12,91 Sekunden: Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz hat am Freitagabend bei ihrem Comeback in Zeulenroda mit WM-Norm, deutscher Jahresbestleistung und Meetingrekord geglänzt. Nachwuchs-Hürdensprinter Till Steinforth unterbietet EYOF-Norm für Baku, Frieder Scheuschner begeistert über 200 Meter.
Und schon ist Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) wieder mittendrin im Geschehen. Nach einer Verletzungspause meldete sich die Vize-Europameisterin von Berlin am Freitagabend beim Zeulenroda Meeting eindrucksvoll zurück. Mit zwei Spitzenzeiten krönte die 27-Jährige die Veranstaltung. „Ich hatte auf jeden Fall Spaß“, freute sie sich über ihren Saisoneinstieg in familiärer Atmosphäre. Bereits im Vorlauf blieb die Uhr bei 12,94 Sekunden stehen. Der erst einjährige Meetingrekord von Ricarda Lobe (MTG Mannheim) war damit Geschichte. Noch mehr erfüllte Pamela Dutkiewicz aber ein Versprechen: sie wollte die Norm, sie lief die Norm für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober).
Neele Schuten verpasst EM-Norm knapp
Im Finale konnte sie sich nochmals steigern: ihre Siegerzeit 12,91 Sekunden. „Ich hätte den zweiten Lauf gern noch schneller gemacht. Ich bin so ein kleiner Nimmersatt“, sagte sie lächelnd. Ihr Hauptziel hatte sie an diesem Abend schon erreicht. So kann sie nun mit einem sehr positiven Gefühl in die nächsten Wettkämpfe in Marseille (Frankreich; 2. Juli), Luzern (Schweiz; 9. Juli) und London (Großbritannien; 20./21. Juli) gehen. Schließlich sollen die 12,91 Sekunden noch nicht das Ende gewesen sein. „Es soll auf jeden Fall noch ein bisschen schneller werden.“ In ihrem Sog steigerte sich Neele Schuten (TV Gladbeck 1912) im Vorlauf auf 13,42 Sekunden. Die U23-Norm für Gävle (Schweden; 11. bis 14. Juli) verpasste sie dabei nur knapp um zwei Hundertstel. Im Finale standen für die frisch gebackene U23-Meisterin 13,44 Sekunden auf der Uhr.
Nur einen Auftritt sahen die Zuschauer von Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), die sich bei ihrem ersten Einzelstart im WM-Sommer nur im Vorlauf über 100 Meter zeigte. Die Sprinterin kam nach 11,65 Sekunden als Zweite hinter Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum; 11,50 sec) ins Ziel. Beide verzichteten auf das Finale, das Viktoria Dönicke (LV 90 Erzgebirge; 11,77 sec) für sich entschied. Über 200 Meter triumphierte Anna-Lena Freese in 23,68 Sekunden.
Bei den Männern holte sich der Brasilianer Jorge Vides (10,26 sec) den Sprintsieg, gefolgt von Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig; 10,42 sec) und Thomas Barthel (SC Magdeburg; 10,62 sec). Und noch ein Athlet lief rein in die nationale Spitze: Frieder Scheuschner (Dresdner SC) begeisterte über 200 Meter, die er in starken 20,85 Sekunden gewann. Zugleich unterbot er den Richtwert für die U23-EM in Gävle.
Kristin Pudenz mit einer stabilen Serie
In einer starken Verfassung zeigte sich Diskuswerferin Kristin Pudenz (SC Potsdam). Mit einer stabilen Serie von vier Würfen über die 60 Meter-Marke sowie ihrem Ausreißer im vierten Durchgang auf 63,19 Meter gewann sie die Konkurrenz.
Shanice Craft (MTG Mannheim) dagegen hatte sich ihren Saisoneinstieg sicherlich etwas anders vorgestellt. Mit drei ungültigen Versuchen startete die EM-Dritte von Berlin in ihre Saison. Auf drei weitere Durchgänge verzichtete die 26-Jährige. Bei den Männern siegte der Südafrikaner Victor Hogan mit 62,01 Meter.
Nicht nur die Aktiven glänzten mit tollen Leistungen. Auch der Nachwuchs nutzte die guten Bedingungen im Waldstadion, um sich für eine der internationalen Höhepunkte anzubieten. Wie zum Beispiel Hürdensprinter Till Steinforth (SV Halle), der das Finale der U18 in 13,86 Sekunden gewann und die Norm für das Europäische Olympische Jugend-Festival in Baku (20. bis 28. Juli) unterbot.
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