl den Titel in der Frauenklasse als auch den Sieg in der Altersklasse W40. Lea Dederichs (ART Düsseldorf; 59:56 min) gewann den U20-Wettbewerb über 10 Kilometer.

Die Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de>Ergebnisrubrik....

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