| Apeldoorn 2025

Hallen-EM Tag 4 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

© Stefan Mayer
Am Abschlusstag der Hallen-EM in Apeldoorn (Niederlande; 6. bis 9. März) finden die Vorläufe über 60 Meter der Frauen und die Qualifikation im Kugelstoßen der Männer mit deutscher Beteiligung statt. Hier erfahren Sie, wie sich die DLV-Athletinnen und -Athleten geschlagen haben und wie sie ihre Auftritte selbst bewerten.
Martin Neumann / Silke Bernhart

Hallen-EM 2025 Apeldoorn  Livestreams  Live-Ergebnisse

Frauen


60 Meter Vorlauf

DLV-Sprinterinnen zu zweit im Halbfinale

Zwei deutsche 60-Meter-Sprinterinnen sind am Sonntagmittag ins Hallen-EM-Halbfinale eingezogen. Den Auftakt machte Sohia Junk (LG Rhein-Wied) im ersten Vorlauf. Die Olympia-Dritte mit der Staffel erwischte einen guten Start und zog voll durch. Als Belohnung steigerte sie ihre Bestzeit als Dritte um zwei Hundertstel auf 7,20 Sekunden. Die jeweils ersten vier Sprinterinnen der fünf Vorläufe sowie vier weitere Zeitschnellste qualifizierten sich für die drei Halbfinals am Nachmittag.

Wenige Minuten später zog Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) nach. Auch die Hessin lief als Dritte ins Halbfinale. Für 7,24 Sekunden gab es ebenfalls ein großes „Q“. Nach einem etwas verhaltenen Start spielte Lisa Mayer ihre Stärken im fliegenden Bereich aus und sicherte sich souverän das Ticket fürs Halbfinale.

Das Halbfinale verpasste hingegen Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen). Die Deutsche Hallenmeisterin musste sich mit 7,31 Sekunden und Platz fünf im dritten Vorlauf begnügen. Damit verpasste sie auch über die Zeitregel (7,27 sec waren nötig) den Platz im Halbfinale. Speziell am Start verlor die Olympia-Dritte mit der Staffel die nötigen Hundertstel. Der vierte Platz in ihrem Vorlauf und damit der letzte Platz im Halbfinale ging mit 7,28 Sekunden an Viktória Forster (Slowakei). Die schnellste Vorlaufzeit ging aufs Konto von Zaynab Dosso (Italien; 7,06 sec).

Stimmen zum Wettkampf

Sophia Junk (LG Rhein-Wied):
„Ich habe mich schon im Warm-up gut gefühlt, es ging richtig vorwärts. Mit einer neuen Bestleistung hat man schon vieles richtig gemacht. Aber ich glaube, dass noch mehr geht. Das gilt es, im Halbfinale herauszukitzeln.“

Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar):
„Pflichtprogramm erfüllt. Ich wollte ordentlich Gas geben und habe ein bisschen was investiert. Im Halbfinale muss ich um jede Hundertstel und Tausendstel fighten. Wenn es mit dem Finale klappen sollte, wäre es grandios und das i-Tüpfelchen. Ziel ist es, eine neue Saisonbestleistung aufzustellen und unter 7,20 Sekunden zu laufen. Das steckt in mir, das spüre ich schon die komplette Hallensaison. Auf jeden Fall habe ich eine super Basis für den Sommer gelegt.“

Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen):
„Das war nichts. Ich weiß nicht, woran es lag. Das Warm-up war noch richtig gut, auch der Start. Die Uhrzeit war nicht das Problem, ich war gut drauf. Ich hätte gern noch eine Chance gehabt.“


60 Meter Halbfinale

Sophia Junk kratzt an Bestzeit, Lisa Mayer ausgebremst

Im ersten 60-Meter-Halbfinale lieferte Sophia Junk (LG Rhein-Wied) wie im Vorlauf am Vormittag eine gute Vorstellung ab. Mit 7,21 Sekunden sprintete sie die zweitbeste Zeit ihrer Karriere nach ihrer Bestleistung im Vorlauf (7,20 sec). Doch diese Zeit reichte „nur“ zu Platz fünf. Damit war schon vor den ausstehenden beiden Rennen klar, dass es nicht für das Finale reichen würde. Denn nur die jeweils beiden Schnellsten der drei Halbfinals sowie zwei Zeitschnellste schafften es ins große Finale. Nichtsdestotrotz stellte die Olympia-Dritte mit der Staffel erneut unter Beweis, dass sie sich in diesem Winter auf konstant hohem Niveau stabilisiert hat.

