Die Publikumswahl der „Leichtathleten des Jahres“ ist beendet und die Finalistinnen und Finalisten in den sechs Kategorien stehen fest. Die Entscheidung über die Siegerinnen und Sieger fällt nun eine Fachjury.
Wer hat im zurückliegenden Leichtathletik-Jahr am meisten überzeugt? Die Antwort auf diese Frage liefert die Wahl der „Leichtathleten des Jahres“. Geehrt werden die Siegerinnen und Sieger der Männer, Frauen, weiblichen und männlichen Jugend sowie der Masters-Athletinnen und -Athleten.
Mit dem Jahreswechsel endete die Publikumswahl auf leichtathletik.de. Im ersten Schritt bestimmten die Fans unter 50 Nominierten die Finalistinnen und Finalisten, jeweils drei Athletinnen beziehungsweise Athleten haben es in die Endauswahl geschafft. Nun wird eine Fachjury die Siegerinnen und Sieger küren. Das Ergebnis wird am 15. Januar 2025 bekannt gegeben.
Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern des Magazins „Leichtathletik“, dem Förderverein „Freunde der Leichtathletik“, dem DLV-Leistungssport und der DLV-Sportentwicklung sowie den DLV-Athletensprecher:innen der Aktiven und Masters – wobei diese nur in den Kategorien abstimmen dürfen, in denen sie nicht selbst nominiert sind.
Die Wahl der „Leichtathleten des Jahres“ wird durchgeführt von den "Freunden der Leichtathletik, dem Magazin „Leichtathletik“ und dem DLV mit der leichtathletik.de-Redaktion.
Die Top Drei in sechs Kategorien
Frauen
Drei olympische Medaillengewinnerinnen bilden die Top Drei. Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) räumte bei den drei Großereignissen im Jahr 2024 einen kompletten Medaillensatz ab. Die Kugelstoßerin gewann Silber bei der Hallen-WM in Glasgow (Großbritannien), Bronze bei der EM in Rom (Italien) und krönte ihr Jahr in Paris (Frankreich) mit einer überraschenden olympischen Goldmedaille. Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) absolvierte ihren stärksten Wettkampf bei der EM, wo sie sich mit starken 7,22 Metern den Titel sicherte. In Paris holte sie olympisches Silber. Gina Lückenkemper (SCC Berlin) war auf dem Weg zu Olympia-Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel im Finale schnellste Sprinterin aller teilnehmenden Nationen. Das i-Tüpfelchen: die neue 100-Meter-Bestzeit von 10,93 Sekunden.
Männer
Es war ein Jahr der Superlative für Leo Neugebauer: In der Hallensaison schraubte der Stuttgarter den deutschen Siebenkampf-Rekord auf 6.347 Punkte, im Freien führt der Olympia-Zweite mit deutschem Zehnkampf-Rekord von 8.961 Punkten die Weltjahresbestenliste an. Für eine Sternstunde der Leichtathletik sorgte auch Sprinter Owen Ansah (Hamburger SV), der bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig als erster Deutscher die zehn Sekunden über 100 Meter unterbot. EM-Silber, Platz sechs bei den Olympischen Spielen, den Sieg beim Diamond-League-Meeting in Paris und Rang drei beim Diamond-League-Finale kann Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz) vorweisen, der auch 2024 zu den absoluten Weltklasse-Athleten seiner Disziplin und den Top Drei in der Athleten-Wahl zählt.
Weibliche Jugend
Vor allem die jungen Talente auf der Bahn haben die Leichtathletik-Community begeistert. Als Deutsche Hallenmeisterin über 400 Meter, Teil der deutschen 4x400-Meter-Mixed-Staffel bei den World Relays und U20-WM-Vierte überzeugte Johanna Martin (1. LAV Rostock), die in ihrem ersten U20-Jahr bereits mit der älteren nationalen Konkurrenz mithalten konnte. Ein fabelhaftes Bronzerennen über 1.500 Meter legte bei der U20-WM in Lima (Peru) Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) hin – und das nur wenige Wochen, nachdem sie von einer Krankheit ausgebremst worden war. Auf der Bahn, am Berg und im Gelände glänzte Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald). Sie wurde U20-Europameisterin im Berglauf, U18-Vize-Europameisterin über 3.000 Meter und Cross-EM-Vierte in der U20.
