Über 10.000 Läufer haben bisher für den 72. Paderborner Osterlauf gemeldet. Bis Ostersamstag werden sicherlich einige Nachmeldungen hinzukommen. Der Teilnehmerrekord von 11.702 Startern aus dem Jahr 2016 wird bei Deutschlands ältester Straßenlauf-Veranstaltung aber voraussichtlich unangetastet bleiben.
Die Paderborner Organisatoren geben sich bezüglich der Teilnehmerzahl gelassen. „Unser Ziel ist es nicht, Jahr für Jahr neue Rekorde zu produzieren. Wir wollen vielmehr eine erstklassig organisierte Veranstaltung bieten. Falls dann die Teilnehmerzahl bei 10.000 bis 11.000 Läuferinnen und Läufern liegt, und alle zufrieden die Heimreise antreten, sind wir auch zufrieden,“ betont Pressesprecher Thomas Lippe. Der 10-Kilometer-Lauf ist bereits zum fünften Mal hintereinander mit 4.500 Teilnehmern ausgebucht. Wer noch eine kürzere Distanz absolvieren möchte, kann auf die 5-Kilometer-Distanz ausweichen.
Nicht nur der Teilnehmerrekord, sondern auch die aktuellen Strecken-Bestmarken werden den 72. Osterlauf voraussichtlich überstehen. Im vergangenen Jahr erzielte der Kenianer Benard Kimeli auf der 10-Kilometer-Strecke 27:18 Minuten und verbesserte damit die Bestmarke von Carsten Eich um 29 Sekunden. In der aktuellen Meldeliste steht kein Läufer, der schon einmal die 28-Minuten-Marke unterboten hat. Die schnellsten Zeiten haben Emmanuel Kiprono (Kenia) und Jesper van der Wielen (Niederlande) mit jeweils 28:18 Minuten aufzuweisen.
Von den deutschen Läufern haben Philipp Reinhardt (LC Jena), der 2017 beim Osterlauf den neunten Rang in 29:27 Minuten belegte, Jens Nerkamp (SV GW Kassel; 2017: 29:39 min) und Lukas Eisele (LG Filder; 2017: 29:54 min) die besten Chancen auf einen der vorderen Plätze.
Deborah Schöneborn und Co. auf den Fersen der schnellen Kenianerinnen
Auch bei den Frauen wird über 10 Kilometer der bestehende Streckenrekord von 31:19 Minuten der Kenianerin Lenah Jemuti Cheruiyot aus dem Jahre 2002 mit großer Wahrscheinlichkeit nicht purzeln. Legt man die Meldezeiten zugrunde, dann werden die Läuferinnen aus Kenia auf der Königsdistanz des Osterlaufs das Rennen dominieren. Lilian Jelagat (2013: 31:59 min) und Maryanne Wanjiru (2016: 32:15 min) bringen die besten Vorleistungen der Ostafrikanerinnen mit.
Von den deutschen Läuferinnen hoffen Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), die in diesem Jahr bereits den Dresdener Citylauf in 33:46 Minuten gewann, und Victoria Brandt (LAC Olympia 88 Berlin), der starken kenianischen Konkurrenz ein wenig Paroli bieten zu können.
In den Klassen U23, U20 und U18 geht es bei der zweiten Station des <link>Deutschen Nachwuchsläufer-Cups um Punkte und Prämien. In der U23 ist unter anderen der Zweite der Cross-DM seiner Altersklasse Lukas Eisele (LG Filder) gemeldet. Mit Sophie Kretschmer (LAC Aschersleben) startet die U18-Cup-Siegerin des Vorjahres erneut bei den Jüngsten.
Deutsche Top-Läufer noch in Trainingslagern
Im Halbmarathon der Männer möchte Patrick Kimeli (Kenia) seinen Vorjahreserfolg (62:28 min) wiederholen. Allerdings ist die Aufgabe für ihn nicht einfach, denn seine Landsleute Charles Maina, der 2010 schon einmal in Paderborn (61:12 min) gewann, und Bethwel Chemweno (2015: 61:33 min) stehen ihm leistungsmäßig kaum nach. Die Phalanx der deutschen Läufer führen Nic Ihlow (SC DHfK Leipzig), Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon) und Elias Sansar (LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen) an. Bei den Damen ist eine Favoritin schwer auszumachen. Die schnellste Meldezeit weist die Belgierin Karen van Proyen (67:20 min) auf.
Wegen der unglücklichen Terminkonstellation fehlen in diesem Jahr viele deutsche Top-Läufer. Mehrere von ihnen befinden sich noch in Trainingslagern in Flagstaff (US-Bundesstaat Arizona) und auf der Nordsee-Insel Texel. Hinzu kommt, dass eine Woche nach Paderborn in Hannover die Halbmarathon-DM stattfindet. Dafür wollen sich sicherlich einige Läufer noch schonen. Das Fehlen der Top-Leute kann die Vorfreude der übrigen Teilnehmer auf den 72. Osterlauf jedoch nicht trüben.