Hürdensprinterin Marlene Meier hat am Freitag im Finale der Hallen-EM in Apeldoorn Platz sechs belegt. Die Leverkusenerin schlug sich damit in ihrem ersten internationalen Finale gut. Als Hallen-Europameisterin mit neuem Europarekord begeisterte die Schweizerin Ditaji Kambundji.
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Mit dem Einzug ins Finale bei der Hallen-EM in Apeldoorn (Niederlande) hatte sich Marlene Meier am Freitag selbst das schönste Geschenk zum 23. Geburtstag beschert. Und auch nach dem Endlauf konnte die Leverkusenerin ihren Ehrentag in guter Erinnerung behalten. Mit 8,04 Sekunden wurde sie am Freitagabend im Finale von Apeldoorn Sechste.
Damit war sie zwar einige Hundertstel langsamer als im Halbfinale (7,97 sec), stellte aber einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, wie konstant sie mittlerweile starke Zeiten abrufen kann. In die Saison gestartet war die Deutsche Hallenmeisterin mit einer Bestmarke von 8,09 Sekunden, die sie in diesem Jahr achtmal unterboten hat – dreimal davon bei ihrer ersten Hallen-EM.
Ditaji Kambundji trumpft mit Europarekord auf
Die Medaillen wurden in Apeldoorn jedoch in anderen Dimensionen vergeben. Bereits die Vorrunden hatten auf ein sehr hohes Finalniveau hingedeutet. Und im Endlauf drehte die Schweizerin Ditaji Kambundji richtig auf. Mit Landesrekord von 7,80 Sekunden war sie als eine der Favoritinnen angereist und steigerte sich im Finale bis auf 7,67 Sekunden – Weltjahresbestleistung.
Damit schraubte sie den 17 Jahre alten Europarekord der Schwedin Susanna Kallur, aufgestellt 2008 in Karlsruhe, um eine Hundertstel nach unten. Bis zum vergangenen Jahr hätte diese Zeit sogar neuen Weltrekord bedeutet, doch Devynne Charlton (Bahamas) hat diese Marke mittlerweile auf 7,65 Sekunden verbessert. Gleichauf mit Tia Jones (USA) reiht sich die Schweizerin nun auf Rang zwei der ewigen Weltbestenliste ein und gewann nach mehreren Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften nun ihren ersten großen Titel.
Silber bejubelte vor Heimpublikum mit neuem Landesrekord (7,72 sec) die Niederländerin Nadine Visser, auch die Hallen-Europameisterin von 2019 und 2021 blieb damit unter dem alten Meisterschaftsrekord (7,74 sec), den seit 1990 Lyudmila Narozhilenko aus der ehemaligen UdSSR innegehabt hatte. Bronze ging an die Europameisterin von 2022 Pia Skrzyszowska (7,83 sec). Die Finnin Lotta Harala stürzte gleich an der ersten Hürde, die Ungarin Luca Kozak kam kurz vor dem Ziel ebenfalls zu Fall.
Stimme zum Wettbewerb
Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen)
"Es war ein super Geburtstag! Es war so viel los heute, ich habe so viel gesagt, gedacht ... Es war für mich ja auch das erste Mal in einem großen Finale. Aber ich bin happy. Ich fand den Start sogar ganz gut, darauf habe ich im Finale den Fokus gelegt. Ich habe alles gegeben und den Tag heute kann mir niemand mehr nehmen! Ich war gar nicht so nervös, wie ich gedacht hätte. Vielleicht hätte ich nervöser sein sollen. Ich hatte keinen Druck, ich musste nichts beweisen, hatte nichts zu verlieren. So konnte ich es von vorne bis hinten genießen, schon die Vorstellung im Finale war geil. Ich wurde heute Nacht um Punkt zwölf im Hotelzimmer mit einem Feuerwerk und einem kleinen Kuchen überrascht und heute Morgen beim Frühstück gab's auch noch mal Lieblingsgebäck mit Kerzen darauf. Ich wollte unbedingt an meinem Geburtstag im EM-Finale laufen, und das habe ich geschafft!"