Eine thüringische Kurstadt empfängt die Weltlite: In Bad Langensalza werden am Samstag (28. Mai) bereits zum 21. Mal einige der besten Weitspringer der Welt gastieren und erneut zu weiten Sprüngen ansetzen. Mit richtig viel Selbstvertrauen reist Christian Reif an. Zuletzt bezwang der 29-Jährige bei der Team-EM den Olympiasieger. Bei den Frauen ist U23-Athletin Lena Malkus eine Kandidatin für den Sieg.
Erlesen ist das Feld der Männer - und ein Mix aus sieben Nationen. 13 Starter, vier davon platziert unter den Top Ten der Weltjahresbestenliste. Angeführt wird es von Vorjahressieger Godfrey Khotso Mokoena aus Südafrika, der bei der Jubiläumsauflage mit 8,30 Meter glänzte. In dieser Saison ist die Acht-Meter-Marke für ihn noch nicht gefallen, seit Mitte Juni stehen 7,99 Meter in den Bestenlisten.
Sein stärkster Konkurrent Christian Reif (LC Rehlingen) kam aus dem Jubeln zuletzt gar nicht mehr heraus. Seit Wochen präsentiert er sich in bestechender Form und springt von einem Sieg zum nächsten. Er ist gegenwärtig Deutschlands bester Weitspringer. In der Welt liegt er mit 8,49 Metern hinter Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien) auf Rang zwei.
Der Titel-Hattrick in Bad Langensalza blieb dem ehemaligen Europameister im vergangenen Jahr verwehrt. Nach seinen Siegen 2011 und 2012 reichte es beim 20-jährigen Jubiläum mit 8,27 Metern nur zu Platz drei. Nach den bisher gezeigten Leistungen dürfte der Sieg bei der Neuauflage eigentlich nur über ihn gehen.
Premiere für Jinzhe Li
Die internationale Konkurrenz ist aber ebenfalls nicht zu verachten und will bei den vorderen Platzierungen ein gehöriges Wörtchen mitreden. Allen voran der Franzose Salim Sdiri, der mit 8,35 Metern den vierten Platz in der Welt belegt. An sechster Position liegt Zarck Visser (Südafrika; 8,31 m).
Premieren kündigen sich ebenfalls an: So wird Jinzhe Li der erste asiatische Springer sein, der in der Kurstadt in den Sand fliegen wird. Bisher verlief das Jahr für den Chinesen mit einer Silbermedaille bei der Hallen-WM in Sopot (Polen) schon sehr erfolgreich.
Absage von Julian Howard
Schon 2009 wurde er Asienmeister und stellte im vergangenen Jahr mit 8,34 Metern eine neue persönliche Bestleistung auf. Aktuell ist er mit 8,17 Metern Neunter in der Welt. Ebenfalls ein Acht-Meter-Springer ist sein Landsmann Jianan Wang, der als Bestleistung 8,10 Meter zu Buche stehen hat. Ebenso wie der Australier Henry Frayne.
Neben Christian Reif ist der deutsche Weitsprung mit Europameister Sebastian Bayer (Hamburger SV; 8,05 m) und dem Deutschen Meister Alyn Camara (TSV Bayer Leverkusen; 7,89 m) gut aufgestellt. Kurzfristig absagen musste dagegen Acht-Meter-Springer Julian Howard (LG Region Karlsruhe). Vielleicht kann Alyn Camara in Bad Langensalza als dritter deutscher Athlet nach Christian Reif und Sebastian Bayer die EM-Norm für Zürich (Schweiz, 12. bis 17. August) erfüllen. Gefordert sind 8,05 Meter.
Frauenkonkurrenz: Deutschland gegen Südafrika
Dass die Euphorie richtig Flügel verleihen kann, weiß keine besser als Bianca Kappler (LC Rehlingen), die 2008 ihren tollen Auftritt mit Meetingrekord von 6,97 Meter, allerdings windunterstützt, krönte. In Bad Langensalza möchte sie ihren Abschied feiern. Um das besondere Flair an der Anlage zu genießen, hat sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes im vergangenen Jahr extra noch einmal trainiert. Um den Sieg bei der 21. Auflage werden aber andere springen.
Lena Malkus (SC Preußen Münster) zum Beispiel. Ende Mai in Weinheim landete sie bei 6,88 Metern, die zugleich aktuell Rang drei in der Weltjahresbestenliste bedeuten. Die EM-Norm von 6,70 Meter hat sie somit schon locker in der Tasche.
Zu weiten Sprüngen will auch Vorjahressiegerin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid; 6,79 m) ansetzen. Sie wird die Riege der besten Frauen anführen und im Wettkampf unter anderem auf Melanie Bauschke (LAC Olympia Berlin; 6,72 m) sowie die Siegerin von 2012 Nadja Käther (Hamburger SV; 6,57 m) treffen. Die deutschen Springerinnen bekommen mit Lynique Prinsloo (6,45 m) und Carla Marais (6,47 m) internationale Konkurrenz aus Südafrika.