Der Kenianer Kipchirch Emmanuel Kiporono hat sich am Samstag in Paderborn mit 27:26 Minuten über zehn Kilometer an die Spitze der Welt-Jahresbestenliste gesetzt. Seine Landsfrau Dorcas Jepchirir Tuitoek lief in 31:00 Minuten Streckenrekord. Im Halbmarathon schaffte Philemon Kacherian mit 61:54 Minuten eine Top-Zeit.
Kipchirch Emmanuel Kiporono (Kenia) setzte sich in der neuen Weltjahresbestzeit von 27:26 Minuten vor seinen Landsleuten Douglas Kipserem (28:19 min) und Ezra Kipchumba Kering (28:59 min) durch. Sieger Kiprono, der bereits nach drei Kilometern mit einer Zwischenzeit von 8:10 Minuten klar in Führung lag, unterbot die Weltjahresbestzeit um zehn Sekunden. Im Vorjahr war er in der Domstadt Dritter in 28:18 Minuten.
Als bester deutscher Läufer belegte Jens Nerkamp (SV Grün-Weiß Kassel) den neunten Rang. Er verbesserte sich um 19 Sekunden auf respektable 29:20 Minuten. „Ich freue mich riesig über diese Zeit, denn ich wusste nicht, was für mich zurzeit möglich ist, weil ich momentan ein Marathontraining in den Knochen habe, denn ich möchte Ende April erstmalig bei den Deutschen Marathonmeisterschaften in Düsseldorf über die klassische Distanz starten“, erklärte der 28-Jährige.
Jens Nerkamp vor Marathondebüt
Im vergangenen Jahr wurde Jens Nerkamp durch einen Fersensporn stark gehandicapt. Erst im Januar konnte er wieder schmerzfrei trainieren. Die Grundlage seiner Paderborner Leistung legte er im Februar bei einem zweiwöchigen Trainingslager in Albufeira (Portugal). Bei seinem Marathon-Debüt in Düsseldorf möchte er unter 2:20 Stunden bleiben, zuvor aber noch bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Hannover (8. April) starten. „Bisher bin ich bei Deutschen Meisterschaften immer nur Vierter geworden. Nun bin ich gespannt, was dieses Mal geht“, sagte der sichtlich zufriedene Germanistik-Student.
Jens Nerkamp am nächsten kamen von den DLV-Vertretern auf der 10-Kilometer-Distanz Philipp Reinhardt (LC Jena; 29:45 min) und Jens Mergenthaler (SV Winnenden; 29:57 min).
Der Zehner der Frauen war eine klare Angelegenheit für Dorcas Jepchirir Tuitoek (Kenia), die nach einem beeindruckenden Lauf in 31:00 Minuten 15 Sekunden unter dem bisherigen Streckenrekord ihrer Teamkollegin Gladys Kimaina blieb. Jasmijn Lau verbesserte als Sechste ihren niederländischen U20-Rekord auf 33:51 Minuten.
Deborah Schöneborn testet für Studenten-WM
Eine starke Vorstellung bot Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin). Die 24-jährige Schwester von Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn verfehlte als Siebte mit 34:01 Minuten ihre persönliche Bestzeit lediglich um 15 Sekunden. Wegen ihres Medizinstudiums hat Deborah Schöneborn dem Modernen Fünfkampf 2016 adé gesagt und konzentriert sich nur noch auf die Leichtathletik.
„Meine heutige Zeit geht in Ordnung, denn ich komme gerade aus einem Trainingslager im Schwarzwald. Dort ging es ganz schön bergauf und bergab, sodass ich nicht genau wusste, was ich heute drauf hatte“, erklärte die angehende Medizinerin, deren nächstes Ziel die Studenten-Weltmeisterschaften im Crosslauf am kommenden Wochenende in St. Gallen (Schweiz) sind.
Frank Schauer bringt Leistungsnachweis
Im Halbmarathon gab es einen Vierfach-Erfolg für Kenia. Schnellster der Ostafrikaner war Philemon Kacherian in der neuen persönlichen Bestzeit von 61:54 Minuten. Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon), der einen Tag zuvor aus einem vierwöchigen Höhentrainingslager in Potchefstroom (Südafrika) zurückgekehrt war, steigerte sich als Fünfter um eine Minute auf 64:50 Minuten. Der 29-jährge Maschinenbaustudent, der in Südafrika in einer Höhe von 1.400 Metern trainierte, verbesserte sich im vergangenen Jahr im Marathonlauf auf 2:16:30 Stunden.
„Mein Ziel ist, bei den <link https: www.google.de>Europameisterschaften in Berlin zu starten. Daher musste ich noch einen Leistungsnachweis im Halbmarathon erbringen. Das habe ich heute geschafft, sodass ich hoffe, in Berlin dabei zu sein“, erklärte der Deutsche Marathonmeister von 2013, der Ende April beim Hamburg-Marathon noch einmal über die klassische Distanz starten möchte. Bei den Frauen gelang Cyntia Jerop (Kenia) ein sicherer Start-Ziel-Sieg in 72:53 Minuten vor der Belgierin Karen van Poryen (78:16 min).
Jens Mergenthaler überrascht im Nachwuchs-Cup
Beim zweiten Wertungslauf des Deutschen Nachwuchsläufer-Cup 2018 powered by laufen.de unter der Schirmherrschaft des DLV und der GRR (German Road Races) setzte sich über zehn Kilometer in der Klasse U23 überraschend Jens Mergenthaler (SV Winnenden) in 29:57 Minuten knapp vor Vorjahressieger Lukas Eisele (LG Filder; 29:58 min) durch. Bei den Nachwuchsläuferinnen gefiel in der Klasse U20 vor allem Lena Ritzel (VFL 1860 Marburg), die nach 37:43 Minuten im Ziel war und im Gesamtklassement einen respektablen 13. Rang belegte.
In der Klasse U18 zeigte Sophie Kretschmer (LAC Aschersleben) in 39:15 Minuten wie im Vorjahr (38:40 min) wieder allen die Fersen. Die 17-Jährige möchte in diesem Jahr auch in der Gesamtcup-Wertung erneut vorn liegen. „Das Leistungsniveau in Paderborn litt ein wenig darunter, dass die schnellen Läuferinnen und Läufer der LG Olympia Dortmund noch im Trainingslager in Flagstaff weilen. Bei den nächsten Wertungsrennen wird der Cup sicherlich richtig Fahrt aufnehmen“, zeigte sich Christoph Kopp, der als Rennleiter zum zehnten Mal in Paderborn dabei war, optimistisch.
Mit 11.597 Läuferinnen und Läufern fand der Osterlauf wieder einen recht guten Zuspruch. Damit wurde der Teilnehmerrekord aus dem Jahr 2016 (11.701) nur knapp verfehlt.
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