Die deutschen Geher haben am Samstag bei der ersten Team-WM in Rom (Italien) einen sehr starken vierten Platz belegt. Das DLV-Team der Männer, für das die Resultate von Christopher Linke, Carl Dohmann und Hagen Pohle in die Wertung eingingen, war damit beste europäische Nation. Nur die Mannschaften aus China, Kanada und Ecuador waren besser.
Der erste Team-Weltmeister im Gehen der Männer kommt aus China, das mit Wang Zhen (1:19:22 h) auch den klaren Sieger im Einzelrennen über 20 Kilometer stellte. Die deutschen Geher behaupteten sich nur wenige Wochen nach dem Wettkampf in Podebrady (Tschechien), wo es drei Olympia-Normen gab, beachtlich gegen die internationale Konkurrenz. Das erklärte Mannschaftsziel – ein Platz unter den Top Sechs – wurde mit dem vierten Rang deutlich erreicht. Das Fazit des Bundestrainers Ronald Weigel lautete deshalb: „Wir haben uns in der Weltspitze etabliert.“
Als bester Deutscher belegte Christopher Linke Rang zehn. Der Potsdamer war mit 1:20:40 Stunden sogar drittbester Europäer im Feld. Auf den Plätzen 15 und 20 punkteten dahinter Carl Dohmann (SC Heel Baden-Baden; 1:21:26 h) und Hagen Pohle (1:21:39 h) für das DLV-Team. Platz 61 unter 103 Teilnehmern, die das Ziel erreichten, wurde es für Nils Brembach (beide SC Potsdam; 1:25:20 h). Die besten Drei kamen jeweils in die Mannschaftswertung.
Auf einem guten Weg Richtung Rio
„Die Ergebnisse bestätigen, dass die Jungs Richtung Rio auf einem guten Weg sind“, sagte der Bundestrainer über das junge Team, das die Zukunft noch vor sich hat. Die Team-WM war in den Trainingsprozess eingebettet. Für den Ausdauer-Bereich waren die herrschenden sommerlichen Bedingungen (Temperaturen um 25 Grad) gut, aber nicht optimal. Der Startschuss fiel vor historischer Kulisse am Kolosseum.
An der Spitze machte Vize-Weltmeister Wang Zhen das Rennen. Nach 1:19:22 Stunden überquerte der Chinese die Ziellinie. Die Medaillenfarben Silber und Bronze entschieden sich in einem knappen Duell zwischen dessen Landsmann Cai Zelin (SB: 1:19:34 h) und dem Spanier Álvaro Martín (PB: 1:19:36 h). Für die Mannschaftswertung ergab das nach Addition der jeweils drei besten Platzierungen der Nationen folgendes Ergebnis: China (16) triumphierte vor Kanada (27) und Ecuador (41). So waren es am Ende nur vier Plätze, die das deutsche Trio (45) vom Podium trennten.
Ohne deutsche Beteiligung gingen die Wettbewerbe der Frauen über die Bühne. Auch hier siegte China sowohl in der Mannschaftswertung als auch im Einzelrennen mit Liu Hong (1:25:59 h).
Nachwuchs-Geher unter den U20-WM-Normen
Den Auftakt in Rom hatten am Vormittag die Nachwuchs-Geher über 10 Kilometer gemacht. Für Emilia Lehmeyer (Polizei-SV Berlin) war es ein Rennen nach Maß: Die Deutsche U20-Vize-Hallenmeisterin kam auf Platz 19 ins Ziel und schaffte damit den Sprung unter die besten 20 Geherinnen. Mit ihrer neuen Bestzeit von 48:13 Minuten gelang es ihr außerdem, die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz (Polen) um zwei Sekunden zu unterbieten.
Ihre Team-Kolleginnen Saskia Feige (PB: 49:46 min) und Teresa Zurek (beide SC Potsdam; 50:30 min) belegten die Plätze 28 und 35. In der Teamwertung, in die die besten zwei Resultate fließen, ergab das den zehnten Rang. Die stärkste Mannschaft stellte China, das mit Zhenxia Ma und Li Ma (beide 45:25 min) einen Doppelsieg einfuhr und sich vor den Teams aus Mexiko und Australien durchsetzte.
Einziger deutscher Starter in der männlichen U20 war Leo Köpp (LG Nord Berlin). Der Deutsche U20-Hallenmeister absolvierte die zehn Kilometer in 42:14 Minuten und blieb damit zum zweiten Mal unter der U20-WM-Norm (42:30 min). Im Vergleich zu seinem Rennen in Podebrady (Tschechien) steigerte er sich als Dreizehnter nochmals um vier Sekunden. An der Spitze stand am Ende der junge Chinese Jun Zhang (40:23 min), in der Mannschaftswertung Mexiko.
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