Männliche Jugend
Den Glanzpunkt der U20-WM in Lima setzte Ende August Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen): Der Stabhochspringer, der auch die Weltjahresbestenliste seiner Altersklasse anführt, krönte sich zum U20-Weltmeister. Überragender Athlet der U18-EM in Banská Bystrica (Slowakei) war Sprintkönig Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck / ab 2025 LAC Quelle Fürth), der die 100 Meter für sich entschied und zudem Silber mit der Medley-Staffel errang. Eine Corona-Infektion unmittelbar vor der U20-WM vereitelte die Medaillen-Ambitionen von Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen / ab 2025 Eintracht Frankfurt), der dennoch als Vierter der Weltjahresbestenliste und mit starken Leistungen in Einzeldisziplinen einen glänzenden Eindruck hinterlassen hat und daher vom Publikum ebenfalls in die Top Drei gewählt wurde.
Masters weiblich
Welt- und Europarekorde bescheren Jennifer Gartmann (LG Westerwald), Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) und Eva Nohl (TSV Langezenn) Top-Drei-Platzierungen bei der Wahl zur „Masters-Athletin des Jahres“. Jennifer Gartmann gelangen dabei in vier Hallen-Rennen über 60 Meter Hürden gleich vier Weltrekorde. Sprung-Allrounderin Petra Herrmann brachte von der Hallen-EM in Torun (Polen) Medaillen im Weit-, Dreisprung und Stabhochsprung sowie mit der 4x200-Meter-Staffel mit. Und Eva Nohl bestach mit Europarekorden im Hammer- und Gewichtwurf.
Masters männlich
Alle drei Athleten, die noch um den Titel des „Masters-Athleten des Jahres“ kämpfen, haben 2024 internationale Titel gefeiert. Andy Dittmar (Basketball in Gotha) dominierte national und international im Kugelstoßring. Willi Klaus (ESV Lok Potsdam) startete sein Jahr mit Weltrekord im Fünfkampf bei der Hallen-EM in Torun, ließ WM-Gold in Göteborg (Schweden) folgen und steigerte bei seinem letzten Zehnkampf den Altersklassen-Weltrekord auf 6.401 Punkte. Läufer Miguel Molero-Eichwein (Spiridon Schleswig) blieb im Straßen- und Crosslauf ungeschlagen. Viermal holte er sich WM-Gold, zweimal EM-Gold im Halbmarathon und Marathon.
Die weiteren Platzierungen
Frauen
4. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
5. Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)
6. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen)
7. Christina Honsel (TV Wattenscheid 01)
8. Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden)
9. Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen)
10. Claudine Vita (SC Neubrandenburg)
Männer
4. Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
5. Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier)
6. Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898)
7. Simon Batz (MTG Mannheim)
8. Clemens Prüfer (SC Potsdam / OSC Potsdam)
9. Amanal Petros (SCC Berlin / Hannover 96)
10. Oleg Zernikel (ASV Landau)
Weibliche Jugend
4. Clara Hegemann (LG Stadtwerke München)
5. Nova Kienast (SV Preußen Berlin / SCC Berlin)
6. Curly Brown (Eintracht Frankfurt)
7. Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf)
8. Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim)
9. Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal)
10. Marie Celie Warneke (FTSV Jahn Brinkum)
Männliche Jugend
4. Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach)
5. Benedikt Maurer (SV Germering)
6. Simon Plitzko (TSG Bergedorf)
7. Georg Harpf (LG Stadtwerke München)
8. Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz)
9. Sebastian Schuch (Dresdner SC 1898)
10. Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig)
Masters weiblich
4. Bianca Schenker (LG Vogtland)
5. Bettina Schardt (MTG Mannheim)
Masters männlich
4. Dr. Eberhard Linke (LG Kindelsberg-Kreuztal)
5. Rüdiger Weber (TuS Eintracht Wiesbaden)