Mit Tag sechs sind die Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren in Torun auf die Zielgerade gegangen. Neben weiteren Würfen und Sprüngen sowie den Fünfkämpfen der Frauen und dem 10 Kilometer Straßengehen standen am Freitag in der Arena Torun die Finals über 60 Meter Hürden und über 200 Meter im Mittelpunkt.
Eine der herausragenden Leistungen aus deutscher Sicht hat Hürdensprinter Jan Schindzielorz (LG Forchheim) am sechsten Tag der Hallen-Senioren-WM in Torun (Polen) gezeigt. Nachdem er bereits im Vorlauf am Freitagvormittag in 8,02 Sekunden seine deutsche M40-Bestleistung um sieben Hundertstelsekunden gesteigert hatte, verbesserte er sie im Finale am Abend erneut. In bärenstarken 7,94 Sekunden holte Jan Schindzielorz WM-Gold über 60 Meter Hürden.
Zuvor war schon Rolf Geese (LG Göttingen) in 10,68 Sekunden der schnellste in der M75 gewesen und freute sich über seine zweite Goldmedaille in Torun. Wolfgang Richter (M60; TSV Bayer 04 Leverkusen) lief in 9,60 Sekunden zu Silber.
Erneut Tatjana Schilling vorn
Im Fünfkampf fügte Tatjana Schilling (W45; TSV 1850/09 Korbach) ihrer Toruner Medaillensammlung eine weitere hinzu. Mit 4.289 Punkte gewann sie nach dem Weitsprung ihre zweite Goldmedaille. Ulrike Hiltscher (W65; LG Neiße) wurde mit 4.088 Punkten ebenfalls Weltmeisterin.
Wiebke Baseda (SV Grün-Weiß Harburg) sammelte in der W60 stolze 4.388 Punkte, die zu Silber reichten. Dabei verbesserte sie die deutsche Bestleistung von Karin Schmitt (USC Mainz; 4.054 Punkte) aus dem Jahr 2011 um gleich mehr als 300 Zähler. Jennifer Gartmann (W40; LG Westerwald) holte mit 3.556 Punkten Silber, Ramona Pfeiffer (W55; USV Halle) mit 3.774 Punkten Bronze.
Zehn Medaillen über 200 Meter
Gerhard Zorn (M60; TSV Vaterstetten) rannte in schnellen 25,30 Sekunden zum Titel über 200 Meter. Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) steigerte erneut seine deutsche M90-Bestleistung – dieses Mal um eine Sekunde auf 39,20 Sekunden. Er holte damit nach Disqualifikation eines Konkurrenten Silber in der M85.
Zu Silber und Bronze sprinteten in der M80 Guido Müller (TSV Vaterstetten; 32,67 sec) und Adolf Nehren (LA TuS Mayen; 33,43 sec). Rudolf König (M65; Saalfelder LV) lief ebenfalls zu Silber in 26,42 Sekunden. Bronze gab es für Friedhelm Adorf (M75; LG Rhein-Wied) in 30,38 Sekunden.
Bei den Seniorinnen konnte Iris Opitz (W50; LAV Elstertal Bad Köstritz) in 27,00 Sekunden Silber feiern. Auch Hannelore Venn (W75; TV Bedburg) lief in 38,70 Sekunden zu Silber. Bronze erarbeiteten sich Lydia Ritter (W80; TuS Rot Weiß Koblenz) in 43,49 Sekunden und Petra Krajan (W60; SF Neukieritzsch) in 32,10 Sekunden.
Drittes Gold für Lotte Leiß
Lotte Leiß (TV Borghorst) gewann in der W85 auch in ihrem dritten Wettkampf Gold. Den 2-kg-Hammer ließ sie auf 20,34 Meter fliegen. Eva Nohl (TSV Langenzenn) siegte nach dem Gewichtwerfen auch im Hammerwerfen der W70 mit 35,49 Metern. Ingrid Schäfer (LG Main-Taunus West) holte in der W80 mit 22,82 Metern Bronze. Lothar Huchthausen (LG Altmark) schob sich im Hammerwerfen der M80 mit 39,07 Metern erst im letzten Versuch an die Spitze und sicherte sich nach dem Speerwerfen seinen zweiten Titel.
Medaille Nummer drei gab es für Bettina Schardt (W45; MTG Mannheim) mit Bronze im Diskuswerfen mit 40,53 Metern. Anne Reuschenbach (W35; LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain) holte mit 31,39 Metern bereits ihre vierte Medaille in Torun. Enrico Pyritz (M55; SC Neubrandenburg) wurde im Kugelstoßen Dritter mit 14,59 Metern.
