In der frisch sanierten Europahalle von Karlsruhe wurden am Wochenende die süddeutschen Meistertitel vergeben. Mit eingestellter Bestzeit über 60 Meter meldete sich Sina Mayer am Samstag in starker Form zurück. Am Sonntag überragte Daryl Ndasi, die über 60 Meter Hürden gleich zweimal unter der deutschen U18-Bestleistung blieb.
Das Fernduell um die deutsche U18-Krone über 60 Meter Hürden hat am Sonntag in Karlsruhe seine Fortsetzung gefunden. Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München) konnte die deutsche U18-Bestleistung bei den Süddeutschen Meisterschaften sowohl im Vorlauf (8,22 sec) als auch im Finale (8,14 sec) weiter nach unten schrauben. Es war eine Wiedergutmachung für das vergangene Wochenende: Da währte ihr Jubel über die neue Bestmarke von 8,26 Sekunden nur wenige Stunden, denn am selben Tag war mit Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde; 8,25 sec) ein weiteres deutsches Hürdentalent noch schneller unterwegs.
Für das Highlight des ersten Wettkampf-Tages von Karlsruhe hatte Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) gesorgt. Das Jahr 2024 war für die Sprinterin so gar nicht nach Wunsch verlaufen: Die Hallensaison verpasste sie mit einer Fußverletzung, in der Freiluft-Saison konnte sie krankheitsbedingt nicht zu Höchstform auflaufen – der Olympia-Traum war für die WM-Teilnehmerin von 2023 spätestens nach dem Vorlauf-Aus bei der DM in Braunschweig ausgeträumt. Jetzt aber ist sie zurück: In 7,30 Sekunden holte sich die 29-Jährige am Samstag den 60-Meter-Titel und stellte dabei ihre vier Jahre alte Bestzeit ein.
Julia Ehrle weiter schnell unterwegs
Die Titelkämpfe setzten am Wochenende die Rückkehr der Leichtathletik in die Karlsruher Europahalle fort: Die aufgrund von Brandschutz-Bestimmungen notwendig gewordenen Umbau-Arbeiten sind abgeschlossen, die Süddeutschen bildeten die Generalprobe für das INIT INDOOR MEETING am kommenden Freitag (7. Februar) – das einzige Gold-Label-Meeting von World Athletics auf deutschem Boden.
Dass die Bahn schnell ist, konnten schon in den 200-Meter-Vorläufen die beiden Münchner Svenja Pfetsch (23,85 sec) und Jonas Hügen (21,29 sec) bestätigen. Am Sonntag holten sie sich souverän die Siege in den Finals, waren allerdings nicht mehr so schnell wie in der Vorrunde. Über 60 Meter Hürden ist Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) weiter auf dem Vormarsch: Auf Bestleistung von 7,81 Sekunden in Erfurt ließ der 19-Jährige in Karlsruhe 7,76 Sekunden und den süddeutschen Meistertitel folgen.
Ein weiteres rasantes Rennen war über 3.000 Meter zu bestaunent: Julia Ehrle (LG Brandenkopf) schraubte ihre Hallen-Bestzeit auf 9:21,33 Minuten. Die 17-Jährige blieb damit nur eine Sekunde über ihrer Freiluft-Bestzeit, die ihr im vergangenen Sommer Silber bei den U18-Europameisterschaften beschert hatte. In ihrem Sog steigerte sich die zweitplatzierte Kim Bödi (VfL Sindelfingen) auf 9:26,49 Minuten. Mit U20-WM- und Cross-EM-Teilnehmer David Scheller (LG Main-Spessart; 8:23,454 min) war auch im 3.000-Meter-Rennen der Männer ein U20-Läufer der Schnellste.
Stabhochsprung-Talente stark in Form
Für zwei der besten Resultate in den technischen Wettbewerben sorgten Johanna Göring (LAZ Salamander Kornwestheim) und Oliver Koletzko (MTG Mannheim). Die 19 Jahre junge Hochspringerin steigerte ihre Saison-Bestleistung um einen Zentimeter auf 1,84 Meter. Der 21 Jahre junge Weitspringer flog mit 7,61 Metern bis auf zwei Zentimeter an seine Hallen-Bestleistung heran.
Im Stabhochsprung der U18 unterstrichen am Samstag Jonathan Hummel (LG Leinfelden-Echterdingen) und Ben Sky Fischer (LAZ Ludwigsburg) mit 4,50 Metern ihr Talent. Am Sonntag sorgte an der Spitze des Feldes der weiblichen U18 Eva Marie Weisbrodt (MTG Mannheim) für Aufsehen. Die 14-Jährige, die in diesem Jahr noch in der U16-Altersklasse startberechtigt ist, steigerte ihre Bestmarke auf 3,90 Meter. Sogar über 4,11 Meter, neue Bestleistung, kam in der Frauen-Entscheidung Lotte Gretzler. Die junge Mainzerin gehört eigentlich im ersten Jahr der U20-Altersklasse an.
Auf den Zuschauerrängen unterstützt von Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye und der EM-Vierten im Weitsprung Mikaelle Assani setzte Ruth Hildebrand (SCL Heel Baden-Baden) ihr Dreisprung-Comeback nach einer Knieverletzung fort. Mit 12,74 Metern war sie klar die Beste, zur Weite ihres Saison-Einstiegs fehlten jedoch dieses Mal etwa 30 Zentimeter.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...