| Hallen-EM 2019

Glasgow Tag 1 – Starke Briten, Silber für Klosterhalfen und Storl

Am ersten Tag der Hallen-EM in Glasgow haben die britischen Frauen mit zweimal Gold und zwei weiteren Medaillen ihre Landsleute am Freitag zum Jubeln gebracht. Für den DLV holten Konstanze Klosterhalfen und David Storl jeweils Silber.
Jan-Henner Reitze

Es war der gewünschte krönende Abschluss des ersten Wettkampftages bei der Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien): Als Laura Muir eingangs der Schlussrunde des 3.000-Meter-Finals an der bis dahin führenden Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) vorbeiging und in einer pfeilschnellen Schlussrunde zu Gold und Meisterschaftsrekord (8:30,61 min) stürmte. Die DLV-Athletin musste diese Stärke auf der letzten Runde anerkennen und wurde Zweite (8:34,06 min). Die gleiche Reihenfolge hatte es schon vor zwei Jahren bei der Hallen-EM über 1.500 Meter gegeben.

Auch Bronze ging mit Melissa Courtney (8:38,22 min) an eine Britin. Als Vierte steigerte Alina Reh (SSV Ulm 1846; 8:39,45 min) ihre Bestleistung erneut. Bei allen Ausgaben der Hallen-EM, seitdem seit 1982 die 3.000 Meter der Frauen ausgetragen werden, wäre diese Zeit eine Medaille wert gewesen. (<link news:68027>mehr)

Silber auch für David Storl

Wieder einmal seine beste Leistung zum Saisonhöhepunkt abrufen konnte David Storl (SC DHfK Leipzig) im Kugelstoß-Finale der Männer. Mit 21,54 Metern erzielte der zweimalige Weltmeister seine größte Weite in der Halle seit 2014 und gewann die Silbermedaille. Nur um elf Zentimeter musste er sich dem Polen Michal Haratyk (21,65 m) geschlagen geben, der nach dem Titel im Freien nun auch Hallen-Europameister ist. Bronze ging an Tomas Stanek (Tschechische Republik; 21,25 m). (<link news:68021>mehr)

Den Auftakt für die Briten perfekt machten Katarina Johnson-Thompson und Niamh Emerson mit einem Doppelsieg im Fünfkampf. Siegerin Katarina Johnson-Thompson blieb dabei mit 4.983 Punkten nur um 17 Punkte unter ihrem Landesrekord. Die erst 19-jährige Niamh Emerson steigerte ihre Bestleistung um knapp 200 Punkte auf 4.731 Punkte. Die als Jahresbeste angereiste Solene Ndama stellte als Dritte (4.723 Punkte) den französischen Landesrekord ein und verwies in einem spannenden 800-Meter-Finale Ivona Dadic (Österreich; 4.702 Punkte) und Laura Ikauniece (4.701 Punkte), die einen lettischen Landesrekord aufstellte, auf die Plätze vier und fünf.

Kristin Gierisch muss passen, Saisonbestleistung für Mateusz Przybylko

Nach einer Verletzung im Abschlusstraining musste eine enttäuschte Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) auf einen Start in der Dreisprung-Quali verzichten. Ihr Trainingspartner Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) zeigte sich dagegen auf den Punkt in Form. Mit Saisonbestleistung von 16,81 Metern zog der Europameister von 2016 sicher ins Finale ein.

Ein gutes Ende nahm der Tag auch für Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), der sich zwar einige Fehlversuche leistete. Letzten Endes übersprang der Freiluft-Europameister aber als einziger Athlet der Qualifikation 2,28 Meter und steigerte seine Saisonbestleistung damit um zwei Zentimeter. Mit 2,25 Metern erreichte auch Falk Wendrich (LAZ Soest) das Finale.

Gleich zwölf Athletinnen statt der vorgesehenen acht stehen im Hochsprung-Finale der Frauen. Imke Onnen (Hannover 96) gehört dazu, sie blieb bis einschließlich 1,89 Meter ohne Fehlversuch. In sein erstes Finale einer großen Meisterschaft bei den Männern zog Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein, der seine Bestleistung von 5,70 Metern einstellte.

DLV-Läufer ziehen geschlossen ins Finale ein

Die Kugelstoß-Qualifikation der Frauen dominierte Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge), die nur einen Versuch brauchte. Mit 19,09 Metern machte sie gleich das Finale klar. An die Quali-Weite von 18,20 Metern heran stießen auch Sara Gambetta (SV Halle; 18,17 m) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 18,09 m). Durch ihre ersten 18-Meter-Weiten unterm Hallendach sicherten sich die beiden ebenfalls einen Platz im Finale der besten Acht.

Die DLV-Läufer brachten zum Saisonhöhepunkt nicht nur ihre Leistung auf die Bahn, sondern hatten auch ein Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Über 1.500 Meter liefen Marius Probst (TV Wattenscheid 01; 3:46,93 min Q) und Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898; 3:45,70 min q) ins Finale am Sonntag (3. März). Beide profitierten davon, dass jeweils ein vor ihnen ins Ziel gelaufener Athlet disqualifiziert wurde. Marius Probst kam so als Zweiter seines Vorlaufes direkt weiter, Karl Bebendorf als Dritter unter den Zeitschnellsten.

Einen überzeugenden Einstand im DLV-Trikot legten Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt; 7:51,25 min Q) und Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt; 7:55,60 min Q) über 3.000 Meter hin, wo sie jeweils als Vorlauf-Vierte sicher ins Finale am Samstag (2. März) einzogen. Als Vierter der Zeitschnellsten komplettiert Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 7:54,59 min q) ein deutsches Trio im Finale.

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