| Nanjing 2025

Hallen-WM Tag 2 | National: Zwei achte Plätze und Till Steinforth wieder vorne mit dabei

© Sona Maleterova for World Athletics
Der Dritte der Hallen-EM im Siebenkampf Till Steinforth hat am Samstag auch bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing den Weg in Richtung Podium eingeschlagen. In den Finals sorgten Jessie Maduka und Bo Kanda Lita Baehre für zwei deutsche Top-Acht-Platzierungen.
Silke Bernhart

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Lincoln, Nebraska (USA) – Apeldoorn (Niederlande) – Lincoln, Nebraska (USA) – Nanjing (China). Diese Reiseroute dürfte so manchen Athleten in Stress versetzen. Nicht so Till Steinfort (SV Halle): Der neue Deutsche Hallenrekordler im Siebenkampf hat am Samstag auch bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing seine nach wie vor starke Form untermauert. Nach vier Disziplinen liegt er mit 3.472 Punkten auf Platz vier der Zwischenwertung, nur 78 Zähler fehlen zum Halbzeit-Resultat seines Bronze-Siebenkampfs von Apeldoorn.

"Ich denke, es war ein solider Tag. Die 60 Meter waren sehr gut, Weitsprung hätte noch weiter gehen können, Kugelstoßen auch – aber solide Leistungen. Hochsprung: Saison-Bestleistung, gute Versuche über eine neue Bestleistung", fasst er nach 6,82 Sekunden, 7,61 Metern, 14,36 Metern und 2,01 Metern seinen Tag zusammen. "Zwei Wochen nach der Europameisterschaft bin ich relativ zufrieden, mit dem vielen Hin- und Her-Reisen. Jetzt heißt es erholen und dann an Tag zwei noch mal durchstarten. In Apeldoorn waren die 1.000 Meter ja mega, über die Hürden und im Stabhochsprung wäre aber noch ein bisschen mehr gegangen."

Nach der Goldmedaille greift wie schon zwei Wochen zuvor Sander Skotheim (Norwegen; 3.649 pt), dem nur 40 Punkte zum Zwischenresultat seines Hallen-Europarekords fehlen. Auch Johannes Erm (Estland; 3.497 pt), bei der Hallen-EM hauchdünn von Till Steinforth geschlagen, greift als Drittplatzierter nach Tag eins wieder nach den Medaillen und ist sogar besser unterwegs als in Apeldoorn. Zwischen die Top Zwei hat sich mit 2,13 Metern im Hochsprung der US-Amerikaner Heath Baldwin (3.503 pt) geschoben. Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 3.189 pt) erwischte besonders mit 7,20 Metern im Weitsprung einen deutlich besseren Start als noch bei der Hallen-EM, musste mit 1,95 Metern aber im Hochsprung einen Dämpfer einstecken. So geht's auf Platz acht in den zweiten Tag.

Zwei achte Plätze

Bei der Hallen-EM noch mit 13,50 Metern in der Qualifikation ausgeschieden, gelang es Dreispringerin Jessie Maduka (Cologne Athletics) am Samstag auf der Weltbühne besser, ihr Potenzial auszuschöpfen. 13,82 Meter waren ein gelungener Auftakt in den Wettbewerb, der schließlich Platz acht absicherte. Weiter hinaus ging es jedoch für die Deutsche Hallenmeisterin und 14-Meter-Springerin nicht. Auch Siegerin Leyanis Pérez Hernández (Kuba) zeigte gleich in Runde eins mit 14,93 Metern ihren besten Sprung des Tages, der Gold wert sein sollte. Silber und Bronze gingen an Liadagmis Povea (Kuba; 14,57 m) und Hallen-Europameisterin Ana Peleteiro-Compaoré (Spanien; 14,29 m). Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Thea Lafond (14,18 m) ging dieses Mal leer aus.

„Mit der Platzierung bin ich super happy, die Top Acht bei einer WM sind immer cool, das war auch mein Ziel und darüber freue ich mich auf jeden Fall", lautete das Urteil von Jessie Maduka zu ihrem Wettkampf in Nanjing. "Die Sprünge waren besser als in Apeldoorn, aber der Anlauf war weiterhin ein Problem und hat noch nicht gepasst, ich musste oft justieren und kam immer woanders raus. Der ist also immer noch eine Baustelle. Aber insgesamt bin ich doch eigentlich sehr zufrieden.“

Als sich im Stabhochsprung das Duell um Gold zuspitzte, war Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) schon eine Weile nicht mehr im Wettbewerb: 5,50 Meter im ersten Versuch brachten ihn zwar in die Top Acht der Hallen-WM, bei 5,70 Metern war dann aber früher als erhofft Endstation. Das Podium lag nicht außer Reichweite, für 5,80 Meter ging Bronze an Sam Kendricks (USA). In einer anderen Liga sprangen Emmanouil Karalis und Armand Duplantis. Mit einer blitzsauberen Serie und neuem Landesrekord von 6,05 Metern forderte der Hallen-Europameister aus Griechenland den Weltrekordler aus Schweden heraus. Der wackelte mit einem Fehlversuch bei 6,10 Metern nur einmal kurz. Dann war mit Sprüngen über 6,10 und 6,15 Meter der elfte internationale Titel perfekt.

Sam Parsons schöpft Zuversicht

Im Gerangel um die beste Position über 3.000 Meter der Männer war es zunächst Sam Parsons (SCC Berlin), der sich an die Spitze des Feldes setzte. Er wahrte seine Position im vorderen Drittel des Felds auch, als kurzzeitig Favorit Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) die Führung übernahm. Dann aber drückte nach etwa 1.500 Metern der Ire Andrew Coscoran aufs Tempo, das Rennen wurde unruhiger und schneller. Ab diesem Zeitpunkt musste Sam Parsons Läufer um Läufer passieren lassen und kam schließlich nach 7:54,15 Minuten als Zwölfter ins Ziel.

"Meine Beine haben sich in dieser Saison in jedem Rennen gut angefühlt, nur heute waren sie ein bisschen 'tot'. Das ist nervig. Ich wollte hier für Deutschland alles geben. Ich wünschte, es wäre mehr gegangen, aber das war alles", sagte der Dritte der Hallen-DM. Aus den zurückliegenden Rennen mit zwei internationalen Starts konnte er dennoch Positives schöpfen: "Ich hatte gedacht, dass meine Karriere vielleicht nach der Hallensaison beendet ist. Aber ich bin noch nicht fertig! Ich habe eine neue Chance bekommen und kann bis Tokio weitermachen. Das freut mich. Jetzt habe ich zwei, drei Monate Zeit, noch stärker zu werden."

Der Kampf um die Medaillen entschied sich erst auf der Zielgeraden: Der Olympia-Zweite über 10.000 Meter Berihu Aregawi (Äthiopien; 7:46,25 min) hatte auf der letzten Runde den Hallen-Weltrekordler über 1.500 Meter und die Meile Jakob Ingebrigtsen auf den Fersen – und dieser hatte wie zuletzt zweimal bei der Hallen-EM den besten letzten Kick. In 7:46,09 Minuten holte sich der Norweger seinen ersten Titel bei Hallen-Weltmeisterschaften. Bronze erkämpfte sich der Australier Ky Robinson (7:47,09 min).

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