| Erdgas Mehrkampf-Meeting

Lilli Schwarzkopf zurück an der deutschen Spitze

Lilli Schwarzkopf ist zurück. Die Olympia-Zweite hat am Sonntag das Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen gewonnen. Nach überstandenem Achillessehnen-Riss lieferte die Neu-Hannoveranerin mit 6.426 Punkten den fünftbesten Siebenkampf ihrer Karriere ab und schiebt sich an die deutsche Spitze. Hinter ihr knackte auch die WM-Vierte Claudia Rath souverän die EM-Norm.
Alexandra Neuhaus

„Wie gut sich das anfühlt, ich kann es kaum in Worte fallen“, sagte Lilli Schwarzkopf. Die 30-Jährige hatte bereits am ersten Tag den Grundstein für einen tollen Siebenkampf gelegt. Im Hochsprung stellte sie eine neue Bestleistung auf (1,84 m), starke Leistungen mit der Kugel (14,45 m), im Weitsprung (6,20 m) und im abschließenden 800-Meter-Lauf (2:12,85 min) folgten. Die beste Nachricht des Wochenendes ist jedoch neben dieser Riesen-Leistung: Die Sehne hält. „Ich bin komplett schmerzfrei.“

Beste Voraussetzungen für einen guten Auftritt in Zürich, denn nach diesem Wochenende dürften die EM-Fahrerinnen fest stehen. Neben Lilli Schwarzkopf hat auch die WM-Vierte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) ihr Ticket sicher. Aus Vier-Kampf war schon nach dem ersten Tag ein Duell geworden.

Claudia Rath behält die Nerven

Nachdem Vorjahressiegerin Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) bereits nach dem Hochsprung mit Fußproblemen die Heimreise antreten musste, verzichtete Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) an der Spitze liegend auf ihre Starts am zweiten Tag. „Der Rücken schmerzt. Ich möchte mit Hinblick auf Zürich nichts riskieren“, sagte die 22-Jährige. Schon da war ihr wohl klar – ihre 6.386 Punkte, die sie Anfang Juni in Götzis (Österreich) aufgestellt hatte, würden reichen für ihre erste EM-Teilnahme bei den Aktiven.

Nach soliden Leistungen am ersten Tag, präsentierte sich Schäfers Trainingskollegin Claudia Rath in den drei verbleibenden Disziplinen am Sonntag in Top-Form. „Ich kann es noch“, jubelte sie nach 6,41 Metern im Weitsprung. Vor einem Monat war aus ihrer eigentlichen Paradedisziplin kurzzeitig eine Wackeldisziplin geworden, hatte sie in Götzis (Österreich) doch drei Mal übergetreten.

Zürich rocken im Trio

Und auch mit dem Speer war sie in Ratingen stabil wie selten. Drei Mal flog er über die 40-Meter-Marke. Zusammen mit guten 2:09,20 Minuten über 800 Meter macht das eine Punktzahl von 6.314 Punkte und Platz zwei in Ratingen. „Jetzt will ich Zürich rocken“, sagte Claudia Rath kämpferisch.

Eine Aussage, die auch Bundestrainer Wolfgang Kühne gerne hört. „Claudia braucht immer ein paar Wettkämpfe, um sich rein zu finden. Ich bin zuversichtlich, dass sie in Zürich noch ein paar Punkte drauflegen kann.“

Lob vom Bundestrainer

Genau wie Lilli Schwarzkopf, die von sich selber sagt: „Nochmal so ein Sprung wie von Götzis nach Ratingen, wäre natürlich top, aber ich muss sehen, dass ich bis dahin gesund bleibe.“ Zur Erinnerung: In Götzis hatte sie vor einigen Wochen 6.215 Punkte erzielt. „Das ist eine gute Mannschaft“, sagte Wolfgang Kühne über die drei derzeit besten Deutschen. „Wie Lilli Schwarzkopf unter diesen Bedingungen so eine tolle Leistung hier abgeliefert hat, verdient meinen größten Respekt. Es ist schön, dass sie wieder da ist. Der deutsche Siebenkampf braucht sie.“

 

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