| U20-EM 2017

Sprinterinnen lassen auf U20-Weltrekord Staffel-Gold folgen

Katrin Fehm, Keshia Kwadwo, Sophia Junk und Jennifer Montag haben bei den U20-Europameisterschaften in Grosseto im Vorlauf einen neuen U20-Weltrekord über 4x100 Meter aufgestellt. In 43,27 Sekunden waren sie so schnell wie vor ihnen keine Nachwuchs-Staffel der Welt. Auch im Finale rannten sie wenig später der Konkurrenz davon.
Silke Bernhart

Die Nachricht machte im Stadio Olimpico Carlo Zecchini von Grosseto erst langsam die Runde. 43,27 Sekunden. Könnte das nicht ein neuer Meisterschaftsrekord gewesen sein? Ja, besser als die deutsche U20-Sprintstaffel 2011 in Tallinn (Estland; 43,42 sec). Moment mal. Das war doch zugleich U20-Europarekord? Ja, den hatten die deutschen Sprinterinnen überboten. Und wo liegt der U20-Weltrekord? Bis zu diesem Sonntag lag er bei 43,29 Sekunden, gerannt 2006 von der Sprintstaffel der USA.

Erst 15 Minuten nach dem Rennen verkündeten die Stadionsprecher die Nachricht. Da waren Katrin Fehm (ESV Amberg), Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) schon längst wieder auf dem Aufwärmplatz verschwunden. Erst dort erfuhren sie selbst von ihrem Vorlauf-Coup. "Erst hieß es, wir sind Europarekord gelaufen. Dann hat jemand die Zeit vom Weltrekord gegoogelt", berichtete Keshia Kwadwo später lachend. "Aber wir haben versucht, die Spannung bis zum Finale zu halten", erklärte Sophia Junk.

Gold im Finale

Das gelang: In 43,44 Sekunden legte das Quartett nur rund eine Stunde nach dem Vorlauf die nächste glänzende Zeit auf die Bahn, auch wenn der letzte Wechsel nicht optimal war. Aber Jennifer Montag, nach dem Halbfinal-Aus über 100 Meter noch tief betrübt, legte alles in ihre letzten 100 Meter der Titelkämpfe und ließ der Konkurrenz, die ohnehin schon deutlichen Rückstand hatte, keine Chance mehr.

Damit fand in Grosseto das erfolgreiche Auftreten deutscher Sprinterinnen ihre Fortsetzung. Bei den World Relays hatte das DLV-Quartett den Titel geholt, vorangegangen war Platz vier bei den Olympischen Spielen. In Bydgoszcz (Polen) und Eugene (USA) hatte es 2016 und 2014 U20-WM-Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel gegeben. Die U23-Staffel gewann 2015 in Tallinn (Estland) U23-EM-Gold und war 2017 nur aufgrund eines Wechselfehlers nicht in die Medaillenränge gerannt. Über 100 und 200 Meter holten drei deutsche U20-Sprinterinnen drei Einzel-Medaillen. Die Zukunft im deutschen Frauensprint sieht rosig aus.

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