| World Relays 2017

DLV-Sprinterinnen stürmen zu Staffel-Silber

Mit einem glänzenden Staffel-Auftritt der deutschen 200-Meter-Sprinterinnen endete am Samstag aus deutscher Sicht der erste Tag der World Relays in Nassau auf den Bahamas. Insgesamt sechs DLV-Athletinnen trugen mit rasanten Auftritten im Vorlauf und Finale zum Gewinn der Silbermedaille bei. Die DLV-Sprinter können trotz verpasstem Finale mit der WM in London planen.
Silke Bernhart

Die deutschen Sprinterinnen sind einfach stark. Das zeigte sich schon im ersten 4x200 Meter-Vorlauf, als Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck), Alexandra Burghardt (MTG Mannheim), Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und zum Schluss eine dominant auftretende Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) fast der Staffel aus den USA Paroli bieten konnten. In 1:31:16 Minuten legten sie die zweitschnellste Vorlaufzeit auf die Bahn (<link https: www.youtube.com _blank link zu>zum Video des Vorlaufs).

Dasselbe Kunststück gelang im Finale erneut – diesmal war nur die Staffel Jamaikas (1:29,04 min) mit Olympiasiegerin Elaine Thompson auf Position vier schneller. Lara Matheis, Tatjana Pinto (LC Paderborn), Rebekka Haase und Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) steigerten sich auf 1:30,68 Minuten, und Gina Lückenkemper als Schlussläuferin rannte dabei noch der US-Amerikanerin Shalonda Solomon (1:30,87 min) im Kampf um Silber davon.

Zum Vergleich: Vor zwei Jahren gab’s an selber Stelle schon mal eine Medaille für die deutsche 4x200 Meter Staffel, und zwar Bronze. Damals hatten 1:33,61 Minuten fürs Treppchen gereicht. „Tolle Leistung der sechs Mädels, mit einer Klasse-Zeit“, lobte so auch der zufriedene Bundestrainer Ronald Stein. „Wir sind happy!“

Sprinter erst im Pech und dann im Glück

Bei den 4x100 Meter-Sprintern wurde Frust zu Freude. Als Vierte ihres Vorlaufs mussten Julian Reus, Robin Erewa, Alexander Konsekow (alle TV Wattenscheid 01) und Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) mit dem B-Finale vorlieb nehmen – Europarekordler Jimmy Vicaut stürmte auf der Zielgeraden noch für Frankreich um eine Hundertstel an Knipphals vorbei. Dass das DLV-Quartett in 39,11 Sekunden die achtschnellste Zeit der Vorläufe erzielt hatte, half da nichts mehr (<link https: www.youtube.com _blank link zum video auf>zum Video des Vorlaufs).

Die angepeilte direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August), die den acht besten Staffeln der World Relays vorbehalten ist, schien verpasst. Doch dann rannte die deutsche Staffel in der Besetzung Roy Schmidt (LC Jena), Robin Erewa, Julian Reus und Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 39,15 Sekunden auf Platz zwei des B-Finals und im A-Finale patzten drei Staffeln – und waren damit aus dem Rennen um  die WM-Startplätze. So können die deutschen Sprinter nun doch fest mit London planen (<link https: www.youtube.com _blank link zum video auf>zum Video des B-Finales).

„Die Männer hatten etwas Pech“, erklärte Ronald Stein. „Im B-Finale wollte ich Roy Schmidt und Aleixo Platini Menga die Chance geben, sich bei so einer Veranstaltung zu beweisen. Durch die drei Disqualifikationen sind wir jetzt direkt für London qualifiziert. Aber mit ein bisschen Glück wäre heute mehr drin gewesen.

4x400 Meter-Sprinterinnen disqualifiziert

(Noch) nicht die erhofften Resultate gab es für die deutschen Langsprinter. Die 4x400 Meter Staffel der Frauen mit Laura Müller (LC Rehlingen), Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover), Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) und Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) kam im dritten Vorlauf in 3:33,34 Minuten als Vierte ins Ziel. Doch das Quartett wurde nachträglich mit Verweis auf Regel 170.11 und eine im Vergleich zur Meldung abweichende Start-Reihenfolge disqualifiziert. Ärgerlich – denn die vier Athletinnen hatten die achtschnellste Zeit der Vorläufe erzielt und hätten damit das Finale sowie die direkte WM-Qualifikation in der Tasche gehabt.

Im Wettbewerb der Männer belegten Alexander Gladitz (LG Hannover), Alexander Juretzko (VfL Eintracht Hannover), Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) und Thomas Schneider (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 3:07,80 Minuten Platz fünf ihres Vorlaufs, gleichbedeutend mit Rang 13 unter 18 angetretenen Staffeln (<link https: www.youtube.com _blank link zum video auf>zum Video des Vorlaufs). Sie dürfen am Sonntag im B-Finale noch mal ran und dann wie vor zwei Jahren versuchen, die Vorlauf-Zeit nach unten zu drücken – damals gab’s in 3:04,90 Minuten Platz drei im B-Finale.

Neben den Medaillen über 4x200 Meter der Frauen wurden auch Gold, Silber und Bronze über 4x100 Meter der Männer und 4x800 Meter der Frauen vergeben. In beiden Wettbewerben gingen die USA als Sieger hervor. Mit Justin Gatlin als Schlussläufer holten die US-Sprinter sich in 38,43 Sekunden den Titel in einem Rennen, in dem mit Großbritannien, den Niederlanden und Kanada drei Medaillenkandidaten patzten. Jamaika war schon im Vorlauf nicht ins Ziel gekommen. Die US-Mittelstrecklerinnen hatten in 8:16,36 Minuten fast dreieinhalb Sekunden Vorsprung auf Weißrussland (8:20,07 min).

<link btn>World Relays 2017 Nassau kompakt

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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