Weltrekordlerin Betty Heidler und der Russe Sergey Litvinov haben am Sonntag das Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach gewonnen. Die Frankfurterin triumphierte in ihrem „Lieblingsort“ schon zum zehnten Mal und schleuderte den Hammer auf starke 76,91 Meter.
Am Anfang sah es für Betty Heidler nicht nach einem Sieg aus. Gleich im ersten Versuch setzte die Chinesin Wenxiu Zhang mit 75,30 Metern eine passable Duftmarke, die ihre Landsfrau und Weltjahresbeste Zheng Wang mit ihrer Weite von 75,73 Metern im dritten Durchgang übertraf.
Betty Heidler ihrerseits fand mit Hilfe des lautstarken Publikums immer besser in den Wettkampf. Mit ihrem letzten Versuch schließlich gelang ihr die Tagesbestweite von 76,91 Metern, die zugleich europäische Jahresbestleistung und zweitbeste Weite des Jahres bedeuteten. Betty Heidler war bei allen zwölf Austragungen des Meetings anwesend und hat die letzten zehn Veranstaltungen gewonnen.
Als Fünfte kratzte Carolin Paesler zum ersten Mal in ihrer Karriere an der 70-Meter-Marke. Der Hammer der Frankfurterin landete bei 69,93 Metern und damit mehr als einen Meter über Besteistung. Die EM-Norm (70,80 m) ist nicht mehr weit entfernt.
„Wollte endlich zeigen, was ich kann“
„Ich bin überglücklich“, sagte die gebürtige Berlin. „Ich bin nach Fränkisch-Crumbach gekommen, um über 76 Meter zu werfen, weil ich endlich mal zeigen wollte, dass ich es kann. Dass es dann im meinem Lieblingsort und im letzten Versuch zu so einem Wurf und damit zu meinem zehnten Sieg kam, ist einfach toll“, ergänzte die 30-Jährige. „Ich hab jetzt noch drei, vier Wettkämpfe bis zur EM. Dann würde ich gern noch ein Stückchen weiter werfen“, kündigte die Weltrekordlerin an.
Bei den Männern trug sich Sergey Litvinov zum vierten Mal nach 2009, 2010 und 2011 in die Siegerlisten von Fränkisch-Crumbach ein. Lange Zeit war es ein Dreikampf zwischen dem Russen, dem Weißrussen Pavel Bareisha und dem deutschen Alexander Ziegler (LG Staufen), die mit Weiten um die 75 Meter aufwarteten. Erst im fünften Durchgang schleuderte Litvinov den Hammer auf die Tagesbestweite von 78,21 Metern. Zweiter wurde Bareisha (76,69 m), Rang drei ging an Alexander Ziegler (75,40 m).
Ziegler bereit für den nächsten Schritt
„Ich möchte in diesem Jahr viele Wettkämpfe machen und stabil um die 80 Meter werfen. Gerade gab es einige Trainingsumstellungen, mit denen ich immer besser zurecht komme. Von daher bin ich mit dem Wettkampf zufrieden“, so Sergey Litvinov.
Auch Alexander Ziegler zeigte sich zufrieden: „Es ging mir darum, meine Leistungen zu bestätigen. Hinten raus fehlen mir noch ein paar Prozent, aber ich werfe derzeit so konstant, dass irgendwann auch der nächste Schritt kommen wird“, schätzt der 26-Jährige sein Form ein. „Klar, die EM wäre ein Ziel. Momentan fehlt noch ein bisschen was, aber es gibt ja auch noch ein paar Wettkämpfe“, so Ziegler.
Tristan Schwandke noch abgefangen
Ein ‚Finale furioso’ wie bei den Damen gab es auch bei den U23-Junioren: Der Weißrusse Yury Vasilchanka setzte sich im letzten Versuch (69,51 m) noch vor Tristan Schwandke (TV Hindelang, 68,67 m). Dritter wurde Simon Lang (LG Stadtwerke München) mit 66,68 Meter.
Bei den Juniorinnen setzte sich Na Luo aus China mit 66,65 Metern gegen Charlene Woitha (SCC Berlin, 65,39 m) und Susen Küster (Hallesche LA-Freunde, 62,92 m) durch. Beide DLV-Athletinnen verfehlten dabei ihre persönlichen Bestleistungen nur knapp.
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