| U20-WM

Maryse Luzolo: „Das ist wie ein Geschenk!“

Im ersten Versuch zur Tages-Bestweite und dann hieß es zittern: Maryse Luzolo hat am Mittwoch bei der U20-WM in Eugene (USA) mit 6,24 Metern und Platz drei für das erste deutsche Edelmetall gesorgt. Wie die Frankfurterin den Wettbewerb erlebte, warum es auf keinen Fall der vierte Platz werden durfte und welche Rolle das deutsche Team für ihren Erfolg spielte, verriet sie wenig später im Interview.
Silke Morrissey

Maryse Luzolo, herzlichen Glückwunsch zu ersten deutschen Medaille der U20-WM! Du hast heute gleich im ersten Versuch vorgelegt. Wie war deine Reaktion auf diesen Sprung?

Maryse Luzolo:

Ich war echt zufrieden! Aber eigentlich dachte ich mir: Da geht auf jeden Fall noch mehr. Naja, heute waren die Bedingungen nicht so gut. Es war viel zu kalt und wir hatten so viel Gegenwind, damit hatten wir alle echt zu kämpfen. Trotzdem, das war für alle gleich, das hat keinen Unterschied gemacht.

Mit dem Satz auf 6,24 Meter lagst du erst in Führung, dann wurdest du auf Rang zwei verdrängt, dann auf Platz drei… Was ist dir da durch den Kopf gegangen?

Maryse Luzolo:

Ich habe die ganze Zeit gezittert! Denn ich wusste, dass andere Athletinnen noch weiter springen können. Bis zum letzten Sprung habe ich so gehofft, nicht wieder Vierte zu werden! Ich habe ganz oft an die vierten Plätze in Lille und Rieti gedacht, das war hart. Und jetzt habe ich es endlich geschafft, eine Medaille zu gewinnen. Das ist wie ein Geschenk!

War das dein Ziel für Eugene?

Maryse Luzolo:

Ich habe darauf gehofft. Aber ich wusste, dass ich dafür sehr kämpfen muss. Es waren viele gute Athletinnen im Feld. Ein paar von denen sind dann sogar früher rausgeflogen, dadurch sind meine Chancen gestiegen.

Wie konnte dich Bundestrainerin Annett Stein bei der Zitterpartie unterstützen?

Maryse Luzolo:

Sie hat mir gesagt, dass ich kämpfen soll. Aber sie hat auch gesagt, dass ich dabei Spaß haben soll. Sie hat mich immer wieder motiviert, sie hat gesagt: ‚Du kannst das, Maryse‘, und sie hat mir den Glauben daran gegeben, dass ich es kann.

Sie war ja nicht die Einzige, die dich im Stadion angefeuert hat…

Maryse Luzolo:

Ich war so glücklich, dass das deutsche Team da war! Wären die nicht dagewesen, dann wäre ich, glaube ich, auch nicht so weit gesprungen. Die haben mich super unterstützt, auch die anderen Zuschauer. Die Stimmung war super.

Wer bekommt denn jetzt von dir den ersten Anruf mit der freudigen Nachricht über WM-Bronze?

Maryse Luzolo:

Ich glaube, damit warte ich erst mal bis morgen, ich muss erst mal ein bisschen runterfahren. Wahrscheinlich werde ich dann selbst bombardiert mit Nachrichten.

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