| Neubrandenburg

Jugend-Winterwurf-DM am Sonntag: Merlin Hummel nähert sich dem U20-Rekord

Der zweite Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften im Winterwurf stand am Sonntag im Zeichen des Hammerwurfs. Regen und Wind machten den jungen Athleten besonders zu Tagesbeginn das Leben schwer.
Silke Bernhart

Am Nachmittag bahnte sich dann doch noch die Sonne den Weg durch die dichten Wolken und ließ goldenes Licht auf die Hammerwurf-Anlage des Jahnsportforums fallen. Pünktlich zum Höhepunkt der Hammerwurf-Wettbewerbe, den in der männlichen U20 Merlin Hummel (UAC Kulmbach) setzte. Der Silbermedaillen-Gewinner des letztjährigen EYOF schleuderte den Sechs-Kilo-Hammer gleich im ersten Versuch auf 76,95 Meter und schockte damit die Konkurrenz.

Es war eine persönliche Bestleistung des Bayern und eine Weite nur drei Meter unterhalb des deutschen U20-Rekords von Alexej Mikhailov, der genau ein Jahr älter war als Merlin Hummel, als er diesen Rekord 2015 aufstellte. Hummel hat noch ein Jahr in der U20 vor sich, in Neubrandenburg untermauerte er seine gute Form mit zwei weiteren 75-Meter-Würfen.

National kann ihm wohl am ehesten der gleichaltrige Sören Hilbig (VfR Evesen) gefährlich werden, der auch am Sonntag die zweitbesten Würfe der Konkurrenz zeigte und mit 69,49 Metern Silber holte, fast zehn Meter vor dem drittplatzierten Chemnitzer Lukas Winkler (60,49 m).

Sweep für die Werferinnen aus Berlin

In der weiblichen U20 stieß nach dem allerletzten Wurf der Konkurrenz ausgerechnet die Athletin einen spitzen Jubelschrei aus, die gerade vom Goldrang verdrängt worden war: Esther Imariagbee (Berliner TSC) hatte kurzzeitig mit 56,02 Metern die Führung übernommen, in Runde sechs holte sich ihre Trainingspartnerin Neele Koopmann (SCC Berlin) diese mit 56,42 Metern wieder zurück.

Gefeiert wurde anschließend gemeinsam, mit einem kleinen Freudentänzchen, dem sich auch Sophie Olivier (SCC Berlin; 53,62 m) anschloss. Sie komplettierte als Bronzemedaillen-Gewinnerin das reine Berliner Podium, für das sich als Coach Bundes-Nachwuchstrainer Ron Hütcher verantwortlich zeichnete.

Aileen Kuhn mit dem einzigen 60er

Schon um 9:30 Uhr waren es die U18-Hammerwerferinnen gewesen, die Tag zwei des Winterwurfs eröffnet hatten. Im regennassen Ring taten sie sich schwer, den 3-Kilo-Hammer regelkonform ins Feld zu bringen, der Wettbewerb war geprägt von einer Serie ungültiger Versuche. Die 60-Meter-Marke, die zuvor drei der Teilnehmerinnen schon teils deutlich überboten hatten, fiel erst im allerletzten Wurf: 60,01 Meter bescherten Mitfavoritin Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) bei ihrem Saison-Einstieg den Titel.

Die ein Jahr jüngere Jada Julien (LAC Erdgas Chemnitz), die sich in diesem Winter auf 65,10 Meter steigern konnte, musste sich mit 59,77 Metern zufriedengeben, Rang drei ging für 58,29 Meter an Yvette Dounia (LG Nord Berlin; 58,29 m).

Kai Hurych dominant

In der männlichen U18 fiel die Entscheidung direkt in Runde eins: Kai Hurych (KSV Fürth 09) ließ den Hammer bei 71,08 Metern einschlagen, überbot die bisherige deutsche Jahresbestmarke damit um fast zehn Meter und hatte den Titel sicher. Während sich die Konkurrenz an der 60-Meter-Marke mühte, legte Hurych im dritten Versuch noch einmal 71,98 Meter nach, steigerte seine Bestmarke aus dem Vorjahr um mehr als einen Meter und holte schließlich mit mehr als 13 Metern Vorsprung die Goldmedaille.

"Das Ziel ist es, immer weiter zu werfen. Da bleibt die Motivation nicht aus", erklärte der junge Hammerwerfer, der seine gute Form bis zum Sommer halten und sich dann für die U18-Europameisterschaften in Rieti (Italien) qualifizieren will.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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