Nach Olympia-Medaillen im Winter und Sommer startet Alexandra Burghardt am Freitag in Erfurt ins WM-Jahr 2025. Ein großes Ziel treibt sie an. Zeitlich würde eine besondere Rückkehr passen.
Nach ihrem Olympia-Kunststück plant Leichtathletin Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) erst einmal kein Winterspiel-Comeback. "Wer weiß, was in der Zukunft ist, aber jetzt möchte ich mich lieber meinen individuellen Zielen in der Leichtathletik widmen", sagte die 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Bei den Winterspielen von Peking (China) 2022 gewann die Sprinterin als Anschieberin im Bob von Mariama Jamanka Silber, bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich) jubelte sie im vorigen Sommer über Bronze mit der Staffel über 4x100 Meter. Als erste Sportlerin seit der Wiedervereinigung ist Alexandra Burghardt die Seltenheit gelungen, Medaillen bei Winter- und Sommerspielen zu gewinnen.
Olympia 2026 – zeitlich würde das passen
"Ich werde mega oft auf mein Olympia-Abenteuer im Bob angesprochen. Zeitlich würde eine Rückkehr auf die Bobbahn bei den Winterspielen 2026 gut passen, da die Leichtathletik-WM in diesem Jahr sehr spät ist. Man hätte einen guten Übergang", sagte Burghardt. "Aber aktuell fühlt sich das Kapitel für mich sehr rund an. Ich bin sehr zufrieden mit meinen olympischen Erlebnissen."
Als zuvor einzige deutsche Sportlerin konnte Christa Luding-Rothenburger Plaketten von beiden Spielen vorweisen. Die einst überaus erfolgreiche Eisschnellläuferin holte 1988 in Seoul (Südkorea) Silber im Bahnradsport, nachdem sie wenige Monate zuvor in Calgary (Kanada) auf dem Eis – wie vier Jahre zuvor in Sarajevo – zu Gold gesprintet war. In der Olympia-Historie ist das, was Burghardt vollbracht hat, eine Seltenheit. Offiziellen Angaben zufolge gelang das vor der Sprinterin insgesamt nur sechs anderen Athletinnen und Athleten.
Einzelfinale im Sprint als großes Ziel
"Ich habe erst nach den Olympischen Spielen in Paris so richtig realisiert, dass ich mit einer Medaille im Winter und im Sommer etwas Besonderes geschafft habe", sagte die Staffel-Europameisterin von München 2022. "Ich habe vor einigen Tagen mit Christa Luding-Rothenburger telefoniert. Es war spannend, Olympia-Storys aus einer anderen Zeit zu hören."
Der eigene Fokus ist in diesem Jahr besonders auf die Leichtathletik-WM vom 13. bis 21. September in Tokio (Japan) gerichtet. "Mein erstes großes Einzelfinale ist ein großes Ziel. Ich weiß, dass ich richtig schnell laufen kann. Platz elf bei Olympia in Tokio hat mir da die Augen geöffnet. Deshalb ist Tokio für mich ein gutes Pflaster", sagte Alexandra Burghardt. "Deutsche Sprinterinnen werden zwar immer so sozialisiert, dass ein Einzelfinale weit weg ist, aber das muss es nicht sein. Wenn man seine Bestleistung am Tag x zur Uhrzeit x abruft, dann kann es auch in ein Finale gehen."