Die Vorbereitungen für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm (25. bis 27. Juli) laufen auf Hochtouren. Dabei wird der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) auch von seinen Top-Athletinnen hervorragend unterstützt. Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) sowie Hürden-Sprinterin Nadine Hildebrand (Vfl Sindelfingen) gingen diese Woche zusammen mit DLV-Mediendirektor Peter Schmitt und DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski auf DM-Tour.
Ziel waren die Zeitungshäuser des Südkuriers in Konstanz, der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg, des Reutlinger Generalanzeigers sowie der Augsburger Allgemeinen. Insgesamt 1.200 Kilometer in zwei Tagen standen auf dem Programm.
„Eine Umfrage hat ergeben, dass die Zuschauer bis 200 Kilometer auf sich nehmen, um die Titelkämpfe live vor Ort zu sehen. Deshalb haben wir einige ausgewählte Redaktionsbesuche absolviert, die im weiteren Umkreis von Ulm liegen. Besonderer Dank gilt dabei Christina Obergföll und Nadine Hildebrand, die sich als ausgezeichnete DM-Botschafterinnen präsentiert haben“, sagte Peter Schmitt. Zum Abschluss der Tour findet am Donnerstagmittag in Ulm eine Pressekonferenz mit Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) statt.
Olympische Spiele 2016 als großes Ziel
Obwohl Christina Obergföll in knapp acht Wochen ihr Kind erwartet, war sie noch Anfang Mai im Trainingslager in Portugal. „Ein bisschen Krafttraining mache ich noch immer, aber es passiert alles in Abstimmung mit dem Arzt“, sagte Christina Obergföll, die im Oktober wieder mit dem richtigen Training beginnen will und im kommenden Jahr die WM in Peking (China) im Fokus hat.
„Ein großes Ziel von mir sind die Olympischen Spiele in Rio 2016. Und auch die EM 2018 in Berlin ist ein Thema“, sagte Obergföll im Gespräch mit dem Südkurier und der Schwäbischen Zeitung. Auch wenn sie selbst in diesem Jahr nur als Zuschauerin bei den Titelkämpfen ist, dann schon mit Kinderwagen, drückt sie die Daumen, dass das Donaustadion gut besucht ist. „Es ist immer schön, wenn das Stadion voll ist. Ulm bietet eine tolle Atmosphäre, auch wenn meine Leistungen dort zuletzt nicht so toll waren. Die Leichtathletik liegt mir am Herzen, deshalb helfe ich bei der Tour mit.“
Hoffnung auf ein volles Donaustadion
Im vergangenen Jahr besuchten insgesamt 27.500 Zuschauer die Meisterschaften im Donaustadion. „Unser Ziel ist es, diese Zahl noch verbessern“, sagte Frank Kowalski, der für die DM gesamt-verantwortlich ist. Erstmals werden die Titel im Kugelstoßen bereits am Freitag (25. Juli) vergeben. Rund 2.000 Zuschauer können auf einer eigens erbauten Tribüne auf dem Münsterplatz den Wettkampf kostenlos verfolgen: „Zum einen wollen wir mit der Leichtathletik zu den Menschen in die Stadt, zum anderen erhöhen wir damit die Aufmerksamkeit auf die DM.“
Nadine Hildebrand zeigte in ihrem Gespräch mit den Redakteuren der Augsburger Allgemeinen und des Reutlinger Generalanzeigers, dass sie ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche duale Karriere im Spitzensport ist. Obwohl sie inzwischen halbtags als Rechtsanwältin arbeitet, bringt sie bessere Leistung als je zuvor. „Du brauchst ein sehr gutes Zeitmanagement, denn große Freizeit-Aktivitäten gibt es nicht, wenn man Sport und Studium miteinander verbinden will.“ Jetzt hat sie einen sehr toleranten Chef und arbeitet in einer Kanzlei, in der 90 Prozent der Mitarbeiter Marathon laufen. Doch der Weg zur Festanstellung war nicht einfach, denn zuvor hatte sie 30 Bewerbungen umsonst geschrieben.
Bei der EM in Zürich ins Finale kommen
„In dieser Saison möchte ich schneller als 12,85 Sekunden laufen und setze darauf, dass ich nicht erst in Ulm die Norm von 13,00 für die EM knacken werde.“ Zusammen mit ihrer Konkurrentin Carolin Nytra (MTG Mannheim) war sie im April in den USA im Trainingslager.
Ihren ersten Wettkampf plant sie in Weinheim und in Pliezhausen ist ein Einsatz in der Staffel geplant. „Bei der DM will ich natürlich den Titel holen und bei der EM in Zürich ins Finale“, nennt sie ihre sportlichen Ziele für 2014. In ihrer Rolle als DM-Botschafterin hat sie sich wohl gefühlt. Locker, authentisch und eloquent ist Nadine Hildebrand aufgetreten. Souverän, eben wie sie auch über die Hürden sprintet.
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