Gold für Wolfgang Ritte
Im Stabhochsprung wurde auch am Freitag zweimal Gold an deutsche Starter verteilt. Josef Halder (M75; Spvgg Rommelshausen) siegte gemeinsam mit dem US-Amerikaner Howard Booth mit 2,50 Metern. Siegbert Gnoth (TuS Gildehaus) überflog die 2,50 Meter erst im zweiten Versuch und bekam deshalb Bronze überreicht. Bogdan Markowski (M70; Sportverein Vaihingen 1889) mit 3,00 Metern und Walter Müller (M80; TSV Urach 1847) mit 2,20 Meter holten Silber.
Wolfgang Ritte (M65; LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) übersprang 3,35 Meter und beendete als Sieger bereits feststehend vorzeitig den Wettbewerb. Dreispringer Andreas Beraz (LAC Quelle Fürth) zeigte eine gute Serie und gewann am Ende mit 14,57 Metern die Entscheidung der M35.
Dominanz der Senioren-Geher
Am Freitagmorgen fiel um 9 Uhr der erste Startschuss für das 10 Kilometer Straßengehen. Bei kühlem Wind und sechs Grad eine Herausforderung für die Starterinnen und Starter. Los ging es mit der weiblichen Seniorenklassen W55+. Ursula Klink (TV Groß-Gerau), Heidrun Neidel (TSG Leihgestern) und Margarete Molter (TV Groß-Gerau) siegten in der Altersklasse W70. Ebenfalls auf Platz eins kam das W75er-Team mit Ursula Herrendörfer (Polizei SV Berlin), Helga Dräger (LG Esslingen) und Gisela Theunissen (TB Gaggenau). Letztere gewann auch Silber in der Einzelwertung mit 1:18:08 Stunden.
In der Altersklasse M75 wurde das Ergebnis noch weiter gesteigert. Auf den ersten drei Plätzen waren nur DLV-Athleten zu finden. Peter Schumm (Alemannia Aachen), Wolf-Dieter Giese (Polizei SV Berlin) und Christoph Höhne (TV Fürstenwalde 1990) gewannen die Medaillen. Eine weitere bemerkenswerte Leistung erzielte einer der ältesten Geher Günter Ciesielski (M90; Postsportverein Landshut), der 1:23:23 Stunden benötigte und Gold holte.
Brit Schröter mit Bestleistung Weltmeisterin
Den Meistertitel in der Altersklasse W40 erkämpfte sich mit neuer persönlicher Bestzeit von 51:56 Minuten Brit Schröter (LG Vogtland) und setzte damit für das Team einen wichtigen Baustein. Mit ihren Gehkolleginnen Jana Keller (SF Neukieritzsch 1921) und Yvonne Markgraf (LG Süd Berlin) erreichte sie den Silberplatz in der Mannschaftswertung.
Beim vorletzten Start der Seniorenklassen M55/60/65 ging mit der Teamleistung der M55 mit den Gehern Uwe Schröter (LG Vogtland), seinem Vereinskameraden Stefan Werner und Dick Gnauck (ASV Erfurt) eine Bronzemedaille an Deutschland. Silber gewann das Trio der M65 mit Klaus Ciesielski (Postsportverein Landshut), Horst Kiepert (MBB SG Augsburg) und Bernd Ocker Hölters (Polizei-Sport-Verein Berlin).
Silber für die Mannschaften
Der absolut schnellste Gehwettbewerb wurde mit den Senioren M35/40/45/50 gestartet. Hier war der starke polnische Straßengeher Rafael Fedaczynski (M35) am Start, der bei den Olympischen Spielen 2008, 2012 und 2016 teilgenommen hatte, und auch in Torun seine Stärke als Sieger in 44:36 Minuten ausspielen konnte.
Hinter dem Polen kam Andreas Janker (LG Röthenbach/Pegnitz) auf Platz zwei in 45:29 Minuten ins Ziel. Einen weiteren Medaillenplatz konnte sich Steffen Borsch (USV Halle) mit Bronze in der Altersklasse M45 in 46:15 Minuten erkämpfen. Die Mannschaften der M35 (Andreas Wild, Patrick Seck und Andreas Janker) sowie der M45 (Steffen Borsch, Steffen Meyer und Wolfgang Scholz) gingen beide zu Silber.
Die kompletten Resultate finden Sie in der <link ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik...