| Diamond League Lausanne

Erster Diamond League-Sieg – Malaika Mihambo bezwingt Ivana Spanovic

Beim Diamond League-Meeting in Lausanne hat Weitspringerin Malaika Mihambo am Donnerstag Europameisterin Ivana Spanovic besiegt. Gina Lückenkemper steigerte ihre Saisonbestzeit über 100 Meter auf 11,07 Sekunden.
Jan-Henner Reitze

Sie ist Olympia-Vierte, war U20- sowie U23-Europameisterin, hat ein verletzungsbedingt schwieriges Jahr 2017 hinter sich und ist gerade einmal 24 Jahre alt. In ihrer Karriere hat Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) schon einiges erlebt und vor allem oft bewiesen: Wenn es drauf ankommt, ist sie topfit. Seit Donnerstag hat die EM-Dritte einen weiteren Erfolg vorzuweisen. In Lausanne (Schweiz) landete sie ihren ersten Sieg bei einem Diamond League-Meeting und das auf eine Art und Weise, die ihre bekannten Qualitäten aber auch ihre besonders gute Form in diesem Sommer unterstreicht.

Europameisterin Ivana Spanovic (Serbien) hatte im ersten Durchgang 6,90 Meter vorgelegt und sah lange wie die Siegerin aus. Malaika Mihambo lag mit 6,49 Metern bis zur fünften Runde auf dem sechsten Platz. 6,70 Meter brachten die DLV-Athletin dann zwischenzeitlich auf den dritten Rang nach vorne. Im abschließenden Durchgang konnte die Fünfte der Hallen-WM sogar noch einen draufsetzen: 6,90 Meter und damit der Sieg, weil Ivana Spanovic als zweitbesten Sprung des Abends „nur“ 6,67 Meter vorzuweisen hatte.

Nach Bestleistung mit 6,99 Metern in Weinheim und 6,85 Metern als Zweite in Stockholm (Schweden) ist es für Malaika Mihambo die nächste Topweite der aktuellen Saison. „Das war ein starkes Feld. Ich möchte jede Gelegenheit nutzen, mich mit diesen Top-Springerinnen zu messen“, erklärte die Siegerin. „Ich fühle mich immer besser, je länger die Saison andauert.“ Die <link>Heim-EM in Berlin (6. bis 12. August) kann kommen. Dann wird Titelverteidigerin Ivana Spanovic wieder die Gejagte sein.

Gina Lückenkemper steigert sich, Landesrekord für Schweizer-Staffel

Im Vorprogramm und als Auftakt vor ihrem Staffeleinsatz ging Gina Lückenkemper (TSV Bayer 04 Leverkusen) im B-Lauf über 100 Meter an den Start, den sie in 11,07 Sekunden für sich entschied. „Mit der Zeit habe ich gar nicht gerechnet, weil der Lauf noch nicht zu hundert Prozent so war, wie ich ihn mir vorstelle. Darum glaube ich, dass es diese Saison noch schneller geht“, erklärte die Deutsche Meisterin, die in dieser Saison bisher 11,16 Sekunden stehen hatte.

In der Staffel kam sie in der zweiten Kurve zum Einsatz. Gemeinsam mit Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01) und Schlussläuferin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) lief das DLV-Quartett 42,49 Sekunden. Für den Sieg reichte diese Zeit aber nicht, denn das Schweizer Quartett um Mujinga Kambundji steigerte den Landesrekord vor Heimpublikum auf 42,29 Sekunden und lief damit endgültig in den Kreis der Medaillenkandidaten für die EM. Mujinga Kambundji hatte schon über 100 Meter ihren Landesrekord auf 11,03 Sekunden verbessert, beim Sieg von Vizeweltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,90 sec).

Mit Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) gab es auch über 400 Meter Hürden einen deutschen Sieger im B-Lauf. Der Deutsche Meister bestätigte in 49,54 Sekunden die EM-Norm (50,00 sec). Am vergangenen Wochenende hatte sich der 23-Jährige in La Chaux-de-Fonds (Schweiz) auf 49,14 Sekunden gesteigert.

Homiyu Tesfaye steigt aus

Sein erstes 5.000-Meter-Rennen nach fünf Jahren nahm Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) gleich gegen die Weltklasse in der Diamond League in Angriff. Der DLV-Athlet ging es defensiv an und hielt sich am Ende des Feldes auf. Nach gut 3.000 Metern gab der deutsche Hallenrekordler über 1.500 Meter das Rennen schließlich auf. Der für Bahrain startende Birhanu Yemataw holte sich in 13:01,09 Minuten den Sieg. Henrik Ingebrigtsen (Norwegen; 13:35,33 min) kam als bester Europäer auf Rang zwölf. Homiyu Tesfaye hatte bis zu seinem Ausstieg ein ähnliches Tempo wie der Norweger angeschlagen.

Diesmal keinen passenden Wurf erwischte Christin Hussong (LAZ Zweibrücken), deren Speer bei 59,94 Meter als Tagesbestweite landete, Platz sieben. Es siegte Nikola Ogrodnikova (Tschechische Republik; 65,02 m).

Fünf Athletinnen über 1.500 Meter unter vier Minuten

In 12,95 Sekunden lieferte der unter neutraler Flagge startende Hürdensprinter Sergey Shubenkov das nächste Rennen unter 13 Sekunden ab. Ausnahmsweise mal eine Weite unter 22 Metern reichte zum Sieg im Kugelstoßen der Männer. Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland) zeigte mit 21,92 Metern dennoch eine Weltklasse-Leistung.

Abderrahman Samba (Katar; 47,42 sec) war wieder der schnellste über 400 Meter Hürden. Weltmeister Karsten Warholm (Norwegen; 47,94 sec) blieb ebenfalls unter 48 Sekunden. Über 1.500 Meter blieben gleich fünf Athletinnen unter vier Minuten. Shelby Houlihan (USA; 3:57,34 min) gewann vor Laura Muir (Großbritannien; 3:58,18 min) und Sifan Hassan (Niederlande; 3:58,39 min). Caster Semenya (Südafrika; 4:00,44 min) kam auf Rang sechs.

Noah Lyles (USA) stellte über 200 Meter seine Bestleistung (19,69 sec) ein. Der unter neutraler Flagge startende Hallen-Weltmeister im Hochsprung Danil Lysenko steigerte seine Saisonbestleistung auf 2,37 Meter. Freiluft-Weltmeister Mutaz Barshim (Katar) hatte seinen Start kurzfristig abgesagt.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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