| Analyse

Der große Disziplin-Check 2018 – Hürdensprint Männer

Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende entgegen. Ein spannendes Jahr aus Sicht der deutschen Leichtathletik. Der Höhepunkt? Ganz klar die Heim-Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion. Doch auch in der Halle und bei den internationalen Nachwuchs-Meisterschaften machten die deutschen Athleten von sich reden. Wir blicken in unseren jährlichen Disziplinanalysen zurück und ziehen Bilanz. Heute: Männer-Hürdensprint.
Martin Neumann

Fazit des Bundestrainers

Jan May, wie fällt Ihre Bilanz für das Jahr 2018 mit der Heim-EM in Berlin aus?

Jan May:

Positiv hervorzuheben ist, dass bei der EM in Berlin mit Alexander John, Erik Balnuweit und Gregor Traber drei Athleten im Halbfinale standen. Mit dem fünften Platz von Gregor muss man sehr zufrieden sein, gerade unter dem Kontext der hohen Leistungsdichte in Europa und einer komplikationsreichen letzten Saison. Mit Matthias Bühler ist uns zudem leider ein Athlet wegen anhaltender Rückenprobleme ausgefallen, der über große internationale Erfahrung verfügt. Bis auf wenige Ausnahmen ist es allerdings im letzten Jahr nicht gelungen, bei den Junioren Impulse zu setzten. Hier muss grade unter dem Blickwinkel der nächstes Jahr stattfindenden U23-EM ein "Ruck" stattfinden, um den Übergang zu den Aktiven positiv zu gestalten.

Was war für Sie das ganz persönliche Highlight?

Jan May:

Ganz klar: die Heim EM in Berlin! Das war schon eine außergewöhnliche Woche der Leichtathletik mit tollen Leistungen und fantastischem Publikum.

Worin sehen Sie die Aufgaben und Ziele für die kommende Saison mit der WM in Doha?

Jan May:

Das neue Nominierungssystem der IAAF erfordert eine Saisonplanung für die Athleten, in der die Wettkämpfe differenziert dargestellt werden. Hier ist es besonders wichtig, die Saison so zu steuern, dass Belastung und Entlastung ausgewogen sind, um die "Best Performance" zu den Höhepunkten abzurufen. Mit der Hallen-EM in Glasgow haben wir ein interessantes Zwischenziel, um eine Standortbestimmung zu erhalten. Vielleicht überrascht auch der eine oder andere Athlet nächstes Jahr positiv.

Internationale Erfolge 2018

Medaillen(Weitere) Final-Platzierungen
EM – 5. Gregor Traber
Hallen-WM

 –

U20-WM –
U18-EM –– 
YOG –

Die deutschen Top Ten 2018

110 Meter Hürden

ZeitNameJahrgangVerein
13,26 secGregor Traber1992LAV Stadtwerke Tübingen
13,44 secAlexander John1986SC DHfK Leipzig
13,52 secErik Balnuweit1988TV Wattenscheid 01
13,73 secMaximilian Bayer1990MTV 1881 Ingolstadt
13,84 secMartin Vogel1992LAC Erdgas Chemnitz
13,86 secArthur Abele1986SSV Ulm 1846
13,92 secJulian Marquardt1991SV Halle
13,96 secRico Freimuth1988SV Halle
14,01 secMatthias Bühler1986LG Eintracht Frankfurt
14,07 secRene Mählmann1993LAZ Saar 05 Saarbrücken

Statistik – Das sagen die Zahlen

Das deutsche Top-Niveau: 110 Meter Hürden

Jahr< 13,48
(WM-Norm 2017)
Schnitt
Top 3
Schnitt
Top 5
Schnitt
Top 10
2005  1 13,5113,5613,66
2006  1 13,5213,6113,74
2007  1 13,5113,5913,71
2008  – 13,5213,5613,67
2009  3 13,3713,4213,52
2010  1 13,4913,5113,62
2011  2 13,4713,51 13,66
2012  4 13,3813,4413,62
2013  2 13,4613,5313,69
2014  3 13,4313,4913,61
2015  3 13,3713,4813,67
2016  4 13,3413,4013,64
2017  2 13,4713,5313,68
2018  2 13,4113,5613,69

Jahresbestleistungen im internationalen Vergleich: 110 Meter Hürden

JahrDeutschlandEuropaDiff.WeltDiff.
200513,31 (Blaschek)12,97 (Doucouré/FRA)0,3412,97 (Doucouré/FRA)0,34
200613,33 (Blaschek)13,15 (Olijars/LAT)0,1812,88 (Liu/CHN)0,45
200713,33 (Blaschek)13,22 (Demydyuk/UKR)0,1112,92 (Liu/CHN)0,41
200813,49 (Blaschek)13,22 (Doucouré/FRA)0,2712,87 (Robles/CUB)0,44
200913,35 (John)13,30 (Turner/GBR)0,0513,04 (Robles/CUB)0,31
201013,47 (John)13,27 (Svoboda/CZE)0,2012,89 (Oliver/USA)0,58
201113,45 (John)13,22 (Turner/GBR)0,2312,94 (Oliver/USA)0,51
201213,34 (Bühler)13,09 (Shubenkov/RUS)0,2512,80 (Merritt/USA)0,54
201313,44 (Balnuweit)13,12 (Martinot- Lagarde/FRA)0,3213,00 (Oliver/USA)0,44
201413,39 (Bühler)12,95 (Martinot- Lagarde/FRA)0,44     12,94 (Parchment/ JAM)0,45
201513,31 (Traber)12,98 (Shubenkov/RUS)0,3312,94 (Ortega/CUB)0,37
201613,21 (Traber)13,04 (Ortega/ESP)0,1712,98 (McLeod/JAM)0,23
201713,41 (Traber)13,01 (Shubenkov/ANA)0,4012,90 (McLeod/JAM)0,51
201813,26 (Traber)12,92 (Shubenkov/ANA)0,3412,92 (Shubenkov/ANA)0,34

Das fällt auf:

  • Zum ersten Mal seit 2005 steht ein Europäer an der Spitze der Weltjahresbestenliste: Sergey Shubenkov war 2018 mit 12,92 Sekunden der weltweit dominierende Hürdensprinter. Der Russe führt die Weltjahresbestenliste mit 16 Hundertstelsekunden Vorsprung an.
  • Das Leistungsniveau in der erweiterten deutschen Spitze ist leicht gesunken: Der deutsche Top-5- und Top-10-Schnitt ist der schwächste seit 2007. Allerdings spielen sich die Differenzen im Hundertstelbereich ab.
  • Gregor Traber bleibt der dominierende deutsche Hürdensprinter. Der in Leipzig wohnende und für Tübingen startende EM-Fünfte führt zum vierten Mal in Folge die deutsche Bestenliste an.
  • Bei den drei internationalen Nachwuchsmeisterschaften stand kein deutscher Hürdensprinter im Finale.

leichtathletik.TV-Clips zum Hürdensprint

<link https: www.leichtathletik.de tv disziplinen video-uebersicht disziplin _blank btn zu video-clips meter>60 Meter Hürden   |    <link https: www.leichtathletik.de tv disziplinen video-uebersicht disziplin _blank btn zu video-clips meter>110 Meter Hürden  

Die Disziplin-Analysen 2018 im Überblick:

<link news detail der-grosse-disziplin-check-2018-sprint-maenner _blank>Sprint – Männer
<link news detail der-grosse-disziplin-check-2018-sprint-frauen _blank>Sprint – Frauen
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