Im dritten Halbfinale nahm Lisa Mayer etwa 20 Meter vor dem Ziel deutlich Tempo raus und trudelte aus. 7,49 Sekunden bedeuteten Platz acht. Sie hatte bereits zwischen Vorlauf und Halbfinale gespürt, dass die Adduktoren fest und damit nicht optimal belastbar für schnelle Rennen waren. Diese Probleme verspürte sie im Rennen abermals und ging als Vorsichtsmaßnahme vom Gaspedal.

Wie schnell die Bahn ist, bewiesen Europas Top-Sprinterinnen bereits im Halbfinale. 7,10 Sekunden mussten für das Finale gelaufen werden. Die schnellste Zeit ging – wie bereits im Vorlauf – aufs Konto von Zaynyb Dosso. Die Italienerin egalisierte mit 7,03 Sekunden die europäische Jahresbestzeit und setzte ein Ausrufezeichen für das Finale.

Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar):
„Die Physios haben alles probiert. Aber ich habe im Rennen sehr schnell gemerkt, dass der Muskel wieder richtig fest wird. Darum habe ich rausgenommen, um keine Verletzung zu riskieren. Es dürfte auch nichts passiert sein. Ich wollte nichts für den Sommer riskieren. Für das Finale hätte man 7,10 Sekunden laufen müssen, da ging richtig die Post ab.“

Männer


Kugelstoßen Qualifikation

Eric Maihöfer verpasst Finale hauchdünn

Bei seiner ersten internationalen Meisterschaft in der Männerklasse hat Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) den Finaleinzug denkbar knapp verpasst. Der Deutsche Hallenmeister wuchtete sein 7,26 Kilogramm schweres Arbeitsgerät im zweiten Durchgang der Kugelstoß-Qualifikation am Sonntagmorgen auf 19,88 Meter. Damit verpasste er als Neunter das Finale am Nachmittag nur um einen Platz. Den letzten Qualifikationsplatz sicherte sich der Serbe Armin Sinancevic mit 20,11 Meter.

Eric Maihöfer fand zunächst schwer in den Wettkampf. Nach 19,10 Metern folgte im zweiten Versuch ein ungültiger Versuch. Zunächst. Denn die Videoaufnahmen zeigten, dass der Versuch doch gültig war. Dementsprechend durfte der Sindelfinger noch einmal in den Ring und steigerte sich auf 19,88 Meter. Auf Platz neun liegend, musste der 23-Jährige im finalen dritten Durchgang volles Risiko gehen. Doch dieser Versuch passte nicht. Mit Platz neun stellte Eric Maihöfer in Apeldoorn sein neues Niveau unter Beweis, das er sich erarbeitet hat. Denn seine 19,88 Meter sind gleichbedeutend mit dem viertbesten Wettkampf seiner Karriere. Erst in dieser Hallensaison konnte er erstmals die 20-Meter-Marke übertreffen.

Diese Weite ist für Leonardo Fabbri normalerweise gar kein Problem. Am Sonntagmorgen lief für den Gold-Kandidaten aus Italien allerdings gar nichts zusammen. Mit 19,72 Metern blieb der Europameister mehr als drei Meter unter seiner Bestleistung und wurde Zwölfter. Nicht viel besser schlugen sich die Medaillenanwärter Konrad Bukowiecki (Polen; 19,78 m) und Tsanko Arnaudow (Portugal; 19,77 m), die auf den Plätzten zehn und elf ebenfalls ausschieden. Für die Top-Leistung in der Qualifikation sorgte Tomáš Stanek (Tschechien) mit 21,26 Metern.

Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen):
„Ich beende den Wettkampf mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Im Sommer hätte ich mich noch über 19,88 Meter gefreut. Jetzt hätten 20,11 Meter für das Finale gereicht. Das wäre drin gewesen. Es war ganz gut, dass ich meinen zweiten Versuch direkt wiederholen konnte, da habe ich nicht viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Für meinen ersten internationalen Einsatz bin ich zufrieden, zumal es ein ganz anderes Level hier war. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und bin super im Team aufgenommen worden“